lfd.
Nr.
|
Datum |
Ort |
Name
|
Distz
km
|
Distz
lfd Nr
|
ømin
/km |
Std |
Min |
Sek |
Link
zu persönlichen
kurzen
Eindrücken |
356 |
31.12.12 |
Werl-Soest |
31.
Silvesterlauf |
15,0 |
30 |
4:30 |
1 |
07 |
39 |
Ab morgen der Jüngste |
355 |
14.12.12 |
Ahlen |
9.
Wintercitylauf |
10,0 |
102 |
4:35 |
|
45 |
49 |
Kalte Dusche mit Böen |
354 |
09.12.12 |
Witten |
22.
Weihnachtslauf |
9,1 |
1 |
4:26 |
|
40 |
24 |
Gutes Quäl-Niveau |
353 |
01.12.12 |
Herdecke |
29.
Nikolauslauf |
9,6 |
8 |
4:35 |
|
44 |
01 |
Lernstunde Bescheidenheit |
352 |
07.10.12 |
Chicago (US) |
35. Marathon |
42,2 |
35 |
5:28 |
3 |
50 |
33 |
43% mit Hochstimmung |
351 |
04.08.12 |
Dortmund |
7.
Fredenbaum-Lauf |
10,0 |
101 |
4:31 |
|
45 |
08 |
Haare fliegen besser als Beine |
R12 |
08.07.12 |
Alberville
(F) |
20. L'etape du tour |
152 |
1 |
15,3 |
9 |
59 |
58 |
Wie die Profis |
R11 |
01.07.12 |
La Villa
(ITA) |
26. Maratona dles Dolom. |
138 |
3 |
16,5 |
8 |
20 |
49 |
Heißer Dickschädel |
R10 |
24.06.12 |
Nauders (AUT) |
19. Dreiländergiro |
168 |
3 |
19,6 |
8 |
34 |
31 |
Stelvio zum Letzten |
350 |
26.05.12 |
Arolsen |
31.
Waldmarathon |
42,2 |
34 |
5:36 |
3 |
56 |
20 |
Reizvolle Runde |
349 |
12.05.12 |
Bochum |
22. Rund um
Ümminger See |
5,0 |
35 |
4:18 |
|
21 |
30 |
Im
Schatten versteckt |
348 |
22.04.12 |
London (UK) |
32.
London-Marathon |
42,2 |
33 |
5:30 |
3 |
52 |
14 |
Läufer-Leben spüren |
347 |
07.04.12 |
Paderborn |
66. Osterlauf |
21,1 |
40 |
4:34 |
1 |
36 |
27 |
Für die
schöne Historie |
346 |
01.04.12 |
Haltern |
23.
Flaesheimer Halbmar. |
21,1 |
39 |
4:54 |
1 |
43 |
24 |
Je ne
regret rien |
345 |
11.03.12 |
Hörnum-List |
31. Sylt-Lauf |
33,3 |
6 |
5:12 |
2 |
53 |
22 |
Lohnenswerte Depri |
344 |
25.02.12 |
Bad Salzuflen |
20.
Baukasten-Lauf |
26,0 |
1 |
5:23 |
2 |
20 |
43 |
Kur-Laufen |
343 |
12.02.12 |
Herten-Bertlich |
86.
Straßenläufe |
21,1 |
38 |
5:00 |
1 |
45 |
06 |
Kult-Schmerz |
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020-2021
2022
2023
2024
1983-1998
1999
2000-2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010 |
356 |
31.12.12 Werl-Soest,
Silvesterlauf
5/15
3293 Finisher im Hauptlauf sind immer noch eine stattliche Zahl, doch
ist nicht zu übersehen, dass dem Klassiker der Silvesterläufe die
Teilnehmer verloren gehen. Ein Grund ist nicht erkennbar, allenfalls das
Überangebot an Veranstaltungen. Silvester ist der Tag des Jahres mit den
weitaus meisten Volksläufen, und das gilt auch für das dichtbesiedelte
östliche Ruhrgebiet. An der Stimmung unterwegs und besonders in Soest
liegt es nicht. Es ist immer noch ein riesiges Vergnügen, beim
Zieleinlauf in die Menschenmenge auf dem Marktplatz einzutauchen.
Zu meinem Lauf: 15km, 1:07:39, 16. M55 von 198 (8%),
438. gesamt
von 3293 (13%)
Liegt es an der Salzluft beim Warmlaufen um die Saline? Immer wieder
geschieht mein kleines Wunder in Werl. Beine und Lunge machen zu
Silvester eine eintägige Verjüngungsanleihe und lassen mich nochmal
richtig rennen.
Schon nach 3km weiß ich, dass heute was geht. Bei 10km liegt die
Zwischenzeit knapp unter 45 Minuten, und ich bin mir da schon ziemlich
sicher, dass es doch wieder klappt: Ich bin nochmal schneller als 1985,
als vor 27 Jahren!
Auf dem Soester Marktplatz bremse ich glücklich beim ersten Torbogen ab
und merke erst dann, dass die Chip-Matten ein paar Meter weiter hinten
liegen. Das kostet mich den entscheidenden Moment, denn zur
altersbereinigten Bestzeit fehlen mir nur 5 Sekunden. Als süchtiger
Statistiker kann ich mir mein Erfolgserlebnis doch noch selbst basteln:
Von 31 Teilnehmern des Jahrgangs 1953 bin ich der schnellste! Ein
schöner Abschied aus der Altersklasse. Nur Läufer werden älter und sind
im nächsten Jahr die Jüngsten. Ich freue mich auf die M60. |
355 |
14.12.12 Ahlen,
Wintercitylauf
2,1/10
"Kein Lauf für Warmduscher", so steht es auf der Internetseite des
Veranstalters LG Ahlen. Mitte Dezember ist im Münsterland auch kein
lauer Sommerabend zu erwarten, doch heute treten wirklich nur die
Unentwegten an. Böiger Wind fegt den kalten Dauerregen durch die engen
Gassen der Altstadt. Statt der gewohnten 500 Läufer kommen nur gut 200.
Dabei könnte es ein so schöner Abend sein. 5mal führt die Runde über den
stimmungsvoll weihnachtlichen Marktplatz, eine Blaskapelle spielt tapfer
gegen das Wetter an. Die Fackeln am Rande der Strecke sind bald
ausgeblasen.
Den Leistungen tut dies alles keinen Abbruch. 38 LäuferInnen bleiben
unter 40 Minuten, der Sieger legt auf der winkeligen Strecke mit vielen
engen Kurven eine 31er Zeit hin! Eine schöne Veranstaltung, der man
einen lauen Sommerabend wünschen würde.
Zu meinem Lauf: 10km, 45:49, 6. M55 von 11, 100. gesamt von 221
(45%)
Die Regel vom letzten Sonntag bestätigt sich heute im umgekehrten Sinne.
Wer sich zuviel vornimmt, erleidet Schiffbruch. Dieses Bild passt gut,
denn nasse Füße haben wir schon vor dem Start.
Nach wenigen hundert Metern werde ich auf die elegant laufende Laura H.
aufmerksam. Die kleine 13jährige wird von einem Vereinstrio begleitet.
Bei welchem Sport können schon Rentner mit Schülern gemeinsam dabei
sein? Mit größtem Vergnügen hänge ich mich an die Gruppe, ohne zu
spüren, dass ich ins Verderben laufe. Nach 3km muss ich einsehen, dass
das Tempo viel zu hoch für mich ist. Laura ist im Ziel schließlich 3
Minuten vor mir, während ich nach der Hälfte der Strecke verzweifelte
Stehversuche mache und mich nur mit Routine aufrecht ins Ziel schleppe.
Die Hoffnung, unter 45 Minuten zu bleiben, habe ich längst aufgegeben.
Immer wieder erstaunlich ist nur, dass ich nach 2 Minuten Erholung schon
wieder denke: Warum ging das nicht schneller?
(Foto Kleinikel/LG Ahlen) Laura hat den Rentner am Ende der 2. Runde
locker abgeschüttelt.
|
354 |
09.12.12 Witten, Weihnachtslauf
1/1,5/4,5/9,1
Der Weihnachtslauf wurde in 22 Jahren nie vom Wetter verwöhnt,
doch diesmal kommt es für Veranstalter und Teilnehmer besonders
dicke. Morgens um 7 Uhr ist die Laufstrecke von ein paar Zentimetern
Neuschnee bedeckt, bald darauf setzt Dauerregen ein. Dass dennoch das
volle Programm stattfinden kann, ist dem unerschrockenen Einsatz aller
Helfer von Verein und städtischem Betriebsamt zu verdanken. Von den
Teilnehmern werden sie nicht enttäuscht, denn von 1100 Vorangemeldeten
erscheinen immerhin über 800, davon mehr als 70% Kinder und Jugendliche
der Wittener Schulen!
Auch die Qualität kommt nicht zu kurz, denn die Aktiven des TV
Wattenscheid 01 nutzen die Wittener Runde für eine schnelle
Trainingseinheit und stellen dann selbstverständlich die Sieger.
Richtige Streckenrekorde bleiben ihnen aber vorenthalten, denn wieder
einmal wurde die Route verändert und die Gesamtdistanz reduziert sich
diesmal auf ca. 9,1km.
Zu meinem Lauf: 9,1km, 40:24, 3. M55 von 6, 42. insgesamt von 151
(28%)
Wieder einmal bestätigt sich die Regel: Wenn man nichts erwartet, läuft
es plötzlich gut! Ich gehe zurück-haltend auf die Schneematsch-Runde und
merke bald, dass es mir besser geht als letzte Woche, vermutlich eben
deshalb. Dann wundere ich mich, dass Achim F. in Sichtweite bleibt und
ich sogar näher komme. Da kann was nicht stimmen, aber es motiviert mich
dennoch. 6 Runden sind zu laufen, von mal zu mal erscheinen sie mir
kürzer. Kommt Falko S. nicht allmählich von hinten? Wer sich umdreht,
zeigt Schwäche. Beim Bahnhofstraßen-Endspurt schwächel ich etwas, da
kommt unverhoffte Hilfe. Die Geschwister D. treiben mich ins Ziel und zu
fortgeschrittenen Atem-Übungen. Mein Quäl-Niveau ist beachtlich und
stellt mich zufrieden. Das war ein Tag der besseren Art.
Foto MDC: Kriegt man mehr Luft, wenn man das Maul auftreißt?
Stöhnend folge ich der D-Pace.
|
353 |
01.12.12 Herdecke, Nikolauslauf
9,6
Traditionell versammelt sich beim Nikolauslauf des Ruderclubs Herdecke
nochmal alles, was Rang und Namen hat. Die schöne, schnelle Strecke um
den Hengsteysee, eine liebevolle Organisation, lange Kuchentheke und
leckerer Glühwein - da gehen die meisten auch nach dem Zieleinlauf nicht
direkt nach Haus. Gemessen an der Wartschlange, muss sogar die Bratwurst
gut sein, doch da enthalte ich mich der Stimme.
Allein aus der Nachbarstadt Witten kommen weit über 100 Teilnehmer. Der
Samstagnachmittag an der Ruhr mutet eher an wie ein riesengroßer
Lauftreff. Doch dann geht es höchst sportlich zu. Wer vorn dabei sein
will, muss hier in Bestform sein.
Zu meinem Lauf: 9,6km, 44:01, 8. M55 von 42 (19%), 169. gesamt
von 827 (20%)
Vorher hatte ich noch in falscher Läufer-Bescheidenheit behauptet:
"Alles, was unter 45 Minuten ist, ist okay." Dann bemerkt nach 2km
Thomas S. neben mir: "Du schnaufst ja jetzt schon!" Und er hat recht,
mir pfeift die Lunge. Ich schaffe keinen Kilometer-Abschnitt mehr unter
4:30. Eine Stoppuhr kann so erbarmungslos sein. Wenigstens kann ich das
Tempo einigermaßen halten. Das reicht aber nicht für die Konkurrenten.
Erst zieht Falko S. mit einer Art von Triumphgeheul an mir vorbei, dann
ignoriert mich Jörg-Peter Z. mitleidlos überholend. Es sieht so aus, als
müsse ich mich auch nächstes Jahr in M60 in Bescheidenheit üben.
Foto RC Herdecke: Ich kann mein Elend nicht mehr ansehen, hinten lauert
schon JPZ.
|
352 |
07.10.12 Chicago (US), Marathon
42,2
Der Chicago-Marathon gehört zu den 5 "major" Marathons der Welt, die
sich zu einer gemeinsamen Elite-Wertung zusammengetan haben und eine
jährliche Millionenprämie für die Serien-Sieger ausschütten. Dennoch ist
Chicago in erster Linie eine US-amerikanische Veranstaltung, und die 10%
Ausländer sind nur solche, die selbst die 5 Majors für sich verbuchen
wollen. Aus Deutschland sind nur rund 200 am Start, im Gegensatz zu über
2000 in New York. Zu Unrecht!
Denn Chicago ist zweifellos für "richtige" Läufer die bessere Wahl.
Schnelle flache Strecke, Top-Organisation, begeisterte Zuschauer, Start
und Ziel mitten im Zentrum ohne lange Wege - wer eine gute Zeit laufen
will, hat hier beste Bedingungen. Und nicht nur nebenbei ist Chicago
selbst eine Attraktion: eine Stadt mit Party-Atmosphäre, lebendig und
doch ohne Hektik, mit toller Architektur und schön am Michigan-See
gelegen.
Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:50:33, 218. M55 von 1009 (22%), 8687.
gesamt von 37315 (23%)
Wenn ich nicht 2004 bei interAir gelandet wäre, hätte ich Chicago schon
viel früher gelaufen. Schon lange vor Einführung der Major Marathons
hatte ich mir Windy City als Wunschlauf in USA ausgeguckt. Doch dann
dauerte es weitere 8 Jahre, bis es so weit war. Die Erwartungen wurden
mehr als erfüllt. Und das auch, weil hier der Frauenanteil über 43%
beträgt. Das merkt, sieht und spürt Mann auch auf der Strecke.
Nach dem lauf-verkorksten Sommer bin ich fast ohne Lauf-Training am
Start und gehe die Sache locker an. Gehpausen an den Verpflegungsstellen
leiste ich mir sonst nicht, heute fühle ich mich damit besser. Geduld
ist Pflicht, wenn der längste Trainingslauf 95 Minuten gedauert hat und
erst am letzten Dienstag war.
Die Bedingungen sind tatsächlich optimal. Als der 3:50-pacemaker mich nach 5km
einholt, geht es mir so gut, dass ich dranbleibe, und das
erstaunlicherweise bis fast zum Schluss.
Ungefähr bei Halbmarathon holt Siggi mich ein, und wir laufen gut 10km
gemeinsam. Er ist M65 und ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Laufen
jung erhält. Es ist ein Vergnügen zu sehen, mit welch jugendlicher
Freude er diesen Tag genießt. Unser Tempo macht mich zweifeln, doch als
ich Traubenzucker einwerfe, laufe ich ihm sogar davon und die 5km von 30
nach 35 werden meine schnellsten. Endlich mal ein Marathon, den ich
vorzeigen kann. Zwei gleich schnelle Hälften schaffe ich zum ersten Mal. Die unverhoffte Jahresbestzeit versetzt mich in
Hochstimmung und wird noch wochenlang nachwirken.
Hochstimmung schon bei Meile 12; Siggi ist gut drauf; Medaillenträger
im Ziel. (Fotos © interAir)
Werbung: Wenn Chicago, dann mit
interAir
|
351 |
04.08.12
Dortmund, Lauf am Fredenbaum
1,2/5/10/21,1
Mit
der 7. Auflage ist der Lauf im Dortmunder Fredenbaumpark noch jung und
hat sich bereits in der dünn besetzten Sommerferienzeit gut etabliert.
621 Teilnehmer über alle Distanzen ist eine achtbare Zahl für diese
Insider-Veranstaltung von Läufern für Läufer. Die Strecke ist mit vielen
Kurven und Ecken nicht unbedingt schnell und vielleicht etwas zu lang,
doch ist sie schattig und schön - für einen kleinen familiären
Sommerlauf gerade richtig. Für 8 Euro Startgeld gibt es Medaille,
T-Shirt und Urkunde: eine geradezu üppige Bescherung.
Zu meinem Lauf: 10km, 45:08,
3. M55 von 10, 46. gesamt von 195 (24%)
Nach dem Radsommer und einem fast auf Null gedrückten Lauftraining soll
dies eine Standortbestimmung und nur eine kleine Tempospritze für mich
werden. Wie so oft ist aber alle Zurückhaltung schnell vergessen, wenn
ich ein bekanntes Konkurrenzgesicht sehe, in diesem Falle der geschätzte
Reinhold H. Er war jahrzehntelang schneller als ich, also bleibe ich
respektvoll in seinem Windschatten, was mir ohnehin schon Atemnot
verursacht. Mit Kurvenschneiden und heftigem stilgerechten
Arme-Schwingen kann ich aber dranbleiben und mich dann wundern, dass er
nach 7km langsam zurückfällt. Das darf er, ist er ja schon ein Jahr
älter als ich und in M60. Ich wundere mich über gute Split-Zeiten und
hoffe auf eine klare 44er Zeit, habe aber übersehen, dass eine
Km-Vermessung viel zu lang war mit einem unmöglichen Split von 5:44min.
So komme ich zunächst etwas enttäuscht ins Ziel und bin dann aber doch
mit mir im Reinen, denn etwas Luft nach oben kann nicht schaden.
(Foto von Dirk F.) Grau weht der Restschopf beim Zielsprint
|
R12 |
08.07.12 Albertville - La
Toussuire (F), L'etape du Tour Acte 1
153km/4750Hm
Kaum vorstellbar, dass die Profis eine solche Bergetappe innerhalb einer
3-Wochen-Tour mal so mitfahren.
4 Pässe: Col de la Madeleine, Col du Glandon mit Col de la Croix de Fer,
Col du Mollard und Schlussanstieg nach La Toussuire! Eine Route, die
sich als landschaftliche Traumstrecke herausstellt. Besonders die lange
Anfahrt zum Glandon auf einer einspurigen Bergstraße macht die Radler zu
Wanderern direkt in der Natur.
Der morgendliche Dauerregen reduziert das Starterfeld bereits auf 5.688
Teilnehmer, doch die Strecke schluckt davon nochmal 20% und letztlich
erreichen nur 4.422 registrierte Fahrer das Ziel. Dabei wird das
Zeitlimit heute sehr großzügig gehandhabt; noch eine Stunde nach
Zielschluss darf man sich als Finisher fühlen. Der Besenwagen ist von
der Menge der Erschöpften überfordert und kann den Zeitplan nicht
einhalten.
Zu meinem Rennen: 153km/4750Hm, 9:59:58,
567. M55 von 926 (61%), 2.792. gesamt von 4422 (63%)
Mit Respekt und großer Unsicherheit gehe ich an diesen Start. Ein
persönlicher Höhenrekord ist aufzustellen, wenn ich das Ziel erreichen
will. Es ist meine 4. L'etape du Tour, und in den Vorjahren war dies
immer der schwerste Tag des Jahres. Eine Woche strikter Regeneration
aber zahlt sich nun aus.
Auch die früher oft risikofreudige Fahrweise der Tour-Teilnehmer ist
heute nicht auszumachen. Nach dem Start haben alle Respekt vor der
nassen Strasse. Die technisch anspruchsvolle Abfahrt vom Col de la
Madeleine übersteigt noch meine unvollendeten Fahrkünste, doch danach kann
ich am Berg mithalten und bin auch runter gut dabei. Selbst die
Linkskurven gelingen immer besser. Meine kurze Radsaison findet einen
versöhnlichen Abschluss und ich habe wieder dazugelernt. Der Col du
Glandon wird mich wiedersehen. Eine so schöne Route will einmal in Ruhe
gefahren werden.
|
R11 |
01.07.12 La Villa (ITA), Maratona
dles Dolomites
55km/1800Hm, 106km/3000Hm, 138km/4100Hm
Über den Maratona muss man nicht mehr viele Worte verlieren, er ist
Legende. Schöner geht es einfach nicht mehr. Wenn es eine
Radveranstaltung gibt, auf die ich in keinem Jahr verzichten möchte,
dann ist es diese. Ab der 10. Teilnahme ist die Startnummer garantiert.
Über 25.000 Bewerber haben nicht dieses
Privileg
und sind auf die Verlosung angewiesen.
Zu meinem Rennen: 138km/4100Hm, 8:20:49,
234. M55-59 von 310 (75%), 3.204. M gesamt von 3957 (81%)
Die Platzierung zeigt es schon: Es war nicht mein Tag. Was auch keine
Überraschung war. Zu wenig Training in den Monaten zuvor, zuviel
Training in der letzten Woche zuvor. Bis zum Passo Giau ist es noch
Genuss, doch dann schlägt die Hitzewelle auf mich ein. Ich werde wie
letzten Sonntag durchgereicht und muss die allerletzten Körner
mobilisieren.
Das Lächeln bei der Zieleinfahrt gelingt noch, doch dann lasse ich mich
rücklings fallen und nur noch bedienen von glücklichen Mitfahrern, denen
es besser geht. Wer sich heute von den Temperaturen auf die
Mittelstrecke leiten ließ, hat es eindeutig richtig gemacht. Ich dagegen
werde immer noch das Opfer meines eigenen Dickschädels ...
|
R10 |
24.06.12 Nauders
(AUT), Dreiländergiro
168km/3500Hm
In
der 2. Reihe der Rad-Alpenmarathons hatte sich der Dreiändergiro dank
des spektakulären Stilfser Jochs und trotz einiger Defizite in der
Organisation etabliert, und die 3000 Startplätze waren frühzeitig
ausgebucht.
Doch nun spielen die Schweizer Behörden nicht mehr mit. Nach 19 Ausgaben
wollen die Eidgenossen dem Autoverkehr endgültig den Vorrang geben und
die Engadiner Talstrasse nicht mehr mit Radfahrern belasten.
Falls diese Tour weiterlebt, dann leider nur mit einer reduzierten
Runde, vielleicht dann über Stilfser Joch und Münstertal.
Zu meinem Rennen: 168km, 3500 Höhenmeter,
8:20:49 Std, 789. Master (45 und älter) von 1069
Zu meiner 3. Teilnahme in 4 Jahren kommt es nur deshalb, weil der Termin
so schön in den Alpen-Urlaub passt und mit dem Maratona in der nächsten
Woche kombiniert werden kann.
Die 48 Kehren des Stilfser Jochs kenne ich inzwischen zur Genüge und
gehe forsch ans Werk. Etwas zu forsch, wie ich am folgenden Ofenpass
feststellen muss. Sonst ein ordentlicher Kletterer, werde ich dort
wieder nach hinten durchgereicht. Im Tal dann hilft mir eine gute Gruppe
und der Rückenwind, so dass es trotz mangelhafter Form zu einer
Streckenbestzeit reicht! Ich bin 15 Minuten schneller als vor 2 Jahren,
zumeist wohl der Kürzung der Verpflegungspausen zu verdanken. |
350 |
26.05.12 Arolsen,
Waldmarathon
5/10/21,1/42,2
Dem traditionsreichen Advent-Marathon hat der Wechsel zum
Pfingstwochenende nicht gut getan. Früher kamen im konkurrenzlosen
Dezember 500 Läufer, jetzt sind davon ganze 65 Finisher geblieben. An
der Strecke liegt es nicht. Eine schöne hügelige Runde durch Wald
und Flur ist zweimal zu durchlaufen, und die Versorgung an der Strecke
ist ordentlich. Im Ziel allerdings müssen wir uns mit Getränken aus dem
Kanister und einer Papier-Medaille bescheiden. Was bleibt, sind die
unterhaltsamen Geschichten von Moderator und Organisator Heinrich
Kuhaupt, einem waschechten Original und Unikum der Laufgeschichte.
Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:56:20, 3. M55 von 7, 14. gesamt von 65
(22%)
Wieder
einmal wird die alte Regel bestätigt: Am besten läuft es, wenn man
nichts von sich erwartet. Einfach mal einen Trainings-Marathon laufen,
ist heute meine Devise. Gedankenlos gehe ich an den Start und vergesse
dabei die Brust-Pflaster. Die schmerzhaften Folgen zwingen mich zu einer
Premiere: 20km in aller Öffentlichkeit mit freiem Oberkörper! So
entblößt erdreiste ich mich zudem, die führende Dame auf der zweiten
Runde zu begleiten. Meine Rippen-Reize scheinen sie jedoch nicht weiter
in ihrer Leistung zu beeinträchtigen. Sie kann sich im Finish noch
steigern und läuft mir davon, während ich hochzufrieden bin, endlich
einmal wieder ohne Probleme mit konstantem Tempo 42km zu Ende zu
bringen.
|
349 |
12.05.12 Bochum, Rund um
den Ümminger See
Günter-Mette-Gedächtnislauf
5
Die Erkenntnis zu diesem verkannten Provinzlauf bleibt unverändert: Er
hätte viel mehr Teilnehmer verdient, aber wenn tatsächlich mehr kämen,
wäre es nicht mehr so schön. Hier kennt fast jeder jeden, und der Lauf
wird fast zur Nebensache beim Plausch am Samstagmorgen. Zum Glück dauert
es eine Weile bis zur Siegerehrung. Es wäre auch schade, zu schnell
wieder auseinanderzugehen. Die familiäre Atmosphäre kann aber nicht
darüber hinwegtäuschen, dass hier Qualität statt Quantität am Start ist.
21 Läufer bleiben unter 20 Minuten!
Zu meinem Lauf: 5km, 21:30,
3.
M55 von 5, 33. gesamt von 82 (40%)
Bei diesem Pflichtstart gehe ich traditionsgemäß an die Kotzgrenze. Als
ich 2 Tage vorher am Kemnader See mal einen Kilometer Tempotraining
hechelte, hörte ich einen Passanten sagen: "Ist der bekloppt?" Hier am
Ümminger wundert sich keiner. Ich sehe hier immer so aus. Dass Walter K.
mich 200m vor dem Ziel überholt, muss ich nach kurzer Gegenwehr mangels
Lungenkapazität akzeptieren. Im Ziel sinke ich in Baumes Schatten auf
die Wiese und verstecke mich solange, bis ich wieder wie ein Mensch
aussehe. Der Trost des Tages: Alle 32 Läufer vor mir sind jünger als
ich!
|
348 |
22.04.12 London, Marathon
42,2
Bild-Bericht
Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:52:14,
194. M55 von 943 (21%), 8867.
gesamt von 36.697 (24%)
Klaus Duwe, Berichterstatter von
marathon4you.de, ist mehr als 200 Marathons in aller Welt gelaufen.
Die Überquerung der Tower Bridge beim London Marathon ist für ihn "der
Höhepunkt in meinem Läuferleben". Ich kann es ihm nachfühlen. Auch beim
13. Mal würde ich hier am liebsten stehenbleiben, die Augen schließen
und das Läufer-Leben für immer spüren. Für anglophile Läufer kann es
nichts Schöneres geben, als hier beim London-Marathon dabei zu sein.
Bis kurz vor km 30 ist es für mich reiner Genuss. Dann höre ich mich
plötzlich nach Luft schnappen und weiß, was die Stunde geschlagen hat.
Der Rest ist reine Fettverbrennung, und das heißt Quälerei der
schlimmsten Art. Ich bin unterzuckert wie noch nie, nehme verzweifelt
Weingummi, das die Zuschauer reichen, und will nur noch ohne
gesundheitliche Schäden ins Ziel kommen. Das gelingt, und mit der
Medaille in der Hand kann ich schon wieder strahlen.
Claire Squires,
eine junge, gut trainierte Läuferin, hat dieses Glück nicht. Sie stirbt
noch auf der Strecke, kaum 1km von der Ziellinie entfernt. Die Reaktion
der Öffentlichkeit zeigt, was den Unterschied ausmacht. In Deutschland
ätzt der Internet-Mob in solchen Fällen: "Selbst schuld!" In England
geht innerhalb einer Woche fast 1 Million Pfund an Spendengeldern ein.
Auch ein Grund, sich auf der Insel so wohl zu fühlen.
|
|
|
347 |
07.04.12 Paderborn,
Osterlauf
1/1,5/5/10/21,1
Was hat dieser Lauf, dass er 66 Jahre lang bestehen kann und diese Serie
heute mit einer Rekordbeteiligung krönt? Zum Einen ist es sicherlich der
fast konkurrenzlose Termin am Ostersamstag. Danke an all die
freiwilligen Helfer, die ihr Osterwochenende einschränken zugunsten der
Läufer! Dazu gehört auch ZDF-Mann Wolf-Dieter Poschmann, der den
Nachmittag am Mikrofon verbringt und sich dabei nicht auf die
Promi-Elite
beschränkt,
sondern fachgerecht die Hobbyläufer kommentiert.
Wer allerdings glaubt, die Läufer kämen nach Paderborn wegen einer
schönen Strecke durch die idyllische Altstadt, der sieht sich
enttäuscht. Es ist kein Citylauf, sondern die Route führt wenig
unterhaltsam durch Vorortsiedlungen, wo hier und da aber gute Stimmung
herrscht. Der entscheidende Vorteil in Paderborn aber ist: Die Strecke
ist superschnell!
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:36:27,
13. M55 von 92 (14%), 322. gesamt von 1526 (21%)
Im Läuferleben sind sie rar, aber es gibt sie: Die wenigen Tage, an
denen alles perfekt ist; eine schnelle Strecke, optimales Wetter, die
richtige Tagesform.
Zum Start begleitet mich Rolf A., seines Zeichens M55-Favorit, und
demzufolge stehe ich weit vorn in Sichtweite zu den Kenianern. Nach dem
ersten Kilometer in 4:19 komme ich etwas ins Schnaufen, doch dann
pendele ich mich bei etwas über 4:30 ein. Das kommt mir immer noch
schnell vor, aber die Lunge spielt mit.
Lauf ich so nah am Limit, dass es um Leben und Tod geht? Jedenfalls
beginnt mein Leben in plötzlichen Flash-Fotos an mir vorbeizuziehen ...
das muss am bevorstehenden Geburtstag liegen. Das ist alles andere als
positives Denken, und ich zwinge mich schnell, das zu verdrängen. Lieber
achte ich auf die Zwischen-zeiten, die mich mehr und mehr in
Hochstimmung bringen.
Schon 3 Kilometer vor dem Ziel bin ich mir sicher. Das ist heute ein
Lauf für die Historie. Die relative Bestzeit um mehr als 2 Minuten
pulverisiert! Die beste Laufleistung seit 8 Jahren. Wie ist das möglich?
Ist das die österliche Auferstehung des Ungläubigen?
Es gibt sie also doch noch, die selten schönen Tage: Beim Laufen. |
346 |
01.04.12
Haltern, Flaesheimer Halbmarathon
1/1,8/5/10/21,1
Die Veranstalter beklagten sich etwas über schwache Teilnehmerzahlen.
Mit nur 350 Läufer/innen über alle Distanzen war man enttäuscht, früher
seien es schon mal doppelt so viele gewesen. Vielleicht liegt es daran,
dass die Halbmarathon-Veranstaltungen immer mehr werden. An der Qualität
dieses kleinen, sympathischen Laufs kann es nicht liegen. Für ganz
kleines Geld (6,50 für Nachmelder) läuft man hier auf grüner Strecke
durch die Haard, wird mit Wasser und Tee versorgt und erhält eine
Urkunde. Punkt. Mehr braucht der Läufer nicht. Die Strecke wurde von den
Teilnehmern als ca. 300m zu kurz empfunden, denn der erste km war
deutlich zu kurz vermessen. Das machen die zum Teil recht deutlichen
Anstiege um bis zu 70 Höhenmeter aber bei der Beurteilung der Leistung
wieder wett.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:43:24, 4. M55 von 12 (33%), 98. gesamt
von 190 (52%)
Alter schützt vor Torheit nicht. Und auch Erfahrung macht nicht
unbedingt klüger. Denn eigentlich sollte dies ein Trainingslauf mit
knapp 2 Stunden werden. Doch wenn der Lokalrivale aus derselben
Altersklasse mit am Start steht, dann gibt es kein Halten mehr. Zu
Anfang lasse ich Andreas B. noch in Sichtweite davon laufen und nehme
mir vor, ihn möglichst spät einzuholen. Doch nach dem ruhigen Start
fühle ich mich so schön warmgelaufen, gehe nach halber Distanz wortlos
an ihm vorbei und mag das Tempo nicht mehr reduzieren, weil es heute so
schön im Wald ist. Ob ich das Pulver für nächsten Samstag heute schon
verschieße, ist mir herzlich egal. Hier im Wald schalte ich den Kopf ab
und laufe, wie der Bauch es will. Ich bereue nichts. Jedenfalls nicht
heute.
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345 |
11.03.12
Hörnum-List, Syltlauf
33,3
Promenaden-Mischung: Verpflegung auf halber Distanz in Westerland
Die 800 Startnummern für den Lauf über die ziemlich lange Insel sind
immer sofort ausverkauft, nachdem sich Veranstalter durchgerungen haben,
es nochmal zu machen. Eigentlich sollte damals der 25. schon der letzte
Syltlauf sein, doch nun wartet man jährlich die immer größeren
Lobeshymnen ab, bevor sich Franz Beilmann und Co. genug geziert haben
und zugeben, dass auch Organisieren Spaß macht.
Hier darf ich es ja sagen: Auch wer ohne Startnummer anreist, wird vor
Ort noch auf dem Schwarzmarkt fündig. Und zwar zu Dumping-Preisen.
Jedenfalls solange nicht allzuviele diesem Rat folgen.
Zu meinem Lauf: 33,3km, 2:53:20,
11. M50 von 50 (22%), 184. gesamt von 724 (25%)
Auch beim 6. Start bin ich immer noch kein Syltfan. Das wird auch nichts
mehr. Um sich hier wohl zu fühlen, muss man entweder steinreich sein
oder zu zweit und frisch verliebt. Aber allein und noch dazu bei
schlechtem Wetter wird das Warten auf den Lauf zum Depri-Test. Die
Schönheit von Westerland trägt ihren Teil dazu bei.
Gut, dass der Lauf alles wett macht. Eine liebevolle und fachge-rechte
Orga, die zweite Streckenhälfte durch die Dünen, die kunstvoll
gestaltete Medaille und der Händedruck von Franz: dann weiß man, es hat
sich wieder gelohnt. Ich bin sogar schneller als in den letzten beiden
Jahren und komme mit Anstand ins Ziel. Zwar erkundigen sich besorgte
Helfer, ob es mir gut gehe, aber die sollten mich erst mal sehen, wenn
es mir nach einem richtigen Endspurt wirklich schlecht geht.
siehe auch:
Fotogalerie Sylt |
344 |
25.02.12
Bad Salzuflen, Baukasten-Lauf
10/18/26/34/42,2
Der größte Lauf in Lippe lebt in erster Linie vom größten Lauf in
Ost-westfalen. Die meisten der Teilnehmer in Salzuflen bereiten sich auf
den Ende April stattfindenden Hermannslauf vor und betrachten den
Baukasten-Lauf als willkommene Gelegenheit, um sich an längere Distanzen
zu gewöhnen. Entsprechend locker ist die Stimmung im Kurort Salzuflen.
Bestzeiten sind auf der profilierten, regendurchweichten Waldrunde
ohnehin nicht möglich, es geht hier um den Trainingseffekt. Ein Lauf,
der keine Schlagzeilen macht, aber alles bietet, was sich der Läufer
wünscht. Und eben die Besonderheit, dass man sich endgültig erst auf der
Strecke entscheiden muss, wie weit man läuft.
Zu meinem Lauf: 26km, 2:20:43,
5. M55 von 30 (17%), 115. gesamt von 470 (24%)
Es ist zweifelsohne ein Fehler, sich mit Leistungen der Vergangenheit zu
vergleichen, wenn man auf dem Sprung in die M60 ist. Trotzdem kann ich
es nicht unterdrücken. Früher bin ich hier länger und trotzdem schneller
gelaufen, und das bei Schnee und Eis. Diese Zeiten sind nun mal vorbei.
Ich tröste mich damit, dass ein Fortschritt zu erkennen ist. Wo vor 2
Wochen noch die Beine meuterten, geht es heute in konstantem Tempo
weiter, und die letzen Kilometer sehen sogar noch einen Endspurt.
Im Ziel allerdings bin ich vor Erschöpfung kaum in der Lage, mich
umzuziehen, und es gibt Körperteile, die kaum wiederzufinden sind, aber
zum Glück jetzt auch nicht gebraucht werden.
Foto von www.gtl.fotograf.de:
Im Kurort lässt sich entspannt laufen. |
343 |
12.02.12
Herten-Bertlich,
Straßenläufe
850m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2
Es ist immer wieder verblüffend, wieviele Läuferinnen und Läufer sich
ausgerechnet in Bertlich die Marathon-Distanz zumuten. Mag die
Organisation auch noch so perfekt sein, die Strecke bleibt nicht gerade
erbaulich. Wer hier mehr als eine 14km-Runde läuft, muss entweder den
Kopf abschalten können oder auf ausgeprägte Willensstärke vertrauen.
Beides sind Fähigkeiten, die Läufern überdurchschnittlich oft gegeben
sind.
Und Bertlich hat seit langem Kultstatus. Das zeigt auch der Blick in die
Ergebnisliste: Die Mitglieder des 100-Marathon-Clubs geben sich hier
regelmäßig ein Stelldichein.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:45:06, 5. M55 von 10, 42. gesamt von
104
Seit ich vor Jahrzehnten mal einen 30er in Bertlich genossen hatte,
stand für mich fest: Hier nie wieder mehr als eine Runde. Diesem Prinzip
werde ich heute erstmals untreu, denn das Läufer-Gewissen verlangt in
der Marathon-Vorbereitung nach langen Läufen.
Unterwegs auf der Strecke geht mir dann auf, dass ich seit Oktober nie
mehr so lang gelaufen bin wie heute. Meinen Beinen fällt das auch ein:
Sie erklären nach 15km, es sei jetzt genug. Laufen kann so schön sein -
aber auch schön schmerzhaft.
"Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt." Wenn der Spruch stimmt,
muss ich heute ganz schön stark geworden sein.
Harry-Foto: Auf der Schluss-Runde spiegelt der Gesichtsausdruck die
Meinung der Beine wider.
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