lfd.
Nr.
|
Datum |
Ort |
Name
|
Event
lfd Nr |
Distz
km
|
Distz
lfd Nr
|
ømin
/km |
Std |
Min |
Sek |
Link
zu persönlichen
kurzen
Eindrücken |
2016 |
427 |
31.12.16 |
Kapstadt (RSA) |
Runners Memorial Race |
1 |
8 |
1 |
5:00 |
|
40 |
03 |
Lebende und Tote |
426 |
11.12.16 |
Witten |
Weihnachtslauf |
15 |
10 |
116 |
4:51 |
|
48 |
29 |
Unnötig demotiviert |
425 |
03.12.16 |
Herdecke |
Nikolauslauf |
10 |
9,6 |
10 |
4:54 |
|
47 |
06 |
Lernprozess |
424
423 |
27.11.16 |
Herten |
Bertlicher Straßenläufe |
37 |
5,0
7,5 |
40
15 |
4:51
6:06 |
|
24
45 |
14
43 |
Jubiläums-Pokal |
422 |
09.10.16 |
Unna-Lünern |
Hellweglauf |
2 |
21,1 |
54 |
5:28 |
1 |
55 |
24 |
Heile-Welt-Lauf |
421 |
04.09.16 |
Bochum |
City-Halbmarathon |
4 |
21,1 |
53 |
5:03 |
1 |
46 |
27 |
Lieber verstecken |
420 |
27.08.16 |
Scharnitz (AUT) |
Karwendelmarsch |
1 |
52 |
1 |
8:46 |
7 |
43 |
08 |
Knie-Kamikaze |
R25 |
31.07.16 |
London (UK) |
London Ride |
4 |
160 |
3 |
30,8 |
5 |
12 |
30 |
Ausgebremst |
R24 |
10.07.16 |
Tannheim
(AUT) |
Radmarathon
Tannh. Tal |
1 |
232 |
1 |
21,0 |
11 |
04 |
27 |
Wind und Wellen |
R23 |
03.07.16 |
Corvara (ITA) |
Maratona dles
Dolomites |
8 |
106 |
3 |
16,3 |
6 |
31 |
10 |
Genuss mit Apfelstrudel |
419 |
11.06.16 |
Bochum |
Um den Ümminger See |
16 |
10 |
115 |
4:49 |
|
48 |
07 |
Konkurrenzlos |
418 |
04.06.16 |
Möhnesee-Günne |
Möhnesee-Pokallauf |
2 |
15 |
32 |
5:16 |
1 |
18 |
48 |
Schmerzfrei aber gnadenlos |
417 |
29.05.16 |
Paro (Bhutan) |
Himalayan Kingdom Mar. |
1 |
21,1 |
52 |
6:53 |
2 |
25 |
06 |
Härtetest fürs Knie |
416 |
16.05.16 |
Dortmund |
Kirchlinder Friedenslauf |
2 |
10 |
114 |
4:45 |
|
47 |
27 |
Spontaner Formtest |
R22 |
08.05.16 |
Desenzano (ITA) |
Gran Fondo Colnago |
1 |
105 |
1 |
24,5 |
4 |
17 |
15 |
Ernüchternder Spaß |
415 |
24.04.16 |
London (UK) |
Marathon |
17 |
42,2 |
47 |
5:48 |
4 |
04 |
26 |
Alles für die Serie |
414 |
03.04.16 |
Berlin |
Halbmarathon |
5 |
21,1 |
51 |
5:06 |
1 |
47 |
28 |
Uhrwerk im Bein |
413 |
14.02.16 |
Herten |
Bertlicher-Straßenläufe |
36 |
10 |
113 |
4:58 |
|
49 |
44 |
Noch kein Come Back |
|
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020-2021
2022
2023
2024
1983-1998
1999
2000-2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010 |
427 |
31.12.16
Kapstadt (RSA), Runners Memorial Race
8
Über 1000 Teilnehmer stellen sich am Silvesterabend um 18 Uhr zum Start an
der Promenade von Green Point auf. Entsprechend dem Datum ist die
Veranstaltung eher ein Fun Run. Dabei ist der Anlass eher traurig. Aber bei
Beerdigungen wird ja irgendwann auch mehr gelacht als geweint. Am letzten
Tag des Jahres wird beim letzten Lauf des Jahres der in diesem Jahr
verstorbenen Läuferinnen und Läufer gedacht. Ihre Namen werden vor dem Start
verlesen. Unter ihnen ist auch der Sieger des ersten Memorial Race.
Eine sehr schöne Idee, aber es dauert.
Die Strecke ist promenadenflach und geht am Meer hin und zurück mit einer
kleinen und einer großen Runde. Das Feld ist buntgemischt, nur wenige machen
Tempo, viele laufen im Vereinsverbund oder walken gleich zu Beginn. Vor 2
Jahren hat "Mocki" hier gewonnen, vor allen Männern.
Zu meinem Lauf: 8 km, 40:03, 3. M60 von 50, 147. gesamt von 1.191
(12%)
Nicht
nur die Verstorbenen werden vor dem Lauf verlesen, auch (noch) lebende
Deutsche: "We welcome the Runners from Germany, one from Witten, one from
Riesenfeld." Dann geht die Hatz los. Ich will Spaß haben und schnell rennen.
Das kann kaum gut gehen bei 28°c, wenn man erst vorgestern aus dem deutschen
Winter angereist ist. Entsprechend bleibt mir nach 2 km die Luft weg. Mein
Tempo nähert sich dem Stehversuch, ich erinnere mich daran, Spaß haben zu
wollen und bewege mich herzschonend ins Ziel. Unter all den
Senioren-Funrunnern reicht das sogar zum 3. Platz. Dafür gibts aber hier
nix, schließlich geht es mehr um die Toten. Wenn wir noch leben, kommen wir
nächstes Jahr wieder.
|
426 |
11.12.16 Witten, 26. Weihnachtslauf
300m/1/1,5/4,5/10/Staffel
Alle Jahre wieder bevölkern rund 1.000 Läuferinnen und Läufer die Wittener
Bahnhofstraße. Die allermeisten davon sind Schüler, und davon die meisten
von der Holzkamp-Gesamtschule. Deren blaue T-Shirts bestimmen lange das Bild
des Geschehens. Solange die Schüler laufen, stimmt auch die Zuschauerzahl,
denn die stolzen Eltern und Großeltern sind mit ihren Fotoapparaten am Rand
dabei.
Später beim Hauptlauf wird die gute Stimmung garantiert von den
einfallsreich kostümierten Teilnehmern, heute sind das insbesondere der LT
Wischlingen als Adventskranz und die Berufsfeuerwehr Witten, die einen
"Geretteten" auf der Trage über die Strecke transportiert. Das typische
fiese Weihnachtslaufwetter lässt nach der schnellen Siegerehrung leider alle
schnell verschwinden. Schade, denn der Glühwein des PV-Triathlon war der mit
Abstand beste dieser Heißgetränkesaison.
Zu
meinem Lauf: 10km, 48:29,
5. M60 von 13, 69. gesamt von 183 (38%)
Das schöne am schlechten Wetter beim Weihnachtslauf ist, dass man sich in
der Tiefgarage warmlaufen kann. Das geht so gut, dass ich am Start erstmal
zu schnell losrenne. Bald wird die Luft knapp, und der Blick auf die Uhr
verdirbt mir den Spaß. Die Polar ist schuld. Beim letzten Update wurden die
automatischen Zwischenzeiten gelöscht. Ich wähne mich deshalb zu langsam und
bringe demotiviert Runde um Runde hinter mich. Zudem werde ich bereits in
der 2. Runde vom Führenden überrundet, so früh wie noch nie zuvor. Das
verbessert nicht die Lauflaune. Dann muss ich noch Falko S. davonziehen
lassen. Dass der überholende Bernd S. auch schon 60 geworden ist, wusste ich
nicht, sonst wäre ich vielleicht noch an die Kotzgrenze gegangen. So
schnaufe ich ins Ziel und stelle überrascht fest, dass die Zeit doch ganz
okay ist. Wenigstens ein bisschen weniger langsam als letze Woche. |
425 |
03.12.16 Herdecke, 33. Nikolauslauf
9,6
Auch
der beliebte Nikolauslauf am Hengsteysee spürt, dass der große Laufboom
allmählich abflaut. Musste zu besten Zeiten das Teilnehmer-feld bei 1200
limitiert werden, sind es heute noch 857 Finisher. Immer noch eine
stattliche Zahl für einen Lauf, der nicht die Gnade des DLV hat.
Es macht ja auch immer wieder Spaß, die regionale Läuferfamilie zu treffen.
Fast alle sind hier Wiederholungstäter. Wer zum 10. Mal dabei ist, wird mit
einem T-Shirt belohnt, und das sind nicht wenige.
Zu meinem Lauf: 9,6 km, 47:06,
7. M60 von 25, 246. gesamt von 851
(29%)
Alle, die nach meiner Form fragen, hören nur: "Mit mir geht es steil bergab!"
Das stimmt auch und wird anschließend bestätigt. Dabei muss ich noch
zufrieden sein mit der Zeit, bin ich doch heute über knapp 10 km genauso
schnell wie letzte Woche über 7,5. Wenigstens ein kleiner Fortschritt. Die
Rivalen von früher sind dagegen weit weg und distanzieren mich um bis zu 4
Minuten. Bescheidenheit ist ein mühsamer Lernprozess.
|
423
424 |
27.11.16
Herten, 100. Bertlicher
Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2
Die Bertlicher feiern heute ein einmaliges Jubiläum. 100 regelmäßige
Veranstaltungen in 33 Jahren, das wird ihnen so bald niemand nachmachen. Das
Erstaunlichste daran ist, dass die vielen freiwilligen Helfer so beständig
und unermüdlich dabei geblieben sind. Dazu kommt der schon sprichwörtliche
Perfektionismus der Bertlicher. Der SuS Bertlich setzt die Benchmarks der
Laufszene. Hier muss ein Nest von Profi-Logistikern sein.
8 verschiedene Distanzen mit ingesamt regelmäßig 1000 Teilnehmern werden
abgewickelt wie am Schnürchen, und das in Eigenarbeit ohne den
elektronischen Einsatz externer Zeitnehmer. Nicht zu vergessen die
Infrastruktur mit großer Kuchentheke, Bier- und Bratwurststand. Es soll
Leute geben, die laufen hier nur wegen der Erbsensuppe.
Zu meinem Lauf:
5km, 24:14, 2. M60 von 5, 61. gesamt von 194 (32%)
7,5km, 45:43, 6. M60 von 8, 95. gesamt von 130 (73%)
Rechtzeitig zum Bertlicher Jubiläumslauf habe ich die bolivianischen
Parasiten besiegt. Zu Ehren der Bertlicher hatte ich ursprünglich 3 Starts
geplant, doch soweit reicht die Form noch nicht. Stattdessen trete ich
erstmal als Pacemaker für die W60 an. Mit mehr Erfolg, als ich selbst je
hatte. Bei ihrem ersten Zieleinlauf in Bertlich heimst Claudia gleich den
begehrten Pokal für den Altersklassensieg ein!
Für mich gilt es danach über 5 km zu testen, ob ich schon wieder ein
5-Minuten-Tempo laufen kann. Das klappt zu meiner Zufriedenheit, auch wenn
ich ein 8jähriges Mädchen vergeblich einzuholen versuche. Es reicht immerhin
zu meinem 11. zweiten Platz bei 37 sieglosen Versuchen in Bertlich. Der
84jährige Werner Beecker, Lauf-Legende aus Wuppertal, hat übrigens heute
seinen 87. Bertlich-Pokal gewonnen. Bis ich 84 bin, habe ich hoffentlich
auch einen.
|
422 |
09.10.16
Unna-Lünern, 19. Hellweglauf
5/10/21,1
Bereits am Rande des Ruhrgebiets beginnt die heile Welt. Ein schönes kleines
Dorf im Grünen, ein rühriger Verein als Veranstalter, viele engagierte und
freundliche Helfer mit einer dankbaren Läufergemeinde, so zeigt sich der
kleine, aber feine Hellweglauf in Lünern. Die Quantität hält sich in
Grenzen, doch hier gilt Qualität. Beim Halbmarathon finishen 66 der 85
LäuferInnen unter 2 Stunden, eine ordentliche Quote.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:55:24, 4. M60 von 5, 60. gesamt von 85.
Für die Vorbereitung auf den Chianti-Marathon fehlt mir noch ein
einigermaßen langer Lauf. So komme ich auf die unglückselige Idee, das mit
einem Volkslauf zu verbinden. Unglückselig, weil man dann doch wieder
schneller läuft als im Training und vor allem, weil ich nicht gesund bin.
Noch an der Startlinie überlege ich ernsthaft, wieder nach Hause zu fahren.
Hätte ich es besser getan. Der Heile-Welt-Lauf sollte mir nicht gut
bekommen.
Die erste Runde zeigt mir gleich, in welcher Verfassung ich bin, und lässt
mich zweifeln, überhaupt ins Ziel zu kommen. Mit aller Routine kann ich
dennoch das Tempo halten und komme ohne ernsthafte Probleme an. Diese
beginnen erst am Abend. Die nicht ausgeheilte Salmonellen-Infektion aus dem
Südamerika-Urlaub schlägt erbarmungslos zurück. Fieber, Schüttelfrost,
Totalschwäche, Übelkeit. Chianti-Marathon ade.
|
421 |
04.09.16 Bochum,
6. City-Halbmarathon
10/21,1
Die Kinderkrankheiten der Premiere vor 5 Jahren sind längst überwunden.
Heute ist der Bochumer Halbmarathon eine runde Sache. Im wahrsten Sinne des
Wortes, denn die Strecke hat jetzt 1 kleine und 3 große Runden. Leichter ist
das Profil dadurch nicht geworden. Aber den Zuschauern wird mehr geboten,
und auch die Läufer haben ihren Spaß, wenn sie sich auf der
Wendepunktstrecke in der Oskar-Hoffmann-Straße begegnen und beäugen können.
Die Teilnehmerzahlen wachsen nicht in den Himmel, aber sie sind ordentlich
und sollten sich weiter entwickeln, denn gute Organisation spricht sich im
allgemeinen in der Läuferszene herum.
Zu
meinem Lauf: 21,1km, 1:46:27,
5. M60 von 26 (19%), 339. gesamt von 1120 (30%)
Ein Verzicht auf diesen Heimatlauf wäre mir schwer gefallen. So zögerte ich
bis zum letzten Moment mit der Anmeldung, um abzuwarten, ob die Beine schon
wieder fit sind. Sie sind es.
Zuhause darf man nicht bummeln. Also schlage ich ein Tempo für 1:45 an, auf
die Gefahr hin, dass es schief geht. Es geht schief.
Bis km 15 ist alles im grünen Bereich. Ich genieße meine Kinderstube in der
Oskar-Hoffmann-Straße. Dann schlägt der Mann mit dem Hammer zu, als hätte
ich schon 30km in den Beinen. Innerhalb weniger Schritte ist alle Energie
dahin. Über die letzte Runde quäle ich mich dahin und möchte mich am
liebsten vor Zuschauerblicken verstecken. Einige bekannte Überholer
versuchen mich zu aktivieren, doch keine Chance. Laufen kann so weh tun. Im
Ziel bin ich dankbar fürs Freibier und nur noch glücklich, dass ich zwei
Highlights in einer Woche absolvieren konnte. |
420 |
27.08.16 Scharnitz - Pertisau
(AUT), 8. Karwendelmarsch
35/52
Bereits
2 Monate zuvor waren die 2.500 Startplätze vergriffen. Qualität spricht sich
nun einmal schnell herum. Hier kommt zur guten und ausgesprochen
freundlichen Organisation die unvergleichliche Landschaft des Nationalparks
Karwendel. Das einsame Gebirge einmal komplett durchquert zu haben, ist ein
schönes Gefühl. Unterwegs wird man so gut versorgt, dass die 40 Euro
Startgeld schon an Naturalien wieder hereinkommen. Dazu kommt heute ein
Kaiserwetter, das uns wunderbare Stunden am frühen Morgen beschert,
allerdings am Ende eine wahre Hitzeschlacht.
Zu meinem Rennen: 52km, 2300 Höhenmeter, 7:43:08,
9. M60+ von 22, 347. gesamt von 656
Mein
Respekt ist groß. Umso mehr, als meine Vorbereitung gelinde gesagt
unzureichend war. Doch ich weiß, dass mir solche Bergläufe liegen, also bin
ich verhalten optimistisch. Es wird schon irgendwie gehen. Betont locker und
vorsichtig mache ich mich auf die Strecke. Jeden Anstieg nutze ich zur
Gehpause. Nach 14km überholt mich Frank, der einen WC-wartebedingten
Fehlstart hatte. Unbeirrt bleibe ich bei meiner Taktik. Die sieht auch
ruhige Verpflegungspausen vor, aber auch kamikazemäßige
Abstiegsbeschleunigungen. Die Knie sind selbst getapet und scheinen ihren
Spaß zu haben. Zum optionalen Zwischenziel bei 35km laufe ich so locker
über den Wiesenhang, dass ich an einen vorzeitigen Ausstieg keinen Gedanken
mehr verschwende. Hier treffe ich auch Frank wieder, der es bergab
vorsichtiger (vernünftiger?) angehen lässt. Nun aber sollte es ernst werden.
Der steilste und längste Anstieg des Tages liegt voll in der Mittagssonne.
Manch einer kämpft mit Kreislaufproblemen. Auch ich muss etwas nachlassen
und zweimal Platz für Schnellere machen. Dennoch ist mein Überholsaldo auf
diesem Abschnitt +60! Die letzten 8km ziehen sich leider auf Asphaltstraßen
dahin. Meine Energie ist am Ende, Gehphasen wechseln sich nur noch mit
Laufmomenten ab. Jetzt heißt es, Haltung zu bewahren. Wichtiger ist mir
heute, mit einem Lächeln anzukommen und aufrecht. 4 halbe Liter
alkoholfreies Bier im Schatten beheben dann schnell das Flüssigkeitsdefizit.
|
R25 |
31.07.16 London
(UK), 4. London Ride 100
64/160
Das Londoner Fahrrad-Fest wächst weiter. Schon am Samstag werden 70.000
fröhliche Freizeit-Radler auf dem abgesperrten 12km-Rundkurs in der City
gezählt. Am Sonntag gehen 26.000 auf die 100-Meilen-Strecke und weitere
3.000 auf die neue Kurzstrecke von 46 Meilen. Der Start der Massen zieht
sich über mehr als 3 Stunden hin. Die Organisatoren haben da noch alles im
Griff. Jeder Einzelne erhält seine genaue Startzeit, auf die Minute
pünktlich werden die Gruppen auf die Reise geschickt.
Die Probleme entstehen später. Offensichtlich ist die Kapazität der Straßen
jetzt überschritten. Kleine Unfälle oder langsame Fahrer verursachen Staus,
größere Unfälle schließlich ein Chaos. Viele Teilnehmer müssen über eine
Stunde warten, bis die Strecke nach Rettungsmassnahmen wieder frei ist.
Tausende werden auf eine Abkürzung geschickt, damit das Zeitlimit nicht
überschritten wird. Dennoch wird auch das später gestartete Profi-Feld noch
von den Hobbyradlern ausgebremst.
Mit britischer Geduld und Gleichmut nehmen die Radler die Verzögerungen hin.
Überhaupt wird die Veranstaltung von den wenigsten als Rennen gesehen. Wer
nicht auf die Uhr schaut, geniesst die grüne Bilderbuch-Landschaft von
Surrey und ein ansonsten perfekt organisiertes Event.
Zu meinem Rennen: 160km, 5:12:30, keine Rangliste
Die
gute Start-Organisation erlaubt mir einen beinah fliegenden Start. Die
Anfahrt über 12km zieht sich durch Massen von Radlern hin, ich bin um 06:40
Uhr am Startblock und pünktlich um 07:00 Uhr auf der Strecke. Das Wetter
spielt mit, also bleibt die Taktik wie im letzten Jahr: 160km fahren, ohne
einmal auszuklicken. Dass das diesmal nicht gelingt, liegt nicht an mir.
Mehrfach werde ich durch Staus zum Anhalten gezwungen. Der Garmin summiert
gar 4 Minuten Stehzeit auf. Auf den ersten 26 Meilen bin ich 2 Minuten
schneller als im Vorjahr. Trotz eines Durchhängers kann ich die 2015er
Zeiten noch bis Meile 75 halten, dann aber bremsen mich die Staus
entscheidend aus. Die 3. Luft ermöglicht mir noch einen energischen Endspurt
im 36er Schnitt auf den letzten 15 Meilen. Am Ende bin ich 82 Sekunden
langsamer als letztes Jahr. Okay. Ich bin ja auch 365 Tage älter.
|
R24 |
10.07.16 Tannheim (AUT), 8. Rad-Marathon Tannheimer Tal
85/690, 130/930, 230/3300
Bereits nach 8 Auflagen ist der Tannheimer Radmarathon fest in der Szene
etabliert. Von der ursprünglichen Streckenführung über Hahntennjoch und
Arlbergpass musste man wegen der vorübergehenden Tunnel-schließung am
Arlberg Abschied nehmen. Mit Riedbergpass und Hochtannbergpass wurde so
guter Ersatz gefunden, dass man gleich dabei geblieben ist. Die Landschaft
ist ein Genuss, besonders der erste Abschnitt durchs Allgäu verführt ständig
dazu, die Augen von der Straße zu nehmen. Der lange Rückweg durchs Lechtal
kann ermüden, besonders wenn wie so oft der Gegenwind die Abfahrt bremst.
Wie bei den Österreichern gewohnt, ist die Verpflegung vorzüglich. Die
Straßen sind zwar nicht für uns gesperrt, doch jede Kreuzung wird selbst für
einzelne Radler freigehalten. So macht Radeln Spaß.
Zu meinem Rennen:
230km/3250 Höhenmeter, 11:04:27
320. M50+ von 356 (90%), 1030. gesamt von 1106 (93%)
Auf Tannheim war ich ursprünglich gekommen, um mal eine nicht ganz so
anstrengende Radtour zu machen. Dann erschienen mir die flachen 130km aber
zu wenig herausfordernd, und ich meldete kurzerhand für die Langstrecke,
ohne genau zu wissen, was ich tue.
Dass der kleine Riedbergpass eine 16%ige Hausnummer ist, stelle ich erst
unterwegs fest und bin schon stolz, dass ich nicht absteigen muss. Der
Hochtannbergpass erweist sich als lang, aber nicht zu steil. Ich gönne mir
unterwegs ein Weißbier und bin auf der Passhöhe frohen Mutes. Laut
Streckenprofil soll es jetzt 50km bergab gehen. Von Bodenwellen und
Gegenwind war dort nicht die Rede. Mein Ende wird aber erst durch einen
Mitfahrer besiegelt, der mich zur Begleitung auffordert, aber meine Kräfte
überfordert. In Weißenbach, keine 15km vor dem Ziel, muss ich 30 Minuten
pausieren, bis ich wieder fähig bin, aufs Rad zu steigen. Im kleinsten Gang
schleiche ich dem Ziel entgegen. Immerhin bleibt mir so das Sauerstoffzelt
erspart. Knapp. |
R23 |
03.07.16 La Villa - Corvara (ITA), 30. Maratona dles Dolomites
58/1800, 106/3100, 138/4200
Bei meiner 8. Teilnahme an der Maratona passiert es tatsächlich. Ein
interAir-Kunde zeigt sich unzufrieden mit der Veranstaltung. Es sei ihm zu
voll gewesen, er habe nicht so schnell fahren können wie gewünscht. So kann nur
ein Kilometerfresser sprechen, der keinen Sinn für die Schönheit der Natur
und die unvergleichliche Atmosphäre hat. Doch es mag etwas dran sein an
dieser Kritik. Die Maratona ist für den Großteil der Teilnehmer eine zwar
anstrengende, doch genussvolle Rundfahrt durch die Dolomiten-Kulisse. Wenn
man als ernsthafter Tempo-Purist dazwischen gerät, fühlt man sich am
falschen Platz. Zu Recht. Die unzähligen Wiederholungstäter dürften damit
zufrieden sein, dass die Genießer in der Mehrzahl bleiben.
Zu meinem Rennen: 106km/3100 Höhenmeter, 6:31:10,
114. M60 von 205 (56%), 1671. gesamt von 2797 (60%)
Nachdem ich im Vorjahr im Sauerstoffzelt gefinisht hatte, nehme ich mir
diesmal nur die Mittelstrecke vor. Eine gute Entscheidung. Ohne Druck radle
ich über die Pässe, anfangs noch etwas mühsam, dann immer leichter. Erstmals
erlaube ich mir die Pause für den köstlichen Apfelstrudel vor dem Grödner
Joch. Dann bin ich zwar 15 Minuten vor der Schließung am Abzweig zur langen
Strecke, doch schwanke ich keine Sekunde und bleibe bei meinem Entschluss.
Heute will ich ankommen, ohne am Rand der Bewusstlosigkeit zu sein. Die
19%-Schikane an der Katermauer schiebe ich wie immer aus Protest. Noch immer
nehme ich dem Veranstalter die Einführung dieses künstlichen Umwegs zur
Volksbelustigung übel. Trotzdem werde ich solange wiederkommen, wie ich die
Kurbel noch herumkriege.
|
419 |
11.06.16 Bochum, 25. Rund um den Ümminger
See, "Günter-Mette-Gedächtnislauf"
1/5/10
Schon zum 25. Mal gibt es diesen kleinen Lauf, der immer im Rahmen der
Bürgerwoche Bochum-Ost ausgetragen wird. Mit der Bürgerwoche hat der Lauf
allerdings so gut wie nichts zu tun, denn diese Besucher trudeln erst am
Nachmittag ein. Mit einem fröhlichen kleinen Team stemmt der Lauftreff
Ümminger See der LGO Bochum Jahr um Jahr diese kleine Veranstaltung, die
nach dem Tod des langjährigen Organisators Günter Mette glücklicherweise
nach einjähriger Pause wieder aufgenommen werden konnte.
Zum Jubiläum wird auch wieder das volle Programm geboten. Über alle 3
Distanzen werden 125 Finisher begrüßt, für die es (akoholfreies) Freibier
und ein Kuchenbuffet zu sehr kleinen Preisen gibt. Danke an alle Helfer für
diesen familiären Samstagvormittag.
Zu meinem Lauf: 10km, 48:07,
1. M60 von 1, 27. gesamt von 52
Lange hatte ich geschwankt, ob ich 5 oder 10 km laufen sollte. Dann dachte
ich mir, wenn es über 10 schlecht läuft, kann ich wenigstens sagen, ich war
dieses Jahr schon mal besser. So sollte es auch kommen.
Das Wetter kann aber als Ausrede herhalten. Die drückende Gewitterluft macht
das Atmen schwer. Schon nach wenigen Minuten ist das Trikot tropfnass
geschwitzt. Ich denke an mein altes Herz und gehe nicht ans Limit. Klaus H.
ist in Sichtweite, aber doch unerreichbar. Mein AK-Sieg ist ungefährdet,
mangels Konkurrenz. Einsam auf dem Podest zu stehen, hat etwas von
Peinlichkeit. Zumindest war ich nicht der Älteste. |
418 |
04.06.16 Möhnesee-Günne, 28.
Möhnesee-Pokallauf
1/2/5/15/30
Auf dem Land ist die Welt noch in Ordnung. Jahr um Jahr findet Dieter
Schenzer Helfer und Sponsoren,
die Sonne scheint, der Wald ist grün. Die Stammgäste kommen, laufen und
genießen. Es sind nicht sehr viele, aber diese Stammgäste finden, es müssten
auch nicht unbedingt mehr werden. Dieser Lauf ist schön, so wie er ist.
Gemeinsam stöhnt man hinterher über die gemeinen Höhenmeter, vertilgt die
Bratwurst und das Bier, den Kuchen und den Kaffee. Und hofft, dass alle im
nächsten Jahr wieder da sind.
Zu meinem Lauf: 15km, 1:18:48, 1. M60 von 2, 28. gesamt von 67
Mein Körper besteht immer noch vor allem aus dem launischen Knie. Noch am
Mittwoch hätte ich einen Start heute für unmöglich gehalten. Nun stehe ich
schmerzfrei am Start und bin ziemlich sicher, dass ich auch schmerzfrei ins
Ziel komme. Wenn das Knie meckert, dann immer erst am Tag nach dem Lauf. Das
beste Rezept wäre demnach, jeden Tag zu laufen.
Wie inzwischen gelernt, beginne ich vorsichtig. Schließlich kenne ich die
Strecke. Der Hauptanstieg ist bei 5 bis 7 km, und auf dem Rückweg warten
auch 2 respektable Anstiege. Nach dem Wendepunkt geht es bergab. Ich nutze
meine Chance und hänge mich ans Ende einer schnellen Gruppe. Das reicht, um
Frank K. abzuhängen. Unten am See-Ufer angekommen, muss ich die Gruppe
ziehen lassen. Der Rest ist Quälerei. Am letzten Berg werde ich noch von
Ralf V. eingesammelt. Ich hatte mich schon gewundert, er gehört immer vor
mich, das kann ich verschmerzen. Dann aber überholt mich gnadenlos noch eine
Frau. Und die lächelt auch noch beim Zieleinlauf! Mein Foto zeig ich hier
besser nicht.
|
417 |
29.05.16 Paro (Bhutan),
3. Himalayan Kingdom Marathon
21,1/42,2
siehe
Bildbericht
Zu meinem Lauf: 21,1km, 2:25:06,
1. M60 von 2, 3. gesamt von 41
Geplant war das nicht, aber doch sehr gehofft. Bei nur 5 interAir-Kunden,
die ich zum Bhutan-Marathon begleite, darf ich dann doch auch selbst
mitlaufen, wenn auch nur die halbe Distanz. So kann ich dennoch ein paar
Fotos der Teilnehmer machen, und ein ganzer Bergmarathon wäre für das Knie
ohnehin zuviel.
Am Start präsentiert sich eine Frauen-Quote von 90%, so etwas habe ich auch
noch nicht erlebt. Unter den 7 Ausländern sind 5 Männer, ansonsten starten
gut 40 Bhutanerinnen, allesamt junge Frauen von 18-30 Jahren, erfolgreich
angeworben von der veranstaltenden heimischen Agentur "Blue Poppy". Für die
meisten von ihnen ist das eine Premiere, um so erstaunlicher, dass fast alle
das Ziel erreichen.
Ich
selbst merke schnell, dass ich die Anforderungen unter-schätzt habe. Schon
am ersten Anstieg falle ich ins Gehtempo zurück, das bleibt auch auf der
ganzen Strecke so. Kein Wunder, denn bereits der Start war auf einer Höhe
von 2.300 Metern, unterwegs warten rund 700 Höhenmeter. Die Luft ist dünn,
die Kraft noch knapper. Nicht nur die Beine, selbst die Arme sind zu
schwach, um sie als Schwung zu nutzen.
Bergab genieße ich die Single-Trails, bergauf bringe ich gehend den Puls an
meine Grenzen. 2 Stunden bin ich allein unterwegs, bis ich noch 2
schwächelnde Bhutanerinnen einsammeln kann und schließlich als Gesamtdritter
(!) das Zielband durchlaufe. Das war ein echter Härtetest fürs Knie. Gut,
dass der Orthopäde davon nichts weiß. Andererseits, vielleicht wäre er ja
stolz auf sich.
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416 |
16.05.16 Dortmund-Kirchlinde, 22.
Friedenslauf
5/10/21,1
Wenn man Freiwillige am Pfingstmontag aktivieren kann, bei einem Volkslauf
zu helfen, muss schon sehr viel Engagement dahinter stecken. Das gilt hier
schon seit 22 Jahren. Dementsprechend erfahren, liebevoll und gleichzeitig
einfach ist die Organisation. Ein Lauf der alten Schule. Folglich besteht
das Teilnehmerfeld aus routinierten Insidern. Leichte
Altersklassenplatzierungen sind hier nicht zu machen. So ist es eine der
Veranstaltungen, die man nur wertschätzen kann, und dankbar hoffen, dass die
Läuferwelt noch lange so bleibt.
Zu meinem Lauf: 10km, 47:27,
4.
M60 von 8, 65. gesamt von 202
Es ist eine spontane Entscheidung, hier zu starten. Das Knie hat gerade eine
gute Phase, und die nächsten 2 Wochen wird kaum Zeit sein, sich zu bewegen.
Warum also nicht mal die Form testen? Ich gehe es vorsichtig und
altersgemäß an. Dann bemerke ich mit überraschter Freude, dass Klaus H.
lange in Sichtweite bleibt. So schlecht kann ich dann nicht sein. Unterwegs
zweifle ich, das Tempo bis zum Schluss so halten zu können, doch es bleibt
ein gleichmäßiges Rennen. Die Zielzeit notiere ich zufrieden. Es geht
aufwärts, das frühere Niveau ist gar nicht mehr so weit entfernt. |
R22 |
08.05.16 Desenzano del
Garda, Gran Fondo Colnago
77/105/159
Jedermann-Radrennen sind in Italien immer ein besonderes Erlebnis. Beim Gran
Fondo am Gardasee ist das Feld mit rund 3000 Teilnehmern zwar überschaubar,
doch das mindert nicht die typische Atmosphäre. Das Schaufahren beginnt Tage
zuvor. Zahllose Pantanis und Cippolinis lassen darüber streiten, ob die
Räder oder die Fahrer besser gestylt sind. Auf jeden Fall passen sie
immer perfekt zusammen.
Die Veranstaltung selbst ist teilweise noch in den Kinderschuhen und nicht
mit Klassikern wie Maratona oder Nove Colli zu vergleichen. Die
Startnummern-Ausgabe wirkt desorganisiert, die Informationen sind
hemdsärmelig, die Messe verdient nicht den Namen, der Gegenwert für das
Startgeld von 70 Euro ist enttäuschend. Nicht einmal eine Medaille gibt es.
Dafür ist die überwiegend schöne Strecke bestens beschildert und mit großem
personellen Aufwand gesichert und abgesperrt. Es macht Spaß, hier zu fahren.
Zu meinem Rennen: 105km/1400 Höhenmeter, 4:17:15, 59. AK von 71, 1203.
gesamt von 1296
Zum
Saisonauftakt stellen wir uns bescheiden in die allerletzte Startreihe. Nach
7 Minuten ist auch für uns die Startzeit genommen. Später stelle ich fest,
dass die Platzierung nur nach Bruttozeit erfolgt. Was soll's, wir gehen es
ohnehin langsam an. C verfährt sich, wie üblich, kann man schon sagen, und
macht 18km und 200 Höhenmeter extra. So hat sie immerhin mehr vom Geld. Und
sie ist als letzte Frau auf der kurzen Strecke schnellste Deutsche. Ich
halte mich lange zurück. Das Selbstvertrauen steigt erst nach dem letzten
Hügel. Auf den letzten 10 km dürfte das Durchschnittstempo bei 35km/h
liegen. Ich fliege ins Ziel und habe dabei einen fliegenden Holländer im
Nacken, der sich anschließend artig bedankt. Die Platzierung ist ernüchternd
bescheiden, der Spaß aber war groß.
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415 |
24.04.16 London, 36. Marathon
42,2
Renndirektor Hugh Brasher setzt auch in seinem zweiten Amtsjahr wieder neue
Akzente. Der neue Teilnehmer-rekord war durch Ausgabe von mehr Startnummern
provoziert worden, doch er fiel noch höher aus als erwartet. Befragt, ob nun
die 40.000er Marke in Angriff genommen werde, reagiert Brasher mit einem
Referat über Details, die gegen ein größeres Feld sprechen. Damit hat er
Recht. Die Londoner Strecke ist an ihrer Belastungsgrenze. Das liegt nicht
an der absolut perfekten Organisation, sondern einfach an den Kapazitäten
der Straßenbreite. An einen Wellenstart denkt man nicht, und das ist gut so.
Die unvergleichliche Atmosphäre würde leiden, wenn die Veranstaltung weiter
in die Länge gezogen würde. Auch für die Läufer ist es das bessere Gefühl,
zugleich mit der Elite auf die Strecke geschickt zu werden. London bietet
Marathon pur, ohne jede Verwässerung durch zusätzliche Distanzen oder
Staffeln. Und die Zuschauer danken es. Nirgendwo ist die Anerkennung noch
für den letzten 8-Stunden-Läufer so ehrlich und groß wie hier.
Zu meinem Lauf: 42,2km, 4:04:26, 184. M60 von 526 (35%), 15.437 von
39.096 (39%)
Wäre
es nicht London, ich käme nicht auf die Idee, mit diesem Knie jetzt Marathon
zu laufen. Aber die Serie muss halten, nach mir die Sintflut. Das
vorsichtsbedingt knappe Trainingsprogramm ist im Rückblick gar nicht so
ungewohnt. Schließlich habe ich früher auch ohne einen langen Lauf so
manchen Marathon zu Ende gebracht.
Entsprechend optimistisch gehe ich es an und versuche einfach, das
6-Minuten-Tempo solange zu halten, wie es irgendwie geht. Dann bin ich sogar
etwas schneller und genieße die Stimmung umso mehr, nachdem lange genug
Fragezeichen hinter meinem Start standen. 1:59 bei Halbzeit, und es geht mir
gut. Der obligatorische Husten-Würge-Anfall kommt erst bei 38km, aber er
kommt mit Macht. Im Blackfriars-Tunnel beuge ich mich über das Geländer,
Tausende rennen an mir vorbei, ich habe erste Zweifel, hier ins Ziel zu
kommen. Eben noch habe ich einen kollabierten Läufer am Rande liegen sehen.
So will ich hier nicht enden. Doch nach 1 Minute bin ich schon erholt, kann
wieder tief Luft holen und trabe befreit bis zum Buckingham Palast, wo ich
strahlend die Ziellinie überquere. Die Serie hält. Tut sie es auch nächstes
Jahr nochmal?
Werbung: Zum London-Marathon mit
interAir
siehe auch
Isaak-Video
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414 |
03.04.16 Berlin, 36.
Halbmarathon
21,1
Berlin ist die deutsche Läufer-Hauptstadt. Das beweist nicht nur der große
Marathon, sondern mittlerweile genauso der Halbmarathon vom selben
Veranstalter SCC-Events. Dabei ist der Marathon mit 60% ausländischen
Läufern im Grunde schon kein deutscher Lauf mehr. Auch der Halbmarathon hat
eine erstaunliche Gäste-Quote von 33%. Berlin ist eben eine Reise wert.
Der Lauf hat auch in dieser Größenordnung sportlichen Wert für ambitionierte
Läufer. Platz genug ist auf der Strecke, um von Beginn an das gewünschte
Tempo laufen zu können. Die Organisation vor dem Start, unterwegs und im
Ziel ist perfekt. Allenfalls könnte man sich wünschen, dass die
Getränkestationen auf beiden Seiten angeboten werden, und Müllsammelbehälter
hinter der Verpflegung könnten dem Laufen durch Plastikbecher-Berge
vorbeugen. Dass der Wellenstart eine Wartezeit von 40 Minuten für die
letzten Läufer bedeutet, sollte vorher deutlicher kommuniziert werden.
Ansonsten: Die Zahl der Wiederholungstäter spricht
für sich.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:47:28,
76. M60 von 579 (13%), 5585. gesamt
von 23.950 (23%)
Das Training gab mir nicht das Gefühl, schon wieder so schnell laufen zu
können. Doch die Erfahrung lehrt, das muss doch gehen. Also stelle ich
optimistisch nach dem Start das Tempo für 1:49 ein. Zu Beginn scheint die
Luft etwas knapp zu werden, doch bald erinnert sich der Körper an frühere
Leistungen und spielt mit.
Das Uhrwerk am Handgelenk scheint auch den Schritt zu steuern: Die ersten
5km in 25:38, die zweiten 5km in 25:38. Die Schrittzahl variiert zwischen 90
und 91 pro Minute. Dann werde ich ohne Mühe sogar etwas schneller, passiere
ungerührt am Checkpoint Charly die Kotz-Stelle des Vorjahrs und kann
lächelnd einen Endspurt hinlegen. Selten so locker gelaufen! Das bestätigen
die Beine auch noch am Folgetag. Nicht die Spur von Muskelkater.
Dass ich allerdings bei der Spree-Bootstour den Senioren-Rabatt bekomme,
ohne meinen Ausweis zeigen zu müssen, ist weniger beglückend. Nicht lange
mehr, bis jemand im Bus für mich aufsteht!
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413 |
14.02.16 Herten-Bertlich, 98. Bertlicher Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2
Die Bertlicher Stammgäste gehören sicherlich zu den Allwetter-Läufern, doch
heute lässt sich so manch einer abschrecken. Dauerregen bei 3°c ist
angesagt. Trotzdem machen sich über 800 Teilnehmer auf die verschiedenen
Strecken, die ohnehin als Schule des festen Willens berüchtigt sind. Windig ist es
in Bertlich immer, dazu ist man oft lange allein unterwegs. Wer hier einen
Marathon absolviert, verdient höchsten Respekt.
Nun
fiebern alle dem 100. Jubiläum am Ende des Jahres entgegen. Den Bertlichern
ist dafür ein Teilnehmerrekord zu wünschen. Egal bei welchem Wetter.
Zu meinem Lauf: 10km, 49:44, 3. M60 von 6, 62. gesamt von
133
Die Geduld hat jetzt ein Ende. 11 Wochen nach der Knie-OP drängt es mich mit
Macht zurück auf die Piste. Lange genug bin ich wie ein Anfänger
herumgetrabt, zu Beginn über 2km mit Gehpausen! Ich will wieder dabei sein.
Kein Lauf ist dafür besser geeignet als Bertlich. Denn wer hier läuft,
gehört dazu.
Das Ziel kann natürlich nur heißen, ohne Schmerzen ins Ziel zu kommen. Nur
kurz bin ich versucht, Christian B. zu folgen, der für diesen Lauf von
Bayern aus in seine alte Heimat gereist ist. Ein Blick auf die Uhr
reicht, um sein Tempo als für mich zu hoch zu erkennen. Derweil konzentriere
ich mich auf einen das Knie schonenden Laufstil. Selbst im 5-Minuten-Tempo
schnappe ich nach Luft. Erst auf den letzten Kilometern erinnern sich die
Atemwege an frühere Belastungen und erlauben mir noch eine leichte
Beschleunigung. Verletzungen sind gut für die Bescheidenheit, das Alter
sowieso. Ein richtiges Come Back war das noch nicht. |
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