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Alle meine Wettkämpfe
(letzte Aktualisierung: 02.06.24)
 

siehe auch:  schönste Läufe in Westfalen  Trophäen





Es ist okay. Es tut gleichmäßig weh.
(H. Grönemeyer)
 



Die nächsten Läufe:
07.07.24 Bedoin (F), Semi Marathon de Ventoux  21/1600

lfd.
Nr.

Datum

Ort

Name

Event
lfd Nr

 Distz
km

Distz
lfd Nr

ømin
/km

Std

Min

Sek

Link zu persönlichen
kurzen Eindrücken

2024

535 11.06.24

Gigondas (F)

La petite Gambade

3 5,0 60 8:02  

40

13

Bericht folgt

R39 19.05.24

Greoux-les-B. (F)

Les boucles du Verdon

1 98 1 21,7 4

30

31

Mit der Weltmeisterin

534 21.04.24

London (UK)

Marathon

25 42,2 65 6:32 4

35

19

Doppel-Jubiläum

533 07.04.24

Berlin

Halbmarathon

9 21,1 69 5:52 2

03

40

Glücklich wäre schöner

532 17.03.24

List

Syltlauf

11 34,5 1 6:07 3

30

58

Rennen für den Kitsch

531 25.02.24

Hamm

Winterlaufserie III

5 21,1 68 5:38 1

58

53

Und noch'n Oscar

530 18.02.24

Herten-Bertlich

Straßenläufe

45 5,0 59 5:06  

25

28

Oscar-Flut

529 11.02.24

Hamm

Winterlaufserie II

4 15,0 36 5:22 1

20

37

Quälen für Zufriedenheit

528 28.01.24

Hamm

Winterlaufserie I

3 10,0 139 5:14  

52

24

Start einer Serie?

   2010  2011  2012  2013  2014  2015  2016  2017  2018  2019  2020-2021  2022  2023
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2006  2007  2008  2009

R39

19.05.24 Greoux-les-Bains (F), 25. Les boucles du Verdon
75/950, 98/1350, 150/2150

Wenn es um die Organisation von Radrennen geht, ist auf die Franzosen Verlass. Mit rund 600 Teilnehmern über alle 3 Distanzen ist dies eine eher kleine Veranstaltung. Doch der Aufwand ist gewohnt groß. Nicht nur sind die Strecken perfekt ausgeschildert, auch an jeder Kreuzung stehen mehrere Helfer, die die Vorfahrt für die meist einzeln vorbeitröpfelnden Radler sichern. Da darf man sich schon vorkommen wie ein Profi. Das Ganze gibt's für 39 Euro Startgebühr, und wie in der Provence üblich gibt es zur Startnummer die obligatorische Flasche Wein dazu. Geadelt wird das Teilnehmerfeld heute durch die Teilnahme von Jeannie Longo, 13malige Weltmeisterin und Olympiasiegerin von 1996. Bis heute gilt sie als die beste Radsportlerin aller Zeiten. Mittlerweile 65 Jahre alt, reicht es immer noch zum 3. Platz im Frauenfeld über 98 km, mit einem Schnitt von 32,3 km/h.
 

Zu meinem Rennen: 98 km/1350 Hm, 4:30:31, 17. M70+ von 20, 276. (90%) gesamt von 308

Dass meine Beine nicht fürs Radfahren gemacht sind, weiß ich inzwischen, und das lässt sich auch auf die alten Tage nicht mehr durch Training ändern. Entsprechend entspannt gehe ich diese Ausfahrt über die Hochebenen des Verdon-Nationalparks an. Das Wetter ist perfekt, die Landschaft zum Genießen. So ganz schlecht fühlen sich die Beine dann doch nicht an. Erst als die Cracks von der Langstrecke auf den letzten 25 km dazu kommen, werde ich mit der Realität konfrontiert. Die Spitzengruppe fliegt mit Motorrad-Begleitung an mir vorbei. Diese Jungs sind inzwischen 50 km mehr gefahren, und keine flachen! Besonders wenn die Steigung zweistellig wird, spüre ich deutlich meine Grenzen. Trotzdem habe ich meinen Spaß, bedanke mich laut bei jedem Helfer und kurbele fröhlich dem Ziel entgegen. Die Platzierung ist wie erwartet. Bei den Radlern gibt es deutlich mehr 70jährige als bei den Läufern, und fast alle sind schneller als ich, daran habe ich mich gewöhnt. Wenigstens habe ich das Tempolimit von 20 km/h geschafft, der Besenwagen nimmt hier seine Aufgabe ernst. Die 65jährige Weltmeisterin nimmt mir 90 Minuten ab. Aber ich kann sagen, mit ihr am Start gewesen zu sein.

534

21.04.24 London (UK), 44. Marathon
42,2

Bei der 44. Ausgabe legt der London Marathon nochmal eine ordentliche Schüppe drauf. 578.000 versuchten ihr Glück bei der Startnummernverlosung, 67.000 Startnummern wurden dann ausgegeben, 53.931 Finisher (incl. Elite und Rollis) stehen schließlich in der Ergebnisliste. Damit hat London die Massen-Events in Paris und New York knapp übertroffen. Bei kühlem und sonnigem Wetter, also besten Bedingungen für die Läufer, sind auch die Zuschauer in Hochform. Selten gab es sie in so großer Zahl und in derart enthusiastischer Stimmung.

Dabei waren einige Sparmaßnahmen nicht zu übersehen. Das Goody Bag im Ziel gibt's nicht mehr, auch auf der Messe werden keine kleinen Geschenke mehr gemacht. Überhaupt war die Messe auch schon mal reicher an Attraktionen. Und statt des Finisher-Shirts im Ziel gibt es nun ein Teilnehmer-Shirt schon vor dem Start. Hier wird wohl darauf spekuliert, dass man sich im Online-Shop dazu noch ein Finisher-Trikot kauft. Die Idee, dass die Läufer zugunsten einer Baumpflanzung auf Medaille und Shirt verzichten können, dürfte dagegen wohl wenig verfangen haben. Erstaunlich auch die neue Möglichkeit, bis 24 Uhr zu finishen. Der letzte Läufer wird mit 13:23 Stunden registriert, das war 9 Minuten nach Mitternacht!


Zu meinem Lauf: 42,2 km, 4:35:19, 82. M70 von 201, 31.925. gesamt von 53.839 (59%)

Vor meinem Jubiläumslauf bin ich noch angespannter als sonst. Vor lauter Aberglauben habe ich mir kein Extra-Shirt gebastelt und auch den Namen nicht vorn auf dem Trikot. Ich will mich auf mich selbst konzentrieren und setze alles auf Ankommen. Besonders schön ist, dass diesmal auch 3 Wittener von FunVorRun dabei sind. Nach dem Start sind wir aber sofort getrennt und jeder läuft sein Tempo. Umso überraschender, dass ich nach 8 km und meiner ersten Gehpause plötzlich Petra wieder vor mir sehe. Sie hat ein Supertempo von 6 min/km hingelegt. Verständlich, bei dieser Stimmung heute an der Strecke. Mein Plan heißt heute, alle 30 min eine Gehpause von 2 min zu machen. Trotzdem bin ich früher am Ende als gehofft. Die zweite Hälfte ist 15 min langsamer als die erste, und diese Zeit büße ich auf den letzen 10 km ein. "To be first is rude anyway" steht auf einem hochgehaltenen Plakat. Höflichkeit auf Englisch, dem folge ich gern. Gesundheit geht vor. Mit nahendem Ziel liegen mehrmals Erschöpfte am Straßenrand. So soll es mir bitte nicht gehen. Da gehe ich lieber etwas mehr spazieren. Garmin bescheinigt mir später knallhart, ich sei 37 Minuten gegangen. Dafür komme ich kreislaufstabil ins Ziel und nehme meine Wittener Mitläufer glücklich in den Arm. Noch schöner wird es am Abend. Die interAir-Kollegen überraschen mich mit 25 brennenden Kerzen auf einem Schokoladenkuchen. Es ist ein Doppel-Jubiläum: 25 London Marathons und 20 Jahre Reisen mit interAir. Ich bin gerührt und möchte ewig weitermachen.

533

07.04.24 Berlin, 43. Halbmarathon
21,1

Der Berliner Halbmarathon stößt mit über 38.000 Anmeldungen in neue Größenordnungen vor. Fast 8.000 davon gehen nicht an den Start, aber das ist bei Veranstaltungen dieser Dimension ganz normal. Zwischen Zeitpunkt der Anmeldung und Renntag liegt viel Zeit, in der Einiges passieren kann.

Mit der Menge der Läufer kommt der erfahrene SCC Berlin problemlos zurecht. Ein geradezu einmaliges Phänomen ist, dass man unmittelbar vor dem Start noch ohne jede Wartezeit aufs Dixi-Klo gehen kann. Dann erfolgt der Start pünktlich auf die Minute, die Straße ist breit und sofort das geplante Lauftempo möglich. Auch im Ziel klappt alles wie am Schnürchen, auch wenn man auf das begehrte Weizenbier etwas warten muss.

Einziger Kritikpunkt bleibt die Startnummernausgabe auf der Messe. Elend lange steht man für das völlig überflüssige Armbändchen an. Das Ding soll wohl verhindern, dass man seine Startnummer weitergibt. Würde es denn irgendjemand merken, wenn ich das abschneide und am fremden Arm wieder zusammen tackere? Außerdem bin ich bei der Eingangskontrolle am Start durchgelaufen, ohne dass mich überhaupt jemand beachtet hat. Genauso amateurhaft ist schließlich die Nummernausgabe, wo sich lange Schlangen bilden und man sich durch Menschenmassen zurückdrängen muss, wenn man die eigene Nummer endlich hat.

Insgesamt bleibt aber ein absolut positives Fazit. Das gute Wetter trägt sicher dazu bei, dass an der Strecke die beste Stimmung aller Zeiten die Läufer ins Ziel trägt.


Zu meinem Lauf: 21,1 km, 2:03:40, 24. M70 von 133, 14.473. gesamt von 30.885 (47%)

Einen richtigen Plan habe ich nicht für diesen Halbmarathon zwischen Syltlauf und London. Sylt war gut und erfolgreich, London soll auch nicht schlecht werden. Welches Ziel passt dazwischen noch für Berlin? Zumindest für eine Zeit unter 2 Stunden sollte es doch reichen. Dann kommt der Wetterbericht. Ich weiß nur zu gut, welchen Einfluss Hitze auf die Leistung hat. Doch will ich es erstmal nicht wahr haben und starte mit dem Wunschtempo. Die Beine meutern von Beginn an. Nach 3 km ist mir klar, dass es nicht mein Tag ist. Die Motivation sinkt in den Keller, ich ziehe das irgendwie durch, ohne die Stimmung an der Strecke geniessen zu können. Das Tempo sinkt kontinuierlich, ab 17 km muss ich gar kurze Gehpausen einlegen. Muss ich wirklich, oder ist es nur die Enttäuschung, die mich aufgeben lässt? Den meisten geht es heute nicht viel besser. Im Ziel muss ich schon sehr die Vernunft bemühen, um mit dem Resultat einigermaßen zufrieden zu sein. 24. von 133 Siebzigjährigen ist doch akzeptabel, schließlich ist es selbst für den 133. Siebzigjährigen eine große Leistung, einen Halbmarathon zu bewältigen. Auch die Hälfte des jüngeren Gesamtfeldes ist noch hinter mir. Hätte ich also durchaus genussvoll und glücklich unterwegs sein können, wenn ich nicht unangemessene Ansprüche an mich gestellt hätte. Ein schönes Geburtstagsgeschenk war es trotzdem nicht. Dafür war die Feier am nächsten Tag umso schöner.
 

532

17.03.24 List-Hörnum, 41. Syltlauf
34,5

Ausgerechnet zum Jubiläumslauf im Vorjahr hatten die Organisatoren das gesamte Rahmenprogramm gestrichen. Es gab weder Nudelparty noch Siegerehrung. Lange sah es so aus, als ob es dabei bleiben sollte, dann reagierte der TSV Tinnum auf die zahlreich geäußerte Kritik enttäuschter Teilnehmer und nun ist alles wieder wie früher. Franz Beilmann, der vor Jahren verstorbene Mr. Syltlauf, wird es aus dem Himmel mit Freude beobachten. Neben der schönen Strecke macht gerade das Zusammenkommen in der Festhalle die Atmosphäre dieses Laufs aus. Zwei Drittel der Teilnehmer sind Stammgäste. Sie kommen nicht zuletzt wegen des stimmungsvollen Rahmenprogramms immer wieder und sparen heute dankbar nicht am Applaus.

Zum zweiten Mal geht es in umgekehrter Richtung von Nord nach Süd. Durch den Start an der Lister Jugendherberge verlängert sich die Strecke um gut einen Kilometer. Dafür sind nun die höchsten Dünenwellen am Anfang. Einfacher ist es trotzdem nicht geworden, denn zwischen Rantum und Hörnum werden wir auf den schottrigen und welligen Radweg auf der Wattseite geführt. Auch wenn es sich am Ende dort etwas hinzieht, es ist schöner als neben der Hauptstraße. Und je größer die Qual, umso größer die Freude beim Zieleinlauf.


Zu meinem Lauf: 34,5 km, 3:30:58, 2. M70 von 6, 295. gesamt von 600

Nach 5 Jahren bin ich mal wieder beim Syltlauf. Leise Zweifel beschleichen mich schon, ob ich nicht langsam zu alt für diesen Strapazenlauf bin. Die Saison läuft bisher gut, also hoffe ich, aufrecht ins Ziel zu kommen. Wie immer werden die Konkurrenten zuvor gegoogelt, der Sieger ist hoch favorisiert, und ich rechne mir einen knappen Zieleinlauf zwischen den Plätzen 2 und 4 aus.

Zunächst aber habe ich weniger mit den Konkurrenten als mit meinem Magen zu kämpfen. Die komische Nudelsauce gestern Abend kam mir gleich verdächtig vor. Ihre Folgen bestimmen heute nicht nur den Ablauf bis zum Start, sondern lassen die Magensäure noch bis Kilometer 22 spürbar rotieren. Dann rotiert plötzlich der ganze Magen, ich muss stehen bleiben und bin nahe an einem Wiedersehen mit der Nudelsauce. Die Magenumdrehung wirkt aber positiv. Nachdem ich wieder zu Luft gekommen bin, kommt meine beste Phase. In einer kleinen Gruppe mit ein paar starken Frauen wird jetzt schönes Tempo gemacht. Vorher hatte mich ein echter Sylter überholt und mit Namen begrüßt. Wilfried P. war vor 18 Jahren mit interAir in New York und erkennt mich immer noch. Er startet in M75, da hat sich meine Frage, ob ich zu alt bin, gleich erledigt. Noch dazu ist er schneller!

Meine beste Phase war wohl doch etwas zu gut. Jedenfalls kann ich die letzten 4 km nur noch mit Gehpausen bewältigen. Der neue unbekannte Zieleinlauf kommt plötzlich und bringt ein glückliches Lächeln in mein Gesicht. Stolz darf ich dann als Zweiter auf die Siegerbühne, wo ich den kitschigsten Pokal aller Zeiten mit einem Schmunzeln in den Händen halte. Eine Woche darf er zuhause bei den Bertlich-Oscars auf dem Tisch stehen, dann kommt er zu den Medaillen ins Gäste-WC.

531

25.02.24 Hamm, 50. Winterlaufserie III
21,1

447 schaffen es bis zum Ende der dreiteiligen Serie und haben damit 46 km hinter sich. Die Strecke ist mittlerweile wohlbekannt und wird dadurch nicht schöner. Zudem heißt es heute, sie gleich zweimal zu absolvieren. Dass die zweite Runde länger ist als die erste, macht es dem Kopf nicht leichter. Im Ziel werden wir für unsere Ausdauer entlohnt. Für jeden Serienläufer gibt's ein Bierglas und gleich die ersten 6 jeder Altersklasse werden mit einem Läuferpokal geehrt. Das gut besuchte Festzelt bietet dafür den würdigen Rahmen, die Bratwurstwarteschlange ist länger denn je und die Kuchentheke vorzeitig leergekauft.
 

Zu meinem Lauf: 21,1 km, 1:58:53, 4. M70 von 8, 484. gesamt von 663
Serienwertung: 46,1 km, 4:11:54, 3. M70 von 8, 318. gesamt 447 (71%)

Mein dritter Serienplatz ist mir heute nicht mehr zu nehmen. 9 Minuten Vorsprung, da sollte selbst an einem schlechten Tag nichts mehr anbrennen. Und der Zweitplatzierte ist mit mehr als 2 Minuten außer Reichweite. Schließlich war er schon zweimal schneller. Josef E. stellt sich vor dem Start selbstbewusst bei mir persönlich vor. Offenbar hat er eine klare Taktik. 11 km hält er sich hinter mir, dann zeigt er mir mühelos die Fersen.

Ich reagiere niederlagenallergisch mit einem Hustenanfall, der mir wie üblich den Rest gibt und mich am Wasserstand eine Gehpause einlegen lässt. Vielleicht sind 4 Wettkämpfe in 29 Tagen doch etwas viel für'n alten Mann. Jedenfalls beginnt die Quälerei heute früher als erwartet. Die Streckenkenntnis trägt auch nicht zur Motivation bei. Das hat bei meiner anfänglichen Begleiterin Ines N. sogar zur Aufgabe nach der ersten Runde geführt. Und mir fällt es schon bei km 14 schwer, das Tempo zu halten.

Am Ende lege ich gar 2 kurze Gehpausen ein. Die gönne ich mir in der Gewissheit, dass ich dennoch unter 2 Stunden bleiben werde. Damit wollte ich vorher ja zufrieden sein. Bin ich dann auch, nur nicht mit der Art, wie es zustande kam. Bei der Siegerehrung kann ich schon wieder milde und stolz lächeln, schließlich gibt's einen weiteren Oscar für die Vitrine.



530

18.02.24 Herten, 119. Bertlicher Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2

Bertlich setzt weiter die Benchmarks für Laufveranstaltungen. Die Perfektion erreicht hier japanisches Niveau. 8 Distanzen werden mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks abgewickelt, pünktlich von der Startnummernausgabe bis zur Siegerehrung. Logistik-Studenten sollten beim SuS Bertlich ihr Praktikum machen. Cool, wie für jeden Lauf die Zeitnahme erst wenige Minuten vor dem Start aufgebaut wird, ohne jede Hektik. Das Großartigste ist, dass rund 100 Helfer drei Mal im Jahr ihren freien Sonntag opfern, und das unübersehbar auch noch mit Freude. Danke dafür! Da wundert auch nicht mehr, dass die Bertlicher das seltene Kunststück schaffen, die Teilnehmerzahlen aus den Zeiten vor Corona wieder zu erreichen.


Zu meinem Lauf: 5 km, 25:28, 1. M70 von 2, 74. gesamt von 156 (47%)

Bertlich ist ein Pflichtstart, und ein bisschen Tempotraining kann zwischen der Hammer Serie doch auch ganz gut tun. Noch dazu winkt auf der Kurzdistanz ein AK-Sieg. Der einzige Konkurrent hat nichts vorzuweisen, verspricht mir Google. Und HK hat in die 75er gewechselt. So macht er einen praktischen Pacemaker für mich, glaube ich noch am Start. Doch weit gefehlt. Für einen Kilometer reicht die Luft, um dran zu bleiben, dann japse ich nur noch hinterher und der Abstand vergrößert sich schnell. Erst recht nach einem Hustenanfall mt Stehversuch. Der Rest ist atemloses Hecheln bis ins Ziel. Nicht nur der 75er ist deutlich schneller als ich, sondern auch die 11jährigen beiderlei Geschlechts. Gerade das Laufen mit den schnellen Kindern ist in Bertlich immer ein Vergnügen. Und mein Trost kommt pünktlich mit der Siegerehrung: Mein zweiter Oscar in Serie nach 43 Fehlversuchen.

Foto: Doppel-Oscar für Laufen in Witten

529

11.02.24 Hamm, 50. Winterlaufserie II
5/15

Rund 700 Aktive sind bei der 2. Etappe über 15 km dabei. "Früher waren es ja mal 1.800," blickt der Veranstalter auf bessere Zeiten zurück. Aber das ist die allgemeine Entwicklung, für die keiner eine überzeugende Erklärung hat. So gibt man sich in Hamm auch mit dem derzeitigen "stabilen Niveau" zufrieden. "Die Strecke ist ja auch nicht die schönste," meint ein Teilnehmer. Stimmt, aber sie ist flach und trotz der vielen Kurven noch ziemlich schnell. Dazu gibt es eine Verlosung mit einem Hauptpreis von 1000 Euro für ein Fahrrad. Da ist die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns immerhin deutlich höher als beim Lotto.
 

Zu meinem Lauf: 15 km, 1:20:37, 4. M70 von 12, 450. gesamt von 704 (64%)

Heute gilt es, meinen 3. Platz in der Serienwertung zu verteidigen. Kein Problem, bin ich mir sicher. Mit einem Abstand von knapp 2 Minuten nach oben und unten ist die Reihenfolge im Grunde schon klar vergeben. Trotzdem bin von seltsam erhöhter Nervosität ergriffen. Das verfliegt wie üblich mit dem Startschuss, den es hier gar nicht gibt. Ich höre jedenfalls nichts, und plötzlich laufen alle los. Diesmal stehe ich weiter vorne und erreiche Konkurrent Stanislaw B. bereits nach 1,5 km. Wenn er mich jetzt nicht mehr überholt, ist Platz 3 gesichert. Ich beäuge ihn von der Seite, er zeigt keine Kampfbereitschaft. Vielleicht wirkt mein Gruß schon demoralisierend. Dafür überholt mich wortlos der M75er Heinrich H., den ich beim letzten Mal noch hinter mir lassen konnte.

Derweil läuft meine Nase mindestens so schnell wie ich. Mein Flüssigkeitsverlust durch Schneuzen und Spucken dürfte noch höher sein als durch Schwitzen. Und ich schwitze schon wie ein Schwein. Nach 13 km meint mein Körper, es sei doch jetzt genug. Von wegen, sagt der Kopf! Wieder sind meine letzten beiden Kilometer die schnellsten. Nach diesem Endspurt bin ich so platt, dass ich nur taumelnd das Geländer neben der Laufbahn erreiche, um dort im wahrsten Sinne des Wortes abzuhängen, bis ich nach 2 Minuten wieder geradeaus gucken kann. Nötig war das nicht, Stanislaw ist heute weit zurück. Aber nur wer sich quält, ist auch zufrieden. Das bin ich heute.

528

28.01.24 Hamm, 50. Winterlaufserie
10

Die Winterlaufserie in Hamm kann seit jeher verläßlich über 1.000 Teilnehmer begrüßen. Heute kommen erstaunlicherweise von den über 1.100 Angemeldeten nur 838 an den Start und ins Ziel. Am Wetter kann es nicht liegen. Wohl nur selten waren die Bedingungen zum Auftakt der Serie so gut wie heute. Sonne, 12°c, Windstille: Besser geht es nicht. So fällt bei dieser Jubiläumsauflage auch tatsächlich ein Streckenrekord. Der Sieger, Lars Franken von der LGO Dortmund, ist nach 30:16 Minuten im Ziel. Traditionell ist das Niveau bei der Winterlaufserie hoch, das gilt für alle Altersklassen.

Was ist so attraktiv an dieser Veranstaltung? Die Distanzen ergeben einen guten Saisonaufbau, die Strecke ist flach und schnell. Die Kuchentheke erfüllt alle Wünsche, und auch die Bratwurst soll gut sein. Jedenfalls lässt die Warteschlange das vermuten. Die Strecke ist von Dieter Schenzer vermessen, die Kilometer genau gekennzeichnet. Die Ergebnisse gibt es live im Internet, die Siegerehrung erfolgt flott. Kann sie auch, denn die Altersklassen werden nur am Ende der Serie geehrt. Es gilt also durchzuhalten!


Zu meinem Lauf: 10 km, 52:24, 4. M70 von 11, 546. gesamt von 838 (65%)

50 Jahre Winterlaufserie, und ich habe sie noch nie komplett absolviert. Ich weiß auch, woran das liegt. Fast immer kollidierte die 2. Distanz mit dem Lauf in Bertlich. Die Oscar-Jagd hatte für mich immer Vorrang. Diesmal passt es.

Wie immer studiere ich mit Argusaugen die Meldeliste. 12 M70er am Start, ich kenne nur Stanislaw B. Er wäre für den Start ein geeigneter Pacemaker, aber ich sehe ihn erst nach 4 km, als ich ihn einhole und nach einigen Metern im Gleichschritt schnell hinter mir lassen kann. Ich habe verhalten begonnen, stand aber auch mal wieder zu weit hinten. Vermutlich war das besser so. Meinen obligatorischen Hustenanfall habe ich schon beim Warmlaufen abgehakt, jetzt läuft es rund. Trotzdem zieht Michael N. langsam aber sicher an mir vorbei. Aber heute soll es einer der wenigen Läufe werden, wo ich die 2. Hälfte schneller als die erste laufe. Bald erreiche ich Michael wieder, er hat mich schon schnaufen gehört. Die letzten zwei Kilometer sind meine schnellsten. So macht Laufen Spaß. Da nehme ich auch gern den 4. Platz hin. Zumal der Drittplatzierte nicht für die Serie gemeldet hat.

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