lfd.
Nr.
|
Datum |
Ort |
Name
|
Distz
km
|
Distz
lfd Nr
|
ømin
/km |
Std |
Min |
Sek |
Link
zu persönlichen
kurzen
Eindrücken |
393 |
14.12.14 |
Witten |
24. Weihnachtslauf |
10,0 |
109 |
4:32 |
|
45 |
17 |
Körner fehlen im Finale |
392 |
06.12.14 |
Herdecke |
31. Nikolauslauf |
9,6 |
9 |
4:31 |
|
43 |
24 |
Taktik mit Erfolg |
391 |
30.11.14 |
Herten |
94. Bertlicher Straßenläufe |
7,5 |
13 |
4:39 |
|
34 |
54 |
Kuchen für Veteranen |
390 |
22.11.14 |
Essen |
24. Blumensaat-Lauf |
21,1 |
47 |
5:10 |
1 |
49 |
06 |
Schön und cool |
389 |
02.11.14 |
New York City |
44. Marathon |
42,2 |
43 |
5:38 |
3 |
57 |
53 |
Finisher-Kakao |
388 |
18.10.14 |
Lengerich |
19. Teuto-Lauf |
29,0 |
4 |
5:16 |
2 |
33 |
34 |
Am Ende durchgereicht |
387 |
27.09.14 |
Witten |
8. Ruhrtal-Marathon |
10,0 |
108 |
4:34 |
|
45 |
37 |
Stöhnen am See |
386 |
13.09.14 |
Pauillac (F) |
30. Marathon du Medoc |
42,2 |
42 |
7:21 |
5 |
09 |
50 |
Bier statt Wein |
385 |
07.09.14 |
Bochum |
4. Halbmarathon |
21,1 |
46 |
4:49 |
1 |
41 |
34 |
Besieger-Lauf |
384 |
31.08.14 |
Bochum |
9. Kemnader Burglauf |
21,1 |
45 |
5:23 |
1 |
53 |
39 |
Trainingsrunde |
R17 |
10.08.14 |
London (UK) |
2. London
Ride 100 |
139 |
1 |
31,0 |
4 |
30 |
19 |
Rekord im Regen |
383 |
26.07.14 |
Davos (CH) |
29. Swiss Alpine |
42,2 |
41 |
8:20 |
5 |
51 |
40 |
Berge und Respekt |
R16 |
06.07.14 |
Corvara (I) |
28. Maratona
d. Dolomites |
138 |
4 |
16,4 |
8 |
24 |
37 |
Zufrieden angekommen |
382 |
14.06.14 |
Llanwrtyd Wells |
35. Man versus Horse |
38,6 |
1 |
7:36 |
4 |
28 |
58 |
Spaß bis zum Ende |
381 |
18.05.14 |
Gelsenkirchen |
2. Vivawest Ruhrmarathon |
42,2 |
40 |
5:42 |
4 |
00 |
20 |
Straf-Marathon |
380 |
06.05.14 |
Witten |
Stadtmeisterschaft |
5,0 |
37 |
4:35 |
|
22 |
54 |
Na warte! |
379 |
04.05.14 |
Bochum |
13. Lauf um Kemnader See |
10,0 |
107 |
4:36 |
|
45 |
59 |
Heimatliches Läuferleben |
378 |
13.04.14 |
London (UK) |
34. London-Marathon |
42,2 |
39 |
6:05 |
4 |
16 |
31 |
Dixi-Marathon |
377 |
30.03.14 |
Venlo (NED) |
9. Venloop Halbmarathon |
21,1 |
44 |
4:51 |
1 |
42 |
12 |
Zuviel für diesen Körper |
376 |
23.03.14 |
Palma (E) |
22. Halbmarathon |
21,1 |
43 |
5:13 |
1 |
50 |
06 |
Mal eben so |
375 |
16.03.14 |
Hörnum-List |
33. Syltlauf |
33,3 |
7 |
5:18 |
2 |
56 |
26 |
Vom Winde verweht |
374 |
05.01.14 |
Dortmund |
1. Phoenix-Neujahrslauf |
13,0 |
1 |
4:54 |
1 |
03 |
40 |
Tempo am Karpfenteich |
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020-2021
2022
2023
2024
1983-1998
1999
2000-2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010 |
393 |
14.12.14 Witten, Weihnachtslauf
1/1,5/4,5/10
Bei den Wittener Schulen hat der Weihnachtslauf mittlerweile so etwas wie
Kultstatus. Heute sorgen sie für einen neuen Teilnehmerrekord, denn rund
drei Viertel der über 1000 LäuferInnen kommen von den Schulen. Auch die
Kurzstrecke über 4,5km findet mit über 100 Teilnehmern gute Resonanz. Das
entspricht dem Trend, und einiges spricht ja dafür, dass drei Mal
Bahnhofstraße auch genug ist. Wir Wiederholungstäter freuen uns, dass der
Hauptlauf jetzt genau 10km hat. Nachdem es fast soviele Streckenvarianten
wie Veranstaltungen gab, könnte das nun die endgültige Version sein, zumal
sie mit sieben Mal Bahnhofstraße sehr zuschauerfreundlich ist.
Zu meinem Lauf: 10km, 45:17,
3.
M60 von 7, 68. gesamt von 174 (39%)
Auch ein Veteran macht Anfängerfehler. Nach dem Start versuche ich, an
Regina T. dranzubleiben. Nach ihren letzten Zeiten schien mir das machbar,
doch wusste ich nicht, dass sie im Wiederaufbau ist und von Woche zu Woche
schneller wird. Nach der ersten Runde frage ich mich, wie ich heute noch ins
Ziel kommen soll. Ich muss deutlich Tempo rausnehmen und rechne nicht mehr
mit einer ordentlichen Zeit. Da habe ich Peter P. noch nicht bemerkt, der
sich auch bei gedrosselter Geschwindigkeit immer einen Schritt hinter mir
versteckt. Die weiteren Runden laufen wir gleichmäßig. Ich versuche, Körner
für den Endspurt zu reservieren. Ein letztes Mal biegen wir in die
Bahnhofstraße ein, ich höre förmlich die Klingel, die das Finale einläutet.
Peter greift an, einmal kann ich noch kontern, aber je näher das Ziel kommt,
umso mehr hat er einen Fuß vorn. Weiter kann ich meinen Mund nicht aufreißen
- die Luft reicht nicht. Laut hechelnd hänge ich eine Weile über dem Gitter,
bevor ich zu einem Fluch fähig bin. Danach kann ich mich schon über meine
Zeit freuen: Altersbereinigt war es mein bester Zehner seit 6 Jahren.
|
392 |
06.12.14 Herdecke, Nikolauslauf
9,6
Mit über 1000 Voranmeldungen und 987 Teilnehmern im Ziel bleibt der Lauf des
Ruderclubs Herdecke um den Hengsteysee eine Kult-Veranstaltung. Ein
spektakulärer Start, eine schöne schnelle Strecke und der gemütliche
Nachklang im Ruderer-Vereinsheim, all das wissen die LäuferInnen der Region
zu schätzen. Vorne gibt es guten Wettkampfsport, weiter hinten im Feld geht
es weihnachtlich entspannt zu. So ist für alle was dabei, und wir kommen
auch im nächsten Jahr wieder.
Zu meinem Lauf: 9,6km, 43:24, 2. M60 von 36 (6%), 167. gesamt von 987
(17%)
Es ist mein 9. Start beim Nikolauslauf, und noch nie konnte ich mich auch
nur annähernd vorn platzieren. Nach intensivem Studium der Meldeliste halte
ich diesmal einen 3. Platz für nicht unrealistisch. Roberto ist als
schnellster M60er unerreichbar. Doch wenn die anderen nicht in Bestform
sind, müssen sie mit mir rechnen. Zunächst fühlt sich aber ein M70er
bedroht, der sich nach meiner Altersklasse erkundigt. Das hatte ich schon
länger nicht mehr. Fast hatte ich gehofft, ich sei endlich so alt, wie ich
aussehe.
Meine Einschüchterungstaktik beginnt bereits mit einer möglichst
selbstbewussten Begrüßung der Konkurrenten. Es scheint zu wirken.
Jedenfalls halten sich Michael und Jörg-Peter am Start zurück. M zeigt
aber schon bald Flagge und schiebt sich an mir vorbei. Zu allem
entschlossen, bleibe ich neben ihm. Höre ich da etwas schweren Atem bei
ihm? Ich wundere mich, dass ich das 4:30er-Tempo mithalten kann. Schon
ab 6km setzt allmählich lautes Stöhnen bei mir ein. M ist etwas
zurückgefallen. Ich habe jetzt Stefan im Blick, der mich an der Atmung
erkennt, bevor er mich sieht. Ich wirke demoralisierend auf ihn. Sorry,
das wollte ich nicht. Dann hilft mir Johann noch über die letzten 2km.
Im Endspurt höre ich einen Zuschauer bemerken: "Der kämpft aber."
Stimmt. Mit Erfolg! Nur der M70er war tatsächlich schneller. |
Siegerehrung: Zwei haben gut lachen.
(Foto RC Herdecke)
|
|
391 |
30.11.14 Herten,
Bertlicher Straßenläufe
0,8/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2
Zum 94. Mal finden heute die Bertlicher Straßenläufe statt, wie immer höchst
routiniert und wie am Schnürchen. Nirgendwo ist die Veteranen-Quote so hoch
wie hier. Die Stammgäste freuen sich schon auf das Jubiläum in 2 Jahren. Die
Kuchentheke scheint noch besser geworden zu sein, und die Bedienung ist
multi-tasking-fähig!
Zu meinem Lauf: 7,5km, 34:54, 3. M60 von 4, 30. gesamt von 98 (31%)
Ich bin zum 35. Mal in Bertlich dabei, davon 13 Mal auf meiner ehemaligen
Lieblingsdistanz von 7,5 km. Überflüssig zu erwähnen, dass ich nie so
langsam wie diesmal war. Sich daran zu gewöhnen, fällt immer noch schwer.
Aber schneller wird es eben nicht mehr. Heute habe ich immerhin den Vorteil,
noch vor dem Startschuss zu wissen, dass ich nicht gewinnen kann, denn ich
treffe Marian K. am Start. Als er mir verrät, dass er später auch noch über
5km antreten will, verwerfe ich meine eigenen Gedanken an einen Doppelstart.
Außerdem ist es auch viel zu kalt ... Positiv bleibt heute nur, dass mir
nichts wehtut und dass die letzten 1,5 km immerhin mit einem Schnitt von
4:27 möglich waren. |
390 |
22.11.14 Essen, Blumensaat-Lauf
10/21,1
Tusem Essen steht als Veranstalter für Qualität und Tradition. Am
Baldeneysee wird seit 1963 jährlich der beliebte und bewährte
Marathon ausgetragen. Dazu gibt es die Waldlaufserie auf der Margarethenhöhe
und eben diesen August-Blumensaat-Lauf, dessen Streckenführung sich auf die
Südseite des Sees beschränkt. Das macht die Strecke zum einen flach und
schnell, zum anderen hat man durch das zweimalige Hin- und Herlaufen mit
Wendepunkten die Konkurrenz immer im Blick und kann sogar die Entwicklung an
der Spitze mitverfolgen. Heute sind über 1100 LäuferInnen auf beiden
Distanzen dabei. Allen voran gibt Sabrina Mockenhaupt als prominenteste
Teilnehmerin den Essenern die Ehre und stellt prompt bei der 24. Auflage
einen neuen Streckenrekord (33:46) über 10km auf. Noch höher zu bewerten ist
die Leistung von Karl-Walter Trümper, der in M75 mit 1:30:06 neuen
Europarekord läuft. Altersbereinigt sind das übrigens 1:01:49.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:49:06,
4. M60 von 12, 276. gesamt von 487 (57%)
Kurzfristig hatte ich mich für den Start entschieden. Erstens ist das Wetter
so schön, zweitens die Strecke auch schön, drittens kann man sicher sein, dass
Stefan Losch eine schöne Veranstaltung von Läufern für Läufer macht.
Warum also nicht mal schön mit Zeitnahme trainieren? Außerdem werden mir die
kommenden 10km-Wettkämpfe dann kürzer vorkommen.
Trainingsmäßig gehe ich es ruhig an und bleibe cool, als die versammelte
Bochumer Konkurrenz davonzieht. Bis zum letzten Wendepunkt halte ich das
Tempo konstant, doch dann packt mich die Lust an der Geschwindigkeit. Das
ganze kriegt am Ende doch noch Wettkampf-Charakter, als ich glaube, einen
AK-Mitläufer einholen zu müssen. Der aber sieht nur von hinten alt aus -
Fehlalarm. Wenn ich allerdings geahnt hätte, dass nur 30 Sekunden am 3.
Platz fehlten, hätte ich keine Gnade gekannt.
Doch auch so rufen nach dem Lauf die Beine und der ganze Seniorenkörper nach
Erholung.
Sieht im Ziel nicht mehr nach Trainingslauf aus.
(catfun-Foto von Wolfgang Steeg) |
389 |
02.11.14 New York City, Marathon
42,2
Wieder über 50.000 Finisher, ein gigantisches Lauf-Spektakel, passend zu
dieser Stadt. New York hat es den Läufern noch nie leicht gemacht. Das
Streckenprofil ist anspruchsvoll, die Wartezeiten ewig lang, die Wege im
Ziel endlos. Heute kommt die Kälte und vor allem der stürmische Wind hinzu.
Die übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen gehören glücklicherweise erstmal
wieder der Vergangenheit an. Es geht weitgehend entspannt zu, wenn man mal
über die schwerbewaffneten Soldaten hinwegsieht. Dafür hat nach Boston jeder
Verständnis. Ist die Läufermenge dann eingetaucht in die großartige Stimmung
in Brooklyn, hält der New York Marathon, was er verspricht: Das große Glück
hier dabei zu sein, der Höhepunkt in jedem Läuferleben. Wer hier sein
Marathondebüt gibt, wird schwerlich noch eine Steigerung finden.
Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:57:53, 137. M60 von 1045 (13%), 13130.
gesamt von 50.376 (26%)
Mein
erklärtes Ziel heißt, unter 4 Stunden zu bleiben. Rechnet man meine
Halbmarathonzeit hoch, müsste ich noch unter 3:40 laufen können. Doch daran
ist nicht zu denken. Mir fehlt einfach die Ausdauerhärte auf der langen
Distanz. Meine besten Leistungen habe ich über 5km erbracht.
Entsprechend
vorsichtig gehe ich es Seite an Seite mit Herwig an, der nach 10km noch
vernünftiger ist als ich und sich etwas zurückfallen lässt. Die wunderbare
Atmosphäre in Brooklyn treibt mir die Tränen in die
Augen. Wieder ein Jahr älter, und ich bin immer noch dabei. Wie lange noch?
Ich laufe wie von selbst, halte mein Tempo bis 30km, dann aber beginnen die
üblichen Probleme mit dem Fettstoffwechsel. Das allein wäre nicht so
schlimm. Doch im Central Park zwingt mich ein doppelter Krampf in beiden
Oberschenkeln zu zeitraubenden Dehnungsübungen. Die Uhr tickt bedrohlich den
4 Stunden entgegen, Herwig muss mich inzwischen unbemerkt passiert haben. Im
Ziel will ich ausruhen, wohl wissend, dass das nicht erlaubt ist. Wie
erwartet, ist sofort der Medical Service zur Stelle und bietet die
Alternative: Sofort weitergehen bis zum weit entfernten Kleiderwagen oder ab
ins warme Krankenzelt! Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Junge hübsche
Krankenschwestern sorgen sich um mich und bringen heißen Kakao. Irgendwie
muss sich das Startgeld schließlich bezahlt machen.
Werbung: Zum NYC-Marathon 2015 natürlich nur mit
interair
|
388 |
18.10.14 Lengerich, Teuto-Lauf
6/12,2/29
Der Teuto-Lauf bleibt der schönere kleine Bruder des Hermannslaufs. Das
lange vorher verkündete Teilnehmerlimit von 2000 Läufern erweist sich zum
Glück als unnötig. Dennoch ist die 19. Auflage dank vieler Nachmelder mit
1888 Aktiven die bisher zweitgrößte Ausgabe. Rund die Hälfte begibt sich auf
die lange Strecke. Sie machen es richtig, denn nur hier gibt es den den
vollen Genuss: Weite Blicke über den sonnigen Herbstwald, Wurzelwege auf dem
Teuto-Kamm, freundliche Helfer an der Strecke mit den besten
Verpflegungsstationen weit und breit. Im Ziel Weizenbier bis zum Abwinken
und die bekannt üppige Kuchentheke. Dass es wegen einer technischen Panne
weder Ergebnisliste noch Siegerehrung gibt, nehmen Läufer und Veranstalter
erstaunlich gelassen. Dann eben nicht, es war auch so ein schöner Lauf, und
die Alpenveilchen finden ihre Abnehmer auch ohne Sieger.
Zu meinem Lauf: 29km, 2:33:34, 4. M60 von 33 (12%), 229. gesamt von
911 (25%)
Die
Form stimmt. Das Ziel: Möglichst schnell laufen und dabei Haltung bewahren.
Bei vorsichtigem Start soll dies heute ein angenehmer Waldlauf werden. So
kommt es auch für lange Zeit. Beim Teuto-Lauf ist es von Vorteil, die
Strecke zu kennen. Ich weiß genau, wo ich Zeit gut machen kann und wo Geduld
verlangt wird. Im Vorjahr war ich zu 4 Gehpausen gezwungen, heute ist es
eine weniger. Das lässt mich hoffen, vielleicht etwas schneller zu sein.
Doch nach dem letzten Abstieg stürze ich in die Fettverbrennung. Die Luft
wird knapp, die Beine kraftlos, mein Tempo nähert sich dem Stehversuch. Dem
Ziel greifbar nahe, werde ich im Feld durchgereicht und verpasse um 9
Sekunden den 3. Platz. Also doch wieder altersgerecht langsamer als ein Jahr
zuvor. Der Ausfall der Siegerehrung erspart mir zumindest ein langes
Gesicht.
Ich tröste mich mit dem Besuch der Familiendusche. Hier allerdings wird mir
das Vergnügen gar zu groß. Als einziger Mann im Kreis von sportlichen Damen
mache ich kurzen Reinigungsprozess und ergreife mit dem Handtuch auch die
Flucht.
|
387 |
27.09.14 Witten, Ruhrtal-Marathon
1/10/21,1/42,2
Die Terminflucht aus den Herbstferien bringt dem PV keine Steigerung der
Teilnehmerzahlen. Dafür aber allerschönstes Spätsommerwetter. Und alle, die
mitmachen, sind voll des Lobes über die schöne Strecken-führung. Mit rund
400 Finishern über alle Distanzen bleibt es eine famliäre Größenordnung.
Kein Gedränge an der Kuchentheke, das ist ja auch schön. Dafür ist man
allerdings auch auf der Strecke oft allein unterwegs. Eher etwas für
willensstarke LäuferInnen, oder für solche, die sich am schönen Ruhrtal
erfreuen können.
Lobenswert schließlich, dass der PV dennoch alle Altersklassen ehrt und
großzügig Preise verteilt.
Zu meinem Lauf: 10km, 45:37, 1. M60 von 4, 12. gesamt von 141 (9%)
Was heute möglich ist, weiß ich am Start noch nicht. Doch bin ich bereit,
alles zu geben, das ist Pflicht bei einem Heimrennen. Hemmungslos
beschleunige ich von Beginn an. Dass die Uhr 3:48 für den ersten km anzeigt,
halte ich dennoch für falsch und werde bestätigt, als ich den zweiten mit
4:59 stoppe. In der Summe stimmt's wieder. 30 Meter vor mir läuft Jens L.,
hinter mir ist nichts in Sicht. Alleinlaufen fällt mir schwer, deshalb bin
ich froh, als ich nach 5km zu Jens aufschließe, und bin umso enttäuschter,
als er sehr bald schon zurückfällt. Nun heißt es beißen. Hier am Kemnader
See kenne ich natürlich jeden Meter und kann mir die Strecke einteilen. Was
bedeutet: Immer möglichst genau am Limit laufen. Je näher das Ziel kommt,
umso mehr schrecke ich die Spaziergänger mit lautem Stöhnen auf. Bei km 9
rechne ich mir glatte 45min aus, doch dann will der letzte Kilometer nicht
enden, wird lang und länger. Alle, die mich ins Ziel torkeln sehen, glauben,
ich sei Marathon gelaufen. Der Blick auf die Uhr enttäuscht zunächst, doch
bald überwiegt die Freude über die Jahresbestzeit: Doch noch einmal unter 46
Minuten.
Nach 3km ist die Haltung noch kontrolliert. (Foto Heinz Schier
Eventfotografie)
|
386 |
13.09.14
Pauillac (F), Marathon du Medoc
42,2
Für laufende Rotwein-Trinker, diese Kombination soll ja
nicht so selten sein, gibt es kein schöneres Ziel als die Teilnahme am
Medoc-Marathon. 22 Weingüter öffnen ihre Fässer für die 10.000 LäuferInnen,
die vorbei kommen, und nicht selten länger bleiben, als die Stoppuhr
erlaubt. Der Marathon des Chateaux du Medoc ist nicht zuletzt ein großer
Karnevalszug, denn fast alle Teilnehmer sind kostümiert. Eine derart
ausgelassene Stimmung am Start und auf der Strecke ist einmalig. Die 42km
gipfeln in einem 4-Gang-Menü ab km 38, das aus Austern, Entrecôte, Käse und
Eis besteht. Doch auch schon vorher setzen die Verpflegungsstände Maßstäbe,
ganz abgesehen vom Rotwein. Die allermeisten LäuferInnen nutzen denn auch
das Zeitlimit von 6:30 Std aus, doch so manche überschätzen ihr
Fassungsvermögen und bleiben auf der Strecke. Damit verpassen sie das
stilechte Finisher-Präsent, das nicht nur aus der Medaille, sondern auch aus
einer Flasche Rotwein und 2 Gläsern besteht.
Zu
meinem Lauf: 42,2km, 5:09:50,
2323. gesamt von 10196 (inkognito)
Mein persönliches Abstinenz-Vorhaben heißt, nicht mehr
als 1 Liter Rotwein zu trinken, um ohne bleibende Schäden ins Ziel zu
kommen. Doch dann kommt alles etwas anders. Erstens ist es viel zu heiß, um
sich den Wein schmecken zu lassen. Zweitens ist meine Damen-Begleitung aus
der interAir-Gruppe weitgehend abstinent und vergleichsweise
leistungsorientiert. Am Anfang sind wir erzwungen langsam, weil man kaum von
der Stelle kommt, dann aber überholen wir ab 10km noch rund 3.300 Läufer,
sind in der 2. Hälfte 10 Minuten schneller als in der ersten, und trotz
vollständiger Menüfolge im vorderen Viertel des Feldes im Ziel. Bei 30°c
schmeckt tatsächlich das Bier noch besser, und davon schaffe ich dann mehr
als 1 Liter, aber erst im Ziel.
|
385 |
07.09.14 Bochum,
Halbmarathon
10/21,1
In seinem 4. Jahr hat sich der Halbmarathon zwischen Schauspielhaus und
Altenbochum weiter zum Guten entwickelt. Er bietet die volle Infrastruktur
einer Großveranstaltung. Nur haben das leider die LäuferInnen noch nicht
gemerkt. 1.100 Finisher auf der Hauptdistanz sind erheblich ausbaufähig.
Sicher, das Höhenprofil ist für einen Stadtlauf selektiv zu nennen, und auch
ein 2-Runden-Kurs ist im allgemeinen nicht beliebt. Dafür gibt es viele
Wendepunkte. Jeder kann das Feld vor und hinter sich im Auge behalten und
Lauffreunde fröhlich begrüßen oder kritisch beäugen. Das sorgt für Kurzweil
auf der Strecke, auch wenn nennenswert viele Zuschauer nur am Start und in
Altenbochum zu finden sind. Die großzügige Zielversorgung lässt keine
Wünsche offen, und sogar die Medaille ist jetzt einigermaßen vorzeigbar. Es
gibt also keinen Grund, im nächsten Jahr nicht mitzulaufen.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:41:34, 2. M60 von 21 (10%), 199. gesamt von
1138 (17%)
Dieser
Lauf kann für mich nur emotional werden,
denn es ist wie ein Lauf durch mein Leben. Auf der Route passiere ich meinen
Kindergarten, die Grundschule, die immer noch existierende Fahrschule, das
Gebäude meiner Lehrfirma, das frühere Kreiswehrersatzamt, das meine
Verweigerung ablehnte (letztlich vergebens), und schließlich noch das Grab
meiner Mutter.
Einmal unterwegs, ist das alles aber weit weg. Schließlich ist das hier ein
Wettkampf!
Ich traue mir nicht viel zu und begleite erstmal Pacemaker Stefan im
5min-Tempo. Bald spüre ich, dass heute mehr geht, und laufe zu Klaus H. auf,
der aber keine erkennbare Freude an meiner Anwesenheit hat. Das hilft mir
natürlich umso mehr. Ich lasse mich lange nicht abschütteln, bis mich ein
Hustenanfall packt. Klaus ist gleich 20 Meter weg und nicht mehr einzuholen.
Aber diesen Abstand halte ich bis zur Ziellinie und ahne schon, was sich
bestätigt: Netto bin ich um Sekunden schneller. Altersbereinigt allerdings
um Längen hinter ihm. Zufrieden bin ich vor allem mit der Zeit, zumal ich
mich nun Stadtmeisterbesieger nennen kann: Peter ist ungesehen hinter mir
(vgl. Bericht
380). |
384 |
31.08.14 Bochum, Kemnader
Burglauf
4/10/21,1
In der 9. Auflage wächst der Kemnader Burglauf weiter und verzeichnet mit
1.165 TeilnehmerInnen einen neuen Rekord. Für den guten Zweck kommen die
Läufer von weither angereist. Die bundesweit organisierte Duchenne Stiftung
unterstützt mit der Aktion Benni & Co. unheilbar muskelkranke Kinder. Heute
kommen über 24.000 Euro an Spenden hinzu! Im Innenhof der Wasserburg Kemnade
herrscht buntes Treiben mit Live-Musik und zahlreichen Info- und
Versorgungsständen. Beim Lauf geht es entsprechend entspannt und gut gelaunt
zu. Altersklassen werden nicht gewertet, viele nutzen die Runde als
Trainingseinheit und gehen es ruhig an.
Läufer bedanken sich bei den Helfern, und die Helfer bei den Läufern. Ein
schöner Tag am See, wenn nur nicht noch der Regen dazu gekommen wäre.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:53:39, 141. gesamt von 246 (57%)
Auch für mich soll es eine Trainingseinheit auf der heimischen Seerunde
sein. Das Ziel ist bei 2:00 gesetzt, doch wie so oft wird es etwas
schneller, nicht zuletzt weil Frank immer wieder forciert und sich nur mit
wiederholtem Zureden bremsen lässt. Am Ende bin ich aber selbst der Täter,
als ich im geplanten 3km-Endspurt mich von einem Jungspund ziehen lasse und
im 4:38er Schnitt ins Ziel renne. Ob es aber nächsten Sonntag tatsächlich so
viel schneller geht, da bleiben Zweifel.
|
R17 |
10.08.14 London (UK),
London Ride 100
139km (gekürzt von 100 Meilen = 161km)
Die Rennradbegeisterung in Großbritannien kennt nach 2 Siegen bei der Tour
de France keine Grenzen.
24.000 Radler hatten eine der begehrten Startnummern erhalten, rund 21.000
kamen schließlich ins Ziel. Und das unter Bedingungen, bei denen in anderen
Ländern wohl nur ein Bruchteil überhaupt an den Start gegangen wäre. Aber
taffe Briten erschüttert so leicht nichts. Sintflutartiger Regen wird
stoisch hingenommen, oder man macht sich sogar einen Spaß daraus, durch die
Fluten zu fahren. Beachtlich auch die Vielzahl junger, sehr sportlicher
Frauen, die enormen Druck auf der Pedale haben und manchmal schulterfrei
durch den Wolkenbruch sausen. Auch die Organisation braucht sich vor keinem
Event der Welt zu verstecken. Im 2-Minuten-Abstand werden die Massen auf die
Strecke geschickt, wie nach Schweizer Uhrwerk, tausende Helfer sorgen für
eine perfekt abgesperrte Strecke und ordentliche Verpflegungsstationen.
Ungewohnt ist für kontinentale Vielfahrer, dass sich hier keine großen
Gruppen bilden. Fast alle Teilnehmer fahren einzeln vor sich hin. Angesichts
des heutigen Wetters ist das aber auch sicherer. Der Veranstalter hatte nach
der Wetterwarnung bereits reagiert und die Strecke auf 86 Meilen verkürzt.
Zu meinem Rennen: 139km, 4:30:19 (keine Rangliste)
In der Woche zuvor hatte ich beim Bundesradsporttreffen in Werne schön
trainiert. Trotzdem gehe ich entspannt und ohne große Ambitionen an den
Start, zumal die Strecke gekürzt und somit nicht vergleichbar mit dem
Vorjahr ist. Das Wetter führt dazu, dass ich mir unterwegs ein ungeplantes
Ziel setze und auch erreiche: Erstmals fahre ich ein Rennen von Anfang bis
Ende durch, ohne einmal abzusteigen. Die Verpflegungsstationen ignoriere
ich. Getränke sind heute kein Mangel, man muss ja nur den Mund weit
aufmachen und wird sogleich bestens hydriert. Die letzten 15 Meilen sind mit
einem Schnitt von über 33km/h die schnellsten. Dabei hätte ich vorher nicht
gedacht, dass man bei solchen Niederschlägen überhaupt radfahren kann.
Allein wäre ich jedenfalls nicht durch die Fluten gefahren, die einige Male
bis zur Kurbel hoch reichten. Selbst bei sommerlichen RTFs war ich in meinem
ganzen Radlerleben erst ein einziges Mal schneller. Das spricht für doch für
gute Form trotz eigentlich begrenzten Radtrainings.
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383 |
26.07.14 Davos (CH), 29. Swiss Alpine Marathon
10/21,1/32,9/C42,2/K42,2/79
Mit einer verwirrenden Vielzahl von Distanzen und Wettbewerben versucht der Swiss Alpine, die
Zielgruppe zu maximieren. Der Grund ist nachvollziehbar, angesichts des im
Sommer wenig attraktiven Ortsbildes und der vom Skizirkus verschandelten
Berge drumherum. Da muss man schon ein Stück weit laufen, um die Schönheit
der Natur zu erkennen. Heute bleibt die Aussicht aber verwehrt, denn bei der
29. Auflage des Klassikers herrscht erstmals ganztägiger Dauerregen. Umso
größer der Dank an die über 1000 Helfer, die zum Teil bei eisiger Kälte im
Hochgebirge stundenlang die Läufer versorgen. Beeindruckend auch die
aufmerksame ärztliche Fürsorge an den kritischen Streckenpunkten. Hier hat
ein erfahrener Veranstalter alles im Griff. Dankbar nehmen die Läufer an der
Keschhütte auf 2.735m die angebotenen Regenponchos entgegen. Der
Rettungsdienst vermeldet einen gebrochenen Oberarm als einzigen ernsthaften
Fall. Das liegt auch an der Um- und Rücksicht der Teilnehmer, die mit dem
nötigen Respekt auf die rutschigen Abstiegswege gehen. Knapp 700 K78er und
fast 1000 K42er kommen wohlbehalten ins Ziel. Die Zeitspanne geht dabei von
6:30 Std für den K78-Sieger Jonas Buud bis zu 14:20 Std für den letzten
Finisher.
Zu meinem Lauf: 42,2km/1840Hm, 5:51:40, 6. M60 von 34 (18%),
395. gesamt von 981 (40%)
Am Start habe ich nur einen Gedanken. Heute geht es auf 2.800 Meter hoch,
und das Wetter sieht so aus wie damals beim Zugspitzlauf. Die Vorhersage
aber beruhigt, es soll nicht unter 7°c werden, kein Schnee und kein Wind.
Trotzdem sind an der Keschhütte meine Finger so gefühllos, dass ich lange
brauche, um die Regenjacke anzuziehen. Der Höhenweg hinüber zum Sertigpass
wird mühsam. Immer wieder muss man seinen Weg durch den Morast suchen. Dann
beginnt der endlos lange Abstieg. Ein Sprecher verkündet mich unterwegs als
4. meiner Altersklasse. Das stellt sich später als falsch heraus, doch
erstmal motiviert es mich. Ich habe inzwischen Hilfe in Gestalt von Herwig
erhalten, der mich über die letzten 10km und unter die 6-Std-Marke zieht.
Ich bemühe mich um ein strahlendes Finisher-Foto. Das gelingt nicht ganz,
doch ich habe schon schlechter ausgesehen im Ziel. Herz gesund, Beine
tolerant, Hirn leer. Also alles in Ordnung.
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R16 |
06.07.14 Corvara (I), 28. Maratona dles
Dolomites
55/1800, 108/3000, 138/4300
Oft genug schon habe ich hier in höchsten Tönen vom Maratona geschwärmt. Es
ist das schönste Rennen, das man als Rennradfahrer in den Bergen der Welt
finden kann. Die Landschaft ist unvergleichlich, die Organisation überaus
liebevoll und detailbemüht, die Teilnehmer entspannt und rücksichtsvoll. Bei
der 28. Auflage gibt es weitere Verbesserungen mit der jetzt reibungslosen
Startnummernausgabe und dem kostenlosen Rad-Parkplatz im Ziel. Nur mit einer
Neuerung hat man sich bei der Mehrzahl der Teilnehmer nicht beliebt gemacht.
Kurz vor dem Ziel eine Schikane von 19%iger Steigung zur Gaudi der Zuschauer
einzubauen, kann nur die Idee der Marketing-Leute gewesen sein, nicht der
organisierenden Sportler. Wer viele Stunden auf dem Rad unterwegs war und
stolz sein kann, die Dolomitenpässe überwunden zu haben, will nicht im Tal
den Zuschauern vorgeführt werden. Ich kann nur hoffen, dass dieser Irrweg
einmalig ist.
Zu meinem Rennen: 138km, 8:24:37, 91. M60 von 128 (71%), 3516. gesamt
von 4.479 (78%)
Beim Maratona ist es von großem Vorteil, das Streckenprofil zu kennen. Bei
meinem 6. Start hier kann ich durch Routine den fehlenden Trainingsaufwand
ersetzen. Das Radfahren stand hinter dem Laufen zurück, die Ausdauer und die
Kraft fehlen, deshalb gehe ich mit großem Respekt und einigem Zweifel ins
Rennen. Dann bin ich an der entscheidenden Zeitkontrolle 35 Minuten vor dem
Cut. Das lässt mir keine Wahl: Die lange Strecke ist Pflicht. Der
hundsgemeine Passo Giau mit seinen 13%-Rampen wird wie erwartet noch
schwerer und länger als sonst. Irgendwie komme ich ohne abzusteigen hoch.
Der Rest ist Schaufahren, und der Wettergott spielt auch mit. Nur die neue
"Katermauer" schiebe ich aus Protest im Schnellschritt hoch und werde dabei
nicht einmal überholt. Schließlich fahre ich mit einem Lächeln ins Ziel. Bei
diesem eher bescheidenen Ergebnis zeigt das doch eine gewisse Größe.
Irgendwann ist man eben auch mit Ankommen zufrieden.
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382 |
14.06.14 Llanwrtyd
Wells (Wales/UK), 35. Man versus Horse Marathon
38,6
Der Landschaftslauf "Menschen gegen Pferde" ist eine Veranstaltung, wie sie
nur in Großbritannien erfunden worden sein kann. In 35 Jahren hat bisher
zweimal der Mensch die Nase vorn gehabt: Huw Lobb gelang 2004 als erstem die Sensation. Er kassierte dafür den 25 Jahre lang angewachsenen Jackpot
von 25.000 Pfund!
Der Klassiker ist populär. Rund 500 Läufer und 60 Pferde lassen sich das
Spektakel in dem entlegenen Dorf in Mittelwales nicht entgehen. Der
Veranstalter wirbt mit diesen Zahlen als "größtes Pferderennen der Welt".
Wenn sich die Teilnehmer am Start versammeln, sieht man vorwiegend kernige,
junge Briten. Anfänger treten hier nicht an. Auch die vielen jungen
Läuferinnen sehen so aus, als könne sie nichts schrecken. Das sind auch die
besten Voraussetzungen, um hier ins Ziel zu kommen. Abgesehen von den über
1000 Höhenmetern auf steinigen Wegen beglückt die Strecke mit weglosem
Moorgebiet, zahlreichen tiefen Wasserpfützen und ein paar zu durchquerenden
Bächen. Künstliche Hindernisse müssen hier nicht erdacht werden, die Natur
bietet mehr als genug davon. Die neudeutsche Bezeichnung "Traillauf" wirkt hier
ungenügend.
Entsprechend entspannt sind die Läufer; Pferd und Reiter allerdings nicht
immer, denn das Gelände stellt höchste Ansprüche. Dank Britischer
Rücksichtnahme kommt es
auch auf engen Pfaden nicht zu Konflikten zwischen
Zwei- und Vierbeinern, und für ein freundliches Wort ist immer Zeit. 38
Kilometer werden zu einem grandiosen Erlebnis von Natur, eigener Leistung
und gemeinschaftlichem sportlichen Genuss.
Fotogalerie 2014
Artikel Daily Telegraph mit schönem Video
Zu meinem Lauf: 38,6km, 4:28:58,
4. M60+ von 17, 155. gesamt von 328
(ohne Staffeln und Pferde)
Einen Tag beim Man versus Horse vergisst man nicht. So hatte ich auch meinen
Start vor 12 Jahren noch gut im Gedächtnis. Dachte ich ... Doch dann wird es
viel schwerer als erwartet. Die Strecke verlängert, mit noch mehr Bergen.
Die Vorfreude ist groß, am Start bin ich die Ruhe selbst, im Vergleich zu
zappeligen Vierbeinern mit Schaum vor dem Mund. Zum Glück starten die erst
15 Minuten nach uns. Bis sie uns einholen, werden sie sich beruhigt haben.
Dann beginnt der Spaß. Das Vergnügen ist groß, solange die Kräfte reichen. 3
Stunden lang bin ich begeistert, mache Small Talk mit den Läufern und den
Reiterinnen Komplimente. Dann wird allmählich aus Freude eine Qual. Ich
stelle mit Erschrecken fest, wie weit es noch ist, und das verbleibende
Vergnügen besteht nur noch darin, es geschafft zu haben. Die Uhr tickt
unerbittlich, ich bin 1 Stunde langsamer als vor 12 Jahren! Erst der Blick
auf die Ergebnisliste lässt die Enttäuschung vergehen. Von 58 gestarteten
Pferden kommen 40 ins Ziel, davon sind tatsächlich 10 hinter mir. Für einen
alten zweibeinigen Gaul gar nicht so übel.
Fotobericht
von 2002
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381 |
18.05.14 Gelsenkirchen, 2.
Vivawest-Ruhrmarathon
10/21,1/42,2
Vor allem der Zusammenarbeit mit dem Sponsor WAZ verdankt der
Vivawest-Marathon, dass er weiterhin das Image des "Ruhrmarathon" bewahren
kann. Dabei lassen ihn die Teilnehmerzahlen bei der Vorzeige-Distanz auf die
Nummer 3 an der Ruhr zurückfallen, hinter Baldeneysee-Marathon und
Duisburg-Marathon. Das ist bedauerlich, denn der betriebene Aufwand für die
Versorgung der Läufer und die Streckenabsperrung ist enorm. Als Läufer auf
der 42km-Strecke gewinnt man den Eindruck, es seien mehr Helfer aufgeboten
als Teilnehmer aktiv dabei. Für 900 Marathon-Läufer und einige Staffeln das
halbe Revier abzusperren, dürfte nicht lange mehr durchsetzbar sein. Schade,
denn es ist eine Veranstaltung mit dem nostalgischen Flair des
dahingegangenen Ruhrpotts.
Zu meinem Lauf: 42,2km, 4:00:20, 8. M60 von 36 (22%), 356. gesamt von
903 (39%)
Ich habe diesen Start als meinen Straf-Marathon bezeichnet. Nachdem ich beim
ersten Versuch des laufenden Jahres gar nicht erst antreten und beim zweiten
nur ins Ziel kriechen konnte, wollte ich wissen, ob es denn überhaupt noch
geht. Soviel vorab: Viel besser ist es nicht geworden. Hoffnung macht, dass
ich zumindest die ersten 30km problemlos zurücklegen konnte. Lange behalte
ich sogar den 3:45-Pacemaker im Blick. Immer wieder laufe ich auf das Trio
mit Oliver Sch. auf, wenn die Drei sich bei der Verpflegung eine Pause
gönnen. Beneidenswert, wie locker der Wittener Ultraspezialist dahertänzelt.
Dann aber scheitert mein Stoffwechsel an der Umstellung auf 100%
Fettverbrennung. In kürzester Zeit werde ich zu einem kraftlosen schlappen
Laufsack. Mühsam arbeite ich mich mit deprimierenden Gehpausen über die
Strecke. Erst auf den letzten 2km beginnt die warme Cola zu wirken, und nur
um Sekunden verpasse ich die schon aus dem Auge verlorene 4-Std-Marke. Hätte
ich doch nur einmal auf die Zähne gebissen, statt in eine weitere Gehpause zu
fallen. So bestraft mich der Marathon nach einer Quäl-Phase auch noch mit
der 4 vorne. Ich tröste mich mit der Ausrede der sommerlichen Temperaturen
und weigere mich, enttäuscht zu sein.
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380 |
06.05.14
Witten, Leichtathletik-Stadtmeisterschaft
5000m
Immerhin 26 Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, statt des wöchentlichen
Tempo-Trainings auf der Tartanbahn im Wullenstadion bei der
Stadtmeisterschaft zu starten. Trotz des gleichzeitigen Trainingslagers auf
Mallorca ist der PV-Triathlon am stärksten vertreten, was gleichbedeutend
ist mit einer hohen Frauen-quote. Ein flottes Läufchen am Dienstagabend,
verbunden mit einem familiären Pläuschchen am eigens angeworfenen
Bratwurstgrill. Schön, dass es das gibt.
Zu meinem Lauf: 5000m, 22:54, 2. M60 von 3, 15. gesamt von 26
Nach nur 2 Tagen schon wieder zu starten, das geht nur, weil die Muskeln
tatsächlich katerfrei sind. Das spricht eigentlich für gute Form. Trotzdem
lasse ich mich in den 24min-Start einordnen, damit ich nicht zu schnell
angehe. Das gelingt. Ich hänge mich mit 1:50er Runden an Peter K., bis der
plötzlich Platz macht und zurückfällt. Nun ziehe ich allein über die Bahn,
halte das Tempo und beschleunige nur auf den letzten 200 Metern. Den
Altersklassen-Meistertitel mal eben so mitzunehmen, hatte ich aber nur
gedacht. Überraschung! Ein neues Gesicht erdreistet sich, schneller zu sein,
und Peter P. ist auch noch mein Jahrgang. Brav bekunde ich Freude über die
neue Konkurrenz und Herausforderung, während ich denke: Na warte, das
nächste Rennen kommt bestimmt!
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379 |
04.05.14 Bochum, 13. Lauf um den Kemnader
See
1,3/10,0
(Foto von Tina Vordenbäumen)
Über 500 Finisher bedeuten Teilnehmerrekord bei der 13. Auflage des Laufs
der LGO Bochum um den Kemnader See. Dabei geht es gar nicht mehr rund um den
See, sondern nur auf Bochumer Seite zweimal hin und her. Doch das kommt gut
an, denn so ist die Strecke schneller, und auch die Zuschauer haben mehr
davon. Auch das neue Start- und Zielgelände in Heveney bewährt sich sofort,
besonders bei diesem schönen Wetter. Kaffee und Kuchen sind lecker und viel
zu billig. Nur am Start ist es eng und kostet Zeit, so dass man sich fast
schon eine Nettozeitnahme wünschen würde.
Zu meinem Lauf: 10km, 45:59, 2. M60 von 17 (12%), 169. gesamt von 529
(32%)
Ausnahmsweise sind mal 3 Wochen Luft zwischen London und diesem Heimatlauf,
so dass der Start zur Pflicht wird: Ein Wettkampf auf der alltäglichen
Trainingsstrecke. Der Andrang ist groß, und am Start gehen gleich 10
Sekunden verloren, bis alle einigermaßen in Gang kommen. Das Tempo pendelt
sich ein, ich kann gleichmäßig laufen, nur einige häßliche Hustenanfälle
lassen mich schmerzhaft nach Luft schnappen. Konkurrent Reinhold H. ist
heute so flott, dass ich ihn erst beim Studium der Ergebnisliste entdecke.
Er trainiert täglich, verrät er mir bei der Siegerehrung, und kommt auf
wöchentlich 60km. Das gibt mein Laufapparat nicht mehr her, jedenfalls nicht
auf Dauer. Immerhin ist der letzte Kilometer mit 4:28 heute mein
schnellster. Mit Herzinfarkt-Endspurt komme ich gerade noch unter 46
Minuten. Sehr wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Läuferleben.
Zufrieden lasse ich mir das Bier schmecken.
|
Die Beobachter zeigen eine Mischung aus Amüsiertheit und Besorgnis, doch
der Athlet ist schnell erholt vom gesundheitsgefährdenden Endspurt. |
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378 |
13.04.14 London, 34. London-Marathon
42,2
Bildbericht folgt
Zu meinem Lauf: 42,2km, 4:16:31, 189. M60 von 485 (39%), 15.577.
gesamt von 35.819 (43%)
Es
hätte so ein schöner Tag werden können. Schönstes Lauf-Wetter, noch mehr gut
gelaunte Zuschauer als sonst. Dann wird es mein schlechtester Marathon aller
Zeiten - bis jetzt, wer weiß, was noch kommt ...
Schon in der Nacht bemerke ich, dass etwas nicht stimmt. Vor dem Start
zwingt es mich mehrfach aufs Dixi-Klo. P meint später, es könne am vielen
Knoblauch von gestern Abend gelegen haben. Hoffentlich hat sie recht, dann
ist die Ursache wenigstens einfach vermeidbar.
Trotzdem fühlen sich die ersten Kilometer leicht und locker an. Doch die
Versuche von Nahrungs- und Getränkeaufnahme enden im Desaster. Bis 25km
halte ich das Tempo noch. Dann wieder Dixi, und dann das Ende. Abwechselnd
Gehen und Laufen. Ab 39km nur noch Gehen. Aus Furcht vor Unterzuckerung
bewege ich mich nur noch vorsichtig dem Ziel entgegen. So hält wenigstens
die Serie, und ich
werde für alle Qualen mit der schönsten aller
15 London-Medaillen belohnt.
(Isaak-Foto: Zwanghaftes Lächeln beim finalen Spaziergang auf dem Birdcage
Walk)
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377 |
30.03.14 Venlo, 9. Venloop Halbmarathon
0,5/1/5/10/21,1
Die Holländer können feiern. Das beweisen sie als Zuschauer beim Venloop.
Doch der Lauf ist keine reine Karnevalsveranstaltung, auch wenn sich die
zahlreichen Blaskapellen am Rande oft so anhören. Vorne läuft internationale
Top-Elite. Und auch ambitionierte Hobbyläufer kommen auf ihre Kosten. Der
Start ist perfekt organisiert. Nach knallenden Konfettikanonen werden alle
durch einen kurzen Flaschenhals geschickt, und ab der Startlinie kann jeder
sofort sein Tempo laufen. Die Strecke ist flach und schnell. Es gibt
Zwischenzeiten alle 5km. Doch vor allem ist die Stimmung grandios. Das Ganze
ist ein großes Volksfest. Die Menge ist gut gelaunt und motiviert die
Läufer. Da stört es nicht, wenn man atemlos an Weintrinkern vorbeilaufen
muss. Im Ziel gibt es schließlich ein Bierzelt. Und natürlich eine
Pommesbude.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:42:12, 17. M60 von 220 (8%), 830. von 6.332
(13%)
Nur kurz hatte ich erwogen, mich heute für London zu schonen. Zu sehr reizt
es, auf schneller Strecke und vor vielen Zuschauern alles zu geben. Außerdem
sind hier 100 Wittener dabei. Da muss ich schon zeigen, was ich drauf habe!
Der flotte Start macht gute Laune. 9:04 für die ersten 2km. Dann hänge ich
mich an ein routiniertes Veteranen-Paar aus Kevelaer, das schön gleichmäßig
läuft. Bis die beiden langsamer werden, und ich mich an 4:45min/km halte,
solange es geht. Schon nach 15km ist das vorbei. Die Glykogenvorräte sind
plötzlich leer. Ich kann gar nicht soviel atmen, wie ich Sauerstoff brauche.
Die Lunge ist am Limit. Die Beine werden lahm. Das Gesicht wird zur
Grimasse. Die Frau aus Kevelaer fliegt an mir vorbei. Mit größter
Willens-anstrengung halte ich immerhin ein 5min-Tempo. Das ist kein
Einbruch. Der kommt erst hinter der Ziellinie. Nie zuvor war ich so fertig
nach 21km. Kotzgrenze überschritten. Habe ich mich letzte Woche noch bei
meinen Knochen bedankt, muss ich mich heute bei meinem ganzen Körper
entschuldigen. Das war zuviel für ihn. |
376 |
23.03.14
Palma de Mallorca, 22. Halbmarathon
4,1/10/21,1
Der Halbmarathon auf der Promenadenstraße Palmas hat bereits Tradition. Die
Bestenliste zeigt berühmte Namen wie Martin Fiz, Marathon-Europa- und
Weltmeister. Die flache Pendelstrecke zu Füßen der Kathedrale bietet beste
Voraussetzungen für schnelle Zeiten. Dazu muss man sich allerdings in die
allerersten Reihen stellen, sonst besteht die Gefahr, im Chaos des
gemeinsamen Starts der 3 verschiedenen Distanzen ausgebremst zu werden. Die
weitaus meisten Teilnehmer (2.280) starten über die 4,1km und benötigen
dafür bis zu 52 Minuten. Fröhliche Mütter mit Kinderwagen starten zum Glück
in den hinteren Reihen. Doch auch vorne im Feld wird man ausgebremst von
"Sportlern", die nach wenigen Hundert Metern gehen, und von kreuz und quer
laufenden Kindern. Nach 3km biegen die Kurzstreckler ab, erst danach ist
Geradeauslaufen gewohnt problemlos.
Für 25€ (bei online-Anmeldung noch 2 Tage zuvor) gibt es ein T-Shirt und
eine Medaille, Zwischenzeiten alle 5km, gute Getränkeversorgung und eine
bestens abgesperrte Strecke. Also eine empfehlenswerte, sportliche
Angelegenheit, wenn man den Start heil überstanden hat.
Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:50:06, 10. M60 von 21 (48%), 532. von 885
(60%)
In
das Radel-Wochenende auf Mallorca musste ich ohnehin irgendwie einen
längeren Trainingslauf hineinquetschen. Vor der Anreise noch unbemerkt, kam
mir diese schöne Veranstaltung da gerade recht. Es kam nur darauf an, sich
nicht zu übermäßigem Tempo hinreißen zu lassen. Das gelingt mir nur so halb.
Zwar bewege ich mich gebremst, aber nicht so langsam wie ich wollte. Das
kennt jeder: Ein einmal gefundenes Tempo lässt sich nur schwer wieder
runterregeln. Ich horche fortwährend in mich hinein. Die Schwachpunkte der
letzten Wochen melden sich nicht. Schmerzfrei laufe ich fröhlich ins Ziel.
Die Beine sind nachmittags noch einverstanden mit einer kleinen Radtour auf
den Hausberg nach Galilea. Schön, wenn man eben mal so zwischendurch einen
Halbmarathon laufen kann. Ich danke meinen Knochen. |
375 |
16.03.14 Hörnum-List,
33. Syltlauf
33,3
Der traditionsreiche Lauf entlang Deutschlands längster Nordsee-Insel ist
ein Unikum. Die Veranstalter nehmen Rücksicht auf das Durchschnittsalter der
Teilnehmer und verzichten auf moderne Kommunikation. Die Anmeldung erfolgt
per Vordruck auf dem Postwege, die Bestätigung kommt als handgeschriebene
Ansichtskarte. Der meistbenutzte Begriff in der Ausschreibung lautet "nicht
verhandelbar". Das gilt selbstverständlich auch für das strenge Zeitlimit
von 4 Stunden. Und doch ist dieser Lauf mit ungewöhnlich viel Liebe
organisiert. Im Ziel wird jedem Finisher per Handschlag gratuliert, jede
Syltläuferin erhält eine Rose und die Siegerehrung wird mit Herzblut
zelebriert, mit besonderer Anerkennung für die Volksläufer im Feld. Es ist
gerade diese nordfriesische Art von ruppiger Liebenswürdigkeit, die die
Stimmung dieses Laufes ausmacht und derentwegen alle immer wieder kommen.
Und wir kommen wegen des Syltlaufs, nicht wegen Sylt.
Zu meinem Lauf: 33,3km, 2:56:24, 8. M60 von 28 (29%), 199. gesamt von
710 (28%)
Die
Erwartungen sind gedämpft nach einer durch kleine Verletzungen immer wieder
unterbrochenen Vorbereitung. Und dann noch dieser Wind heute. Nichts ist
beim Syltlauf wichtiger als die Windrichtung. Heute bläst es in Stärke 6-8
von vorne links auf uns zu. Kein Tag für Bestzeiten, auch nicht für die
Sieger.
Ich suche mir immer wieder Windschatten. Wirklich helfen tut das auch nicht.
Bis kurz hinter Westerland fühle ich mich stark und nicht an der
Leistungsgrenze. Dann verabschiedet sich Falko S. nach hinten, ich bin
erstmal allein und spüre sehr bald, dass ich die Nahrungsaufnahme
vernachlässigt habe. Die zuhause vergessenen Riegel vermisse ich jetzt
schmerzhaft. Überraschend kann ich trotzdem noch langsam, aber wohltuend an
Jürgen G. vorbeiziehen. Dann kommt der Einbruch, und es sind noch 8km zu
laufen! Jürgen sammelt mich trocken und kommentarlos wieder ein und wird 3.
M65. Mich rettet schließlich das kleine Stück Traubenzucker, das ich mir
gestern noch im Edeka gekauft habe. Am Ende mit Anstand im Ziel, bin ich mit
Platzierung und Zeit zufrieden. Aber das hätte heute besser laufen können. |
374 |
05.01.14 Dortmund, 1. Phoenix-Neujahrslauf
3,25/6,5/13
Eine Ozean-Küstenpromenade am Karpfenteich. Diesen Eindruck hat sofort, wer den
künstlichen Dortmunder Vorzeige-See auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände zum
ersten Mal sieht. Immerhin ist im Zuge des Projektes auch die nahe Emscher
renaturiert worden. Wenn man diese Pfütze der Dekadenz zu irgendetwas
gebrauchen kann, dann dazu, sie zu umlaufen. Gut 3km geben eine schöne,
flache, überschaubare Runde auf bestem Asphalt. So konnte eine
Laufveranstaltung direkt am See nicht lange auf sich warten lassen. Während
der Halbmarathon am Einigkeitsfeiertag den Westfalen- und den Rombergpark
einbezieht, konzentriert sich der Neujahrslauf allein auf den See. Dass der
Veranstalter nicht etwa ein Sportverein, sondern eine überwiegend englisch
sprechende Event-Agentur ist, passt ins Bild. Glücklicherweise sorgte Volker
Hartmann rechtzeitig für das organisatorische Fachwissen. So wurde es eine
sprichwörtlich runde Sache am See.
Folty-Foto (www.folty.de): Pacemaker Volker Hartmann führt die 5min-Gruppe
sekundengenau über die Runden.
Zu meinem Lauf: 13km, 1:03:40, 1. M60 von 6, 52. von 217 gesamt (24%)
Ein richtiger Wettkampf soll das heute nicht werden. Eher ein ordentliches
Tempotraining und mal etwas mehr als 10km. So passt die Premiere am
Phoenixsee ganz gut ins Programm. Schön, dass es dazu auch noch gut gelaunte
Pacemaker gibt. So schließen wir, Frank und ich, uns der 5min-Gruppe an und
lassen uns 3 Runden lang ziehen, bevor wir in der letzten Runde alles geben
und noch eine Minute rausholen. Ein nettes Läufchen ohne große Quälerei mit
hoffentlich gutem Trainingseffekt. Wenn da nur nicht wieder die nächste
Zerrung gekommen wäre! Selbst schuld. |
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