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Alle meine Wettkämpfe 2013


zum aktuellen Wettkampfjahr
 

siehe auch: schönste Läufe in Westfalen  Trophäen

 




Lauf, soweit du laufen kannst.
Es liegt nicht an der Gegend,
es liegt an dir.

(H.R. Kunze, Musik H. van Veen)
 

 

2013

373 31.12.13

Herne

37. Silvesterlauf

10,0 106 4:38  

46

23

Schmerzvolles Jahresende

372 15.12.13

Witten

23. Weihnachtslauf

9,6 1 4:29  

42

59

Kinderlauf mit 60

371 01.12.13

Herten-Bertlich

91. Straßenläufe

10,0 105 4:37  

46

13

Sieglos gerotzt

370 03.11.13

New York (US)

43. Marathon

42,2 38 5:32 3

53

36

6-Stunden-Lauf

369 19.10.13

Lengerich

18. Teutolauf

29,0 3 5:16 2

32

32

Treppchen-Renommee

368 12.10.13

Witten

7. Ruhrtal-Marathon

21,1 42 4:41 1

38

52

Gezwungen zur feinen Art

367 21.09.13

Schwelm

1. Citylauf

10 104 4:34  

45

45

Kirmeslauf im Bergdorf

366 31.08.13

Oberstdorf

9. Transalpine Run

261 1 11:03 48

03

20

Mehr als du denkst

365 18.08.13

Haltern

38. Bossendorfer Volkslf

20,2 2 4:57 1

39

54

Laufstil hilft

R15 04.08.13

London (UK)

1. London Ride 100

160 1 27,8 5

48

51

Genuss für Anglophile

364 11.07.13

Witten

5. AOK-Firmenlauf

5,0 36 4:38  

23

12

Desaster beim Heimspiel

R14 07.07.13

Annecy (FRA)

21. L'etape du tour

128 1 17,2 7

26

02

Idylle mit quälendem Ende

R13 30.06.13

La Villa (ITA)

27. Maratona dles Dolom.

106 2 16,5 6

25

20

Harmonie in weiß

363 02.06.13

Durban (RSA)

88. Comrades Marathon

87 1 8:07 11

46

02

Der 87km lange Tag

362 12.05.13

Gelsenkirchen

1. "neuer" Ruhr-Marathon

42,2 37 5:35 3

55

44

Ruhri-Festtag

361 05.05.13

Bochum

12. Kemnader Seelauf

10,0 103 4:47  

47

49

Spontan-Tempo

360 21.04.13

London (UK)

33. Marathon

42,2 36 5:39 3

58

11

Vom Vorteil des Ruhens

359 17.02.13

Herten-Bertlich

89. Straßenläufe

21,1 41 4:54 1

43

16

Sehnensuchtpause

358
357

12.01.13
19.01.13

Essen

57. Westdt. Waldlaufserie

9,2
9,2
2
1
4:53
4:47
 

44
44

52
00

Anfang mit Rückschlag

  2011  2012  2013  2014  2015  2016  2017  2018  2019  2020-2021  2022  2023  2024
  1983-1998  1999  2000-2001  2002  2003  2004  2005 
2006  2007  2008  2009  2010

373

31.12.13 Herne-Gysenberg, 37. Silvesterlauf
400m/1,5/5/10

Kaum zu glauben, dass es diesen Silvesterlauf schon 37 Jahre gibt. Er wächst noch immer. Über 1000 Teilnehmer beweisen, wie beliebt die Veranstaltung des SC Westfalia Herne ist. Eine selektive Strecke durch den Gysenberger Wald, liebevoll und fleißig markiert, eine schnörkellos gute Organisation, das ist das, was die Läufer schätzen. Traditionell ist hier die Spitze gut besetzt, während die meisten anderen in nach-weihnachtlicher Stimmung mit einem entspannten Lauf das Jahr ausklingen lassen.

Zu meinem Lauf: 10km, 46:23, 4. M60 von 23 (17%), 190. gesamt von 660 (29%)

Gerade rechtzeitig war die dumme kleine Adduktorenzerrung auskuriert. Doch für meinen geliebten Tempolauf von Werl nach Soest fehlt jetzt die Form. Also entscheide ich mich spontan für den Silvesterlauf in Herne, wo ich meine voraussichtlich schwache Leistung nicht mit Vorjahren vergleichen kann. Genau 25 Jahre ist her, seit ich hier das einzige Mal gestartet bin.

Ich gucke mir den AK-Konkurrenten Klaus H. als Pacemaker aus, wohl wissend, dass er etwas schneller ist als ich. Keine gute Taktik, wie ich bereits ahne. Mit zunehmender Atemlosigkeit bleibe ich 4km dran. Dann kommt die erste Hustenattacke! Klaus nutzt sie mitleidlos und zieht davon. Ich röchel hilflos hinterher. Die Erkältung schlägt zurück und zwingt mich zu Stehversuchen. Nur unter Ausschaltung jeglicher Vernunft schaffe ich es, bis zum Schluss durchzulaufen. Ich werde gnadenlos nach hinten durchgereicht. Ein Überholer macht sich gar Sorgen um meine Gesundheit, als er mein Stöhnen hört. Unter diesen Umständen ist das Ergebnis gar nicht so schlecht: Nur 3 Minuten langsamer als vor einem Vierteljahrhundert.

(Harry-Foto) Zieleinlauf: Schmerzen sind schön, besonders wenn sie nachlassen.
 

372

15.12.13 Witten, 23. Weihnachtslauf
300m/1/1,5/4,8/9,6

Der Wittener Weihnachtslauf entwickelt sich immer mehr zum kleinen Sonntagsvormittags-Volksfest. Zwei Drittel der 1000 Teilnehmer werden von den Wittener Schulen gestellt. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, ihre Eltern stehen stolz an der Strecke. Der Hauptlauf gibt sich als eine Mischung aus sportlich Ambitionierten und Kostümfest. Aito de la Coba, spontan gestarteter spanischer Eliteläufer, stellt einen Streckenrekord für die Ewigkeit auf, und zwei laufende Tannenbäume werden für ihren Einfallsreichtum prämiert. Für die richtigen Läufer ist die neue Zeitnahme mit Rundenprotokoll ein echter Gewinn. Eher amüsiert nehmen die Läufer zur Kenntnis, dass es bei der 23. Auflage die mindestens 10. Variante im Streckenverlauf gibt. Wenn die Einführungsschleife auf der Bahnhofstraße nun noch etwas verlängert wird, haben wir beim nächsten Mal endlich eine richtige 10km-Distanz. 


Zu meinem Lauf: 9,6km, 42:59, 2. M60 von 7, 57. gesamt von 190 (30%)

Beim Heimspiel darf man sich nicht blamieren! Nur das motivierte mich, in der karibischen Sonnenwoche auf Jamaika Tempo-Intervalle zu knüppeln. Jetlag und Klimawechsel setzen nur kurz ein Fragezeichen. Schon beim Einlaufen spüre ich, dass es ein guter Tag werden kann. Die ersten 2 Runden gelingen richtig flott, und ich gewinne 18 Sekunden auf den Konkurrenten Jörg-Peter Z., der sich letzte Woche beim Nikolauslauf in bester Form präsentiert hatte. Etwas geht mir dann die Luft aus, der Vorsprung schmilzt am Ende bis auf 4 Sekunden, ohne dass ich den Verfolger sehe. Glück gehabt. Es reicht so für den 2. Platz hinter Reinhold H., der mein Selbstvertrauen heute schon nach 3 von 6 Runden in Grund und Boden gelaufen hat. Am Ende haben 3 ältere Herren auf dem Podest Grund zum Strahlen. Mit 60 noch wie kleine Kinder um die Wette zu rennen, macht fröhlich und auch etwas stolz.

371

01.12.13 Herten-Bertlich, 91. Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2

Das muss die Perfektionisten des SuS Bertlich schwer getroffen haben. Ein Streckenposten hatte gepennt, und prompt kamen die Führenden des 10km-Laufs von der Strecke ab und liefen zu weit. Das kommt davon, wenn man beim 91. Mal glaubt, es ginge alles von alleine gut. Auch im Internet sind die Bertlicher nicht unbedingt die schnellsten. Schleicht sich hier noch vor dem Jubiläum der Schlendrian ein? Doch nein, sonst war alles perfekt wie immer.
 

Zu meinem Lauf: 10km, 46:13, 2. M60 von 4, 31. gesamt von 111 (28%)

Wenn es nicht Bertlich gewesen wäre mit seinem Lockruf der Pokale, ich hätte heute abgesagt. Zu vorhersehbar waren die zu erwartenden Hustenattacken, nachdem die Erkältung nicht weichen wollte.  Der schnelle Start mit 4:20 für den ersten km verblüfft noch, doch dann kommt, was kommen muss. Ich schnappe nach Luft und hechel wie ein Hund in der Sonne. Ich rotze hemmungslos die Bertlicher Feldränder voll, bevor das Finale dann wieder etwas versöhnt mit beschleunigtem Endspurt-Tempo. Beim 32. Start wird es mein 8. zweiter Platz in Bertlich und mit erlösendem Schmunzeln nehme ich zur Kenntnis, dass ich auf meiner Standard-Strecke von 7,5km heute locker gewonnen hätte. Sieglos laufen macht in Bertlich einfach mehr Spaß.

370

03.11.13 New York City (US), 43. Marathon
42,2

Der veranstaltende Road Runners Club leidet an Gigantomanie. 70.000 Startnummern wurden diesmal verkauft, damit es dann mehr als 50.000 Finisher werden konnten. Das ist gelungen. Offenbar bedeutet hier Groß gleich Gut, Masse gleich Klasse. Man muss den Machern zugestehen, dass sie alles im Griff haben. Marathonmesse, vierfacher Wellenstart an je 3 verschiedenen Orten, Versorgung der Läufer und Zielabwicklung laufen routinehaft perfekt ab. Dabei wird dies erschwert durch Sicherheitsmaßnahmen, die an die Grenze der Belastbarkeit gehen. 50.000 Kleidersäcke werden genauestens kontrolliert, dabei immer freundlich und sehr bestimmt, kann man sich doch sicher sein, dass die Läufer es mit Verständnis hinnehmen, selbst wenn die übertrieben wirkende Vorsicht mit verschiedenen Maßstäben umgesetzt wird. Da müssen die einen Kälteschutz-Pappen und Regenponchos abgeben, während andere unbehelligt Decken mitbringen dürfen. Getränkeflaschen werden einkassiert. Angesichts der Wartezeit von mehr als 3 Stunden bei Temperaturen um 4°c alles nicht erfreulich.

Die wahre Geduldsprobe erwartet die Finisher dann erst hinter der Ziellinie. Weiträumig ist das Gelände abgesperrt, nur wenige kontrollierte Durchgänge sind geöffnet, was zu langen Umwegen und großen Staus führt. New York macht es den Läufern nicht leicht. Und doch ist die Atmosphäre auf den 42km dazwischen auch diesmal wieder unvergleichlich. Wer die Stimmung in Brooklyn erlebt hat, wird diesen Lauf nicht vergessen.

Dass die Zahl der deutschen Teilnehmer (1872) konstant abnimmt, dürfte an den Preisen liegen. New York wollen sich viele nur einmal im Leben gönnen, und die meisten waren schon da.


Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:53:36, 120. M60 von 1091 (11%), 12520. gesamt von 50.250 (25%)

Nach zuletzt guten Leistungen hoffte ich nach 3 Jahren endlich mal wieder auf eine 3:45er Zeit. Skeptisch und müde stehe ich dann am Start, nachdem die Beine am Freitag und Samstag bestimmt je 15km Pflastertreten hinter sich hatten. Bis km 25 lässt sich die Müdigkeit noch verdrängen, dann bin ich allmählich mit meiner Kraft am Ende. Der Start in der 3. Welle zwingt mich selbst bei mäßigem Tempo immer noch zum Slalomlaufen. Auf den letzten 10km verliere ich 10 Minuten und bin doch stolz auf mich, dass ich bei dieser Quälerei nicht stehen bleibe. Wenige Meter vor der Ziellinie packt mich noch ein Oberschenkelkrampf. Gut, dass ich heute inkognito unterwegs bin. Fotos von diesem Zieleinlauf muss es wirklich nicht geben.

Dann beginnt der Marathon nach dem Marathon. Wie gewohnt zieht sich der Weg zum Kleiderwagen über 30 Minuten. Doch heute ist das erst der Anfang. Die kürzesten Abmarschwege sind aus Sicherheitsgründen gesperrt. Von der Ziellinie bis zum Hotel bin ich weitere 2 Stunden auf den Beinen. So wird aus dem Marathon ein 6-Stunden-Lauf. Das Positive daran: Die Beine sind schon wieder lockerer, und auf dem Weg zum Hotel nehme ich pausenlos Glückwünsche der Passanten entgegen. So geht es einem immer wieder mit den Amis: Gerade hat man sich noch über sie geärgert, schon freut man sich wieder über sie.
 

369

19.10.13 Lengerich, 18. Teutolauf
6/12,2/29

Der anspruchsvolle Teutolauf erfreut sich konstanter Beliebtheit - und zum Glück nicht steigender. Denn 900 Finisher sind eine Zahl, bei der die detailverliebte und stets freundliche Organisation weiterhin garantiert werden kann. Diese Strecke bietet für jeden etwas: asphaltierte Feldwege in schöner Landschaft, steile Waldwege, wurzelige Trails, und nicht zuletzt originelle Verpflegungsstände u.a. mit Domino-Steinen und richtigem Bier. Dem hohen Niveau entspricht auch die Auswahl an der Kuchentheke - ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium. Kurzum, hier lohnen sich auch 100km Anfahrt.


Zu meinem Lauf: 29km, 2:32:32,
3. M60 von 33 (9%), 231. gesamt von 897 (26%)

Die Oberschenkel brauchten die ganze Woche, um sich vom letzten Lauf zu erholen. Taggenau sind sie wieder fit. Doch unterwegs fehlt es mir an Kondition. Ich kenne die Strecke und merke gleich, dass ich diesmal an den Steigungen öfter und länger gehen muss als früher. Der Blick auf die Uhr bestätigt, dass ich nicht mehr mit der Zeit von vor 2 Jahren rechnen kann. Eine Überraschung ist das aber auch nicht. Die finalen 5km mit dem letzten Abstieg und dem flachen Endspurt versöhnen mich dann wieder. Das Überhol-Verhältnis liegt plötzlich bei etwa 20:1. Nicht dass ich soviel schneller werde - eher schwächeln all die anderen. Am Ende bin ich 3 Minuten langsamer als vor 2 Jahren und doch mit mir zufrieden. Das noch mehr nach Studium der Ergebnisliste! Bei einem solch renommierten Lauf auf dem Treppchen zu stehen, lässt die Männerkinderaugen leuchten und die Hühnerbrust anschwellen. Ein Alpenveilchen aus Teutoburg ist mindestens so wertvoll wie ein Läuferpokal aus Bertlich.

368

12.10.13 Witten, 7. Ruhrtal-Marathon
10/21,1/42,2

Die rührigen Veranstalter vom PV-Triathlon zeigen sich am Ende vollauf zufrieden. Das können sie auch sein, nachdem ihnen mit immer neuen Baustellen einige Steine in den Weg gelegt wurden und die Streckenführung mehrfach verändert werden musste. Zum Ausgleich spielt heute immerhin das Wetter mit. Dennoch kann eine Finisher-Gesamtzahl von 367 nicht wirklich glücklich machen angesichts der Mühen. Das lässt sich heute keiner anmerken. Besonders die Streckenposten strömen pausenlose Fröhlichkeit aus, das Moderatenduo ist stets auf der Höhe und Jobst managt die Siegerehrungen mit beneidenswerter Gelassenheit. Die Teilnehmer danken es Ihnen, denn sie können in der Tat mit dem schönen Lauftag im sonnigen Ruhrtal zufrieden sein, und das macht dann doch wieder alle glücklich.


Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:38:52,
2. M60 von 4, 30. gesamt von 121 (25%)

Nach 3 Wochen ohne wirklich gutes Lauf-training gehe ich unsicher an den Start. Bald hefte ich mich an die Fersen des M60-Konkurrenten Reinhold H., der sich als der perfekte Pacemaker erweist. Sein Tempo ist etwas zu hoch für mich, aber ich bleibe dran, wenn auch meine Atmung im direkten Vergleich mit ihm deutlich lauter wird. So rechne ich mir bald keine Chancen mehr im Endspurt aus, und richtig: 500m vor dem Ziel kann ich der ganz leichten Tempover-schärfung nicht folgen. Der letzte Biss fehlt wohl auch, weil ich so schon schneller bin als erwartet und deshalb zufrieden. Wär auch nicht die feine Art gewesen, 20km hinterherzulaufen und dann vorbeizuziehen. Gut, dass ich es sowieso nicht konnte. Sonst hätte ich es vermutlich getan.
 

367

21.09.13 Schwelm, 1. Citylauf
500m/1/3/10

Die TG Rote Erde Schwelm scheut weder Mühe noch Kosten, um diesen 1. Schwelmer Citylauf aus der Taufe zu heben, und macht daraus ein kleines Stadtfest. Der Marktplatz ist prall gefüllt mit Ständen für Speis und Trank, die Sponsoren präsentieren sich, und auf der Bühne wird unterhalten. Drumherum passiert das, was man einen Kirmeslauf nennt. 5 Runden rennen wir großräumig um die Dorfmitte, das heißt auch 5mal die zu Recht so bezeichnete Bergstraße hinauf. Zumindest das nötigt den Zuschauern Respekt ab. Die Teilnehmer-zahl bleibt mit gut 300 etwas enttäuschend, ist aber nach diesem Auftakt ausbaufähig.
 

Zu meinem Lauf: 10km, 45:45,
2. M60 von 5, 25. (26%) gesamt von 95

Diesen neuen Lauf nutze ich spontan, um einmal das entfernte Bergdorf zu be- suchen, das zu unserer Kreisstadt ge-macht wurde. Ich mag diese Kirmesläufe, solange keine Betrunkenen am Rand stehen. Schon nach dem Warmlaufen kennt man die Strecke, wird dann irgendwann vom Sieger überrundet und ist vor weiteren Überraschungen sicher.
Denke ich, bis der Moderator mir eine Premiere gönnt. Erstmals werde ich wegen meines fortgeschrittenen Alters hervorgehoben: "60 Jahre und noch so fit!" Ja Danke ...

Ich gucke mir Andreas K. als Pacemaker aus, doch er sprintet mir am Start gleich 30m davon und hält diesen Vorsprung beharrlich bis ins Ziel, trotz all meiner Mühen, näher heranzukommen. Doch auch diese lange Leine verhilft mir zu einer ordentlichen Zeit. So kehre ich zurück ins Tal nach Witten, ausnahmsweise zufrieden mit meiner Leistung, was zuhause mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen wird.

(Foto Heinz Schier HSR Fotografie: Noch leichtfüßig in der 2. von 5 Runden)

 

366

31.08.13-07.09.13  Oberstdorf - Latsch (ITA), Transalpine Run
261km, 15.800 Höhenmeter

Seit 2005 gibt es den Transalpine Run. Eine verrückte Idee, 700 LäuferInnen unter Wettkampfbedingungen eine Woche lang über die Alpen rennen zu lassen! Doch es funktioniert - dank einer perfekten, erfahrenen Organisation und zahlreichen Helfern. Dabei ist nicht nur das Notwendigste perfektioniert, wie Strecken-markierung, Erste Hilfe und Verpflegungsstationen. Es bleibt auch noch Kapazität für aufwendige Start- und Ziel-Aufbauten, Musik und Gaudi, Gimmicks wie Freibier und Postkartenversand. Wir müssen bzw. dürfen nur laufen. Damit haben wir genug zu tun. Es bleibt kaum Zeit für negative Gedanken. Das Wetter spielt mit. Wir freuen uns täglich auf noch mehr Zeit in den Bergen und verdrängen, dass immer wieder um die 40km mit 2000 Höhenmetern warten. Das Erstaunliche ist: Die Beine können noch so weh tun, sie laufen weiter, und jeder Tag ist ein Vergnügen, nicht nur für Masochisten. Im Ziel große Glücksmomente und zwiespältige Gefühle. Es hätte keinen Tag länger dauern dürfen, und doch ist es schade, dass es vorbei ist. Was zuvor gehofft, wird eindrucksvoll bestätigt: Du kannst mehr, als du denkst.


Zu meinem Lauf:
261km, 48:03 Std.,
19. AK von 33, 171. gesamt von 265

siehe: Transalpine Run Blog

 

365

18.08.13  Haltern-Bossendorf, Volkslauf durch die Haard
5/10,7/20,2

Peggy Lange-Austrup ist zu jung für eine Lauf-Legende, und doch ist sie schon eine.
Heute lässt sie nur einen Mann vor und ist selbst-verständlich schnellste Frau über 10,7km.

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon zum 38. Mal richtet der unermüdliche SV Bossendorf seinen Volkslauf durch die Haard aus. Dabei ist man vom Zustrom der Läufer nicht gerade verwöhnt. Nur rund 150 Insider verteilen sich heute auf die 3 Distanzen. Wer an den Start geht, wird belohnt mit Naturpfaden durch den sattgrünen Wald. Die Bossendorfer machen ohne Zweifel den schönsten Volkslauf in der Haard, weil sie die schönsten Wege kennen. Das kleine Teilnehmerfeld garantiert dazu die familiäre Atmosphäre. Man kann nur hoffen, dass die Veranstalter nie ermüden.


Zu meinem Lauf: 20,2km, 1:39:54, 34. gesamt von 77, 2. M60 von 3

Nach 3 langen Läufen innerhalb der letzten Woche soll das heute nur Teil des Bergtrainingsprogramms sein. Bummeln mag ich aber nicht, sondern lieber testen, wie der Stand ist, jetzt 2 Wochen vor der Alpenüberquerung. Lange lasse ich mich von Daniel Z. ziehen, der eigentlich in einer anderen Klasse läuft, aber heute müde Beine hat. Die letzte Steigung bei 15km lässt auch meine Knie weich werden. Dann achte ich darauf, dass mein Laufstil so aussieht, wie ich ihn anderen immer empfehle, und erhole mich dank vorschriftsmäßigem Armschwung wieder. Obwohl ich mich heute leistungsfähig fühle, bin ich 1,5 Minuten langsamer als bei meinem letzten Haardlauf vor 2 Jahren. Das muss dann wohl der normale Altersverfall sein.

Für die W55-Siegerin gibt's Rotkäppchensekt.

R15

04.08.13  London, Prudential London Ride 100
100 Meilen = 160 km

Bei der Premiere des Jedermann-Radrennens durch die Londoner City und die schöne Surrey Countryside wird gleich richtig geklotzt. Schon am Samstag sind 50.000 Freizeitradler auf einem gesperrten Rundkurs in der City unterwegs. Für die 15.000 Finisher am Sonntag werden fast ebensoviele Helfer aufgeboten. Der Start im Olympiagelände ist perfekt organisiert, pünktlich auf die Sekunde werden 38 Gruppen in 2-Minuten-Abständen auf die Strecke geschickt. Drei üppig bestückte Verpflegungsstationen kosten unterwegs allerdings einiges an Zeit, will man sie denn nutzen. Das tun die meisten, denn für die Mehrzahl der Teilnehmer ist das hier wie eine riesengroße Radtouristik: Ein sportlicher Ausflug, bei dem es nicht auf die Minute ankommt. Dazu passt, dass die Ergebnisliste keine Platzierungen enthält. Die wellige Route mit den Anstiegen am Leith Hill und Box Hill hält immerhin gut 1000 Höhenmeter bereit, lässt sich aber flott fahren. Die Zuschauer sind applausfreudig und die Radfahrer immer zu einem small talk bereit. Die Zieleinfahrt lässt London-Freunden das Herz noch einmal höher schlagen: Vorbei geht es an den Houses of Parliament, Westminster Abbey, über Whitehall zum Trafalgar Square und durch den Admiralty Arch auf die Royal Mall mit der Zielgeraden direkt vor dem Buckingham Palace. Eine gelungene Premiere!


Zu meinem Rennen: 160km, 5:48:51, 6300. von 15.259 gesamt (41%)

Als anglophiler Sportler kann man sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen. Radeln auf gesperrten Straßen durch die City of London, den Richmond Park und die Surrey Hills. Dazu scheint auch noch die Sonne! Vom Start weg bin ich bereit zum Genuss, und die Beine spielen auch mit. Dank der kleinen Startgruppen bleibt genug Platz, um sicher zu fahren, die Engländer erweisen sich einmal mehr als rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer, und ich erlebe keine einzige gefährliche Situation. Leith Hill ist zwar 13% steil, doch überschaubar kurz. der schöne Box Hill lässt sich angenehm fahren, denn der National Trust hat eine perfekte schmale Straße gebaut. So steigere ich zum Ende hin mit Rückenwind den Druck auf die Pedale und bleibe noch unter der 6-Std-Marke. Einzig der Zeitverlust an den Verpflegungsstationen wurmt mich noch etwas. Was soll's, es hat großen Spaß gemacht, und ich rolle mit einem Royal Smile ins Ziel und nehme die würdige Medaille entgegen.

Werbung: Garantierte Startplätze 2014 bei interAir

364

11.07.13  Witten, Bochumer AOK-Firmenlauf
5km

Firmenläufe sind in Mode! Bei der 5. Auflage am Kemnader See sind erstaunliche 1300 Läufer vor Ort. Die Strecke ist nicht übermäßig attraktiv, aber flach, und vor allem das umfangreiche Rahmenprogramm überzeugt. Dazu lacht die Sonne. Gut gelaunte Läuferteams machen den Abend zu einem kleinen Volksfest. Vorne laufen einige echte Sportler, hinten wird das Ganze zum Betriebsausflug. Und alle haben was davon.


 

Zu meinem Lauf: 5km, 23:12, 187. gesamt M von 777.

Keine bleibenden Schäden erlitten. Mehr ist zu diesem meinen Lauf nicht zu sagen. Es ist verstörend, wenn man mit höchster Atemnot gerade noch ein Tempo schafft, das man früher locker im Training drauf hatte. Ob das nochmal wieder besser wird? Im Moment kann ich nicht dran glauben. Es fallen mir Erklärungen ein, warum ich nicht in Bestform sein kann. Aber nicht für so ein Desaster.

R14

07.07.13  Annecy - Annecy-Semnoz, L'etape du Tour
128km/3500Hm

Auf dem Papier las es sich so einfach diesmal. Eine richtig kurze Etappe, und das Höhenprofil sieht auch nicht furchterregend aus. Vielleicht auch deshalb gibt es bei der 21. L'etape du Tour eine Rekordbeteiligung von 11.475 Startern, obwohl keiner der klassischen Pässe auf dem Programm steht. Dafür ist der Start-Ziel-Ort umso schöner: Annecy, das Venedig der Alpen.

Dann aber erweist sich der Schlussanstieg nach Semnoz einer Tour-Etappe würdig. Schließlich sollen hier die Profis am vorletzten Tourtag den Gesamtsieg ausfechten. Etwas weh tun wird es also wohl doch, wie immer. 10.624 Fahrer kommen innerhalb des Zeitlimits an, eine ungewöhnlich hohe Quote. So schlimm kann es nicht gewesen sein.


Zu meinem Rennen: 128km/3500Hm, 7:26:04,
510. EM von 898 (57%), 6.631 gesamt von 10.624 (62%)

Wenigstens haben wir heute nicht mit Kälte zu kämpfen. 30°c und strahlender Sonnenschein. So lässt es sich radeln. In Kenntnis meiner beschränkten Möglichkeiten halte ich mich zurück und schaue mir die idyllische Landschaft während der gemäßigten ersten 4 Bergwertungen an.

Spätestens am Semnoz ist der Genuss dann schlagartig zuende. Plötzlich wird es saumäßig steil und hört 11km lang nicht auf. Wirklich bis zum letzten Meter heißt es, die Oberschenkel zu quälen. Eine kurze Trinkpause gönne ich mir auf halber Höhe, doch als sich neben mir ein erschöpfter Radler lautstark übergibt, verlasse ich fluchtartig den Halteplatz. 87 Minuten kosten mich diese 11km. Von meiner Kletterstärke früherer Jahre ist heute nichts mehr zu spüren.
Die Zurückhaltung am Anfang hat nicht geholfen. Kaputter hätte ich auch bei Dauer-Vollgas nicht sein können.

Als Ziel empfängt die ausgelaugten Radler ein seelenloser Schotterplatz. Ich mache direkt kehrt und gehe vorsichtig auf die Abfahrt nach Annecy. Die Kräfte reichen kaum noch zur nötigen Konzentration. Lächeln fürs Medaillenfoto geht aber immer noch.

Werbung: Garantierte Startplätze 2014 bei interAir

R13

30.06.13  La Villa - Corvara, Maratona dles Dolomites
55km/1800Hm, 106km/3090Hm, 138km/4190Hm

Der Maratona bleibt ein einmaliges, herausragendes Ereignis in der Radsportwelt. "Harmonie" ist das diesjährige Thema der Veranstalter. Das spürt man überall, und die Teilnehmer danken es mit ökologischem Verhalten, rücksichtsvoller Fahrweise und guter Stimmung. Bergrennen werden anders gefahren als flache Stadtkriterien. Der Laie mag glauben, die Berge seien gefährlicher für die Radler, doch das Gegenteil ist der Fall. Das ständige Auf und Ab macht Windschattenfahren sinnlos, die Herausforderung sind die Berge und nicht die Mitfahrer. Für Gelegenheitsradler eine ideale Voraussetzung. So lässt uns die Schönheit der Dolomiten die Kälte vergessen. In Harmonie mit uns selbst und anderen wird uns der lange Sporttag eher zu kurz. Wer einmal den Maratona gefahren ist, wird immer wiederkommen.
 

Zu meinem Rennen: 106km/3090Hm, 6:25:20, 80. M60 von 164 (49%), 1610. M gesamt von 2661 (61%)

Die Saisonplanung konnte so nicht gut gehen: Den Schwerpunkt auf das Laufen legen, und die Sommer-Radrennen möglichst gut mitrollen. Na ja, mitgerollt bin ich, aber nur mit großer Mühe und doch deutlich hinter früheren Zeiten geblieben. Immerhin ist meine Abfahrtstechnik weiter verbessert, die Linkskurven gelingen jetzt schon routiniert. Mein 5. Maratona! Ich genieße es, solange die Quälerei es zulässt, und freue mich, ins Ziel zu kommen. Das Schönste dabei ist, dass C. auch mit Freude fährt und die kleine Sella-Runde schafft, die für Flachlandradler schließlich auch nicht ohne ist und über 4 richtige Pässe geht.


Warm angezogen: Im Angesicht der weißen Berge
 

363

02.06.13  Durban-Pietermaritzburg, Comrades-Marathon
86,96km

Bildbericht folgt
 

Zu meinem Lauf: 87km, 11:46:02, 143. M60+ von 206 (gestartet 433), 8490. gesamt von 10.734 (13.872)

Seitdem ich 2002 einen Zeitungsartikel über den Comrades gelesen hatte, ging mir der Lauf nicht mehr aus dem Kopf. Dann reifte der Gedanke, mir dieses Abenteuer zum 60. Geburtstag zu schenken. Und es wurde wahr, trotz der eher mangelhaften Vorbereitung.

Mit über 10.000 singenden Afrikanern am Start des größten Ultra-Laufs der Welt zu stehen, ist ein Gefühl von sprudelndem Leben, wie es ein Läufer schöner nirgendwo finden kann. Die nächsten 12 Stunden bleiben nicht immer Genuss. Doch erst die Gesamtheit der 87km machen diesen Tag so unvergesslich. Phasen von fröhlichem Übermut und Glück, Selbstvertrauen und Stärke wechseln mit Hilflosigkeit, Verzweiflung und der Einsicht eigener Schwäche.

Nach ungefähr 60km bin ich kurz vor der Aufgabe. Der Magen will nichts mehr aufnehmen. Schon 30km lebe ich von Cola, selbst Wasser kommt mir wieder hoch. Resigniert setze mich auf die Leitplanke, mit voller Absicht neben einer gutversorgten Zuschauergruppe. Es dauert nur Sekunden, bis man mir Hilfe anbietet und dann amüsiert zur Kenntnis nimmt, dass der erschöpfte Athlet nach einem Bier verlangt. Eisgekühlt und mineralstoffreich bewirkt es ein Wunder. Es bringt mich zurück auf die Straße. Auf den letzten 20km verliere ich 45min, doch irgendwie gerate ich ins Ziel. Die finalen 400m im Zuschauerkanal renne ich ferngesteuert und beseelt mit der Kamera in der Hand, ohne zu wissen, woher diese Kräfte auf einmal kommen. Seit Stunden bin ich auf den Beinen, ohne jede Nahrung. Der erste Gedanke im Ziel: Diese kleine Medaille ist aber enttäuschend. Dann sinke ich zu Boden und ergebe mich der fürsorglichen Behandlung durch C. Sie ist gelernte Krankenschwester und zu meinem Glück nicht völlig verständnislos.

Ich mag aussehen wie eine Leiche, doch selten habe ich so gelebt wie an diesem Tag. Nach einer Stunde kann ich selbständig wieder aufstehen. Der Stolz wird reichen bis zum Ende des ganzen Läuferdaseins.
 

Noch 80km: Schon vor Sonnenaufgang sind die Läufer schweißgebadet. / Noch 30km bei 30°c. / Im Ziel dauert es lange, bis das Blut von den Beinen in den Kopf zurückkehrt.

362

12.05.13  Gelsenkirchen, "Neuer" Ruhr-Marathon
21,1/42,2/Staffeln

Gemeinhin gilt dieser Lauf als Nachfolger des früheren Ruhr-Marathons. Einzige Gemeinsamkeiten sind allerdings, dass es derselbe Veranstalter ist und die Strecke durch mehrere Ruhrgebietsstädte führt. Geschickt ist der Schachzug, keine ausländischen Profi-Läufer zu verpflichten, sondern den Lauf als Tag des Hobbysportlers zu vermarkten. Sogar die Altersklassen-Sieger werden mit Geldprämien belohnt.

Unter den Teilnehmern ist von Beginn an Festtags-Stimmung. Dies ist unser Lauf, und wir zeigen auch, dass wir uns freuen, dass er wieder da ist. Die Zuschauerzahl ist wetterbedingt und auch durch die teilweise grüne Streckenführung eingeschränkt. Doch wer zuschaut, ist ganz bei der Sache und gut drauf. Es weckt Heimatgefühle, wenn die Ruhris mit den Ellbogen auf den Fensterbänken den Läufern zuschauen. Oft genug zeigen sich ältere Damen begeistert und geizen nicht mit motivierenden Zurufen.

Der organisatorische Aufwand für die beschränkte Teilnehmerzahl ist enorm. Wenn es nicht nächstes Jahr deutlich mehr Läufer werden (an den Wittenern hat es nicht gelegen), dürfte das Schicksal dieses schönen neuen Laufs schnell besiegelt sein. Die einzige Panne mit den Shuttle-Bussen wird nicht wieder vorkommen. Wir sollten dem Ruhr-Marathon wieder eine Zukunft sichern.


Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:55:44,
12. M60 von 48 (25%), 526. gesamt von 1195 (44%)

Als langer Trainingslauf ist das heute geplant. Um den Kopf ein bißchen an Ultra zu gewöhnen, laufe ich mich noch 40min warm. Dann geht's los, das Tempo ist gefühlt gebremst, und doch zeigt die Uhr nach 10km 55:32. Runterschalten kann das Läuferhirn jetzt nicht mehr. Wenn der Gang einmal eingelegt ist, fällt das Abbremsen schwer. Die Vernunft lässt mich immerhin einige kurze Gehpausen an den Verpflegungsstationen machen.

Ansonsten geniesse ich den Lauf und die Ruhrpott-Atmosphäre am Rande. Es zwickt mal die Wade und mal die Sehne ... ich laufe einfach weiter und verteile ein Dauerlächeln nach links und rechts. Nur alle 10km schaue ich auf die Uhr. Für einen Controller ist das eine echt entspannte Haltung. Irgendwann nach 30km meldet sich die Fettverbrennung durch leichtes Hecheln, doch das Umschalten gelingt. Der Laufstil wird etwas staksig, aber langsamer werde ich kaum. Die zweite Hälfte ist nur 1 Minute langsamer als die erste.

Die Knie geben nachher deutlich zu verstehen, dass sie nicht gewillt sind, demnächst die doppelte Distanz zu laufen. Müssen sie aber.

Foto von Dirk Finkensiep: Bei km 20 noch keine Spur von Fettverbrennung.

361

05.05.13  Bochum, Kemnader Seelauf
1,3/10

Der etablierte Lauf am Kemnader See ist ein Parade-Beispiel dafür, wie eine Veranstaltung von Läufern für Läufer gemacht wird. Dabei wird der LGO Bochum diesmal ein Stein nach dem anderen in den Weg gelegt. Die Baustelle der neuen Skater-Strecke erzwingt eine Streckenänderung, der neue Pächter der Bootshaus-Restauration verweigert die Zustimmung zum Getränke- und Kuchenverkauf. Das Orga-Team umgeht alle Hindernisse und wird mit schönstem Wetter und gutgelaunten Teilnehmern belohnt. Und eigentlich ist es ja schöner, richtig rund um den See zu laufen, auch wenn die 2 kleinen Schleifen auf Bochumer Seite schneller waren und die promenierenden Spaziergänger nicht immer verständnisvoll.
 

Zu meinem Lauf: 10km, 47:49,
5. M60 von 9, 138. gesamt von 325.

Zu diesem Spontanstart bringt mich die Überlegung, dass man einen Trainingslauf doch nicht allein machen kann, wenn gleichzeitig ein Volkslauf auf der Hausstrecke stattfindet. Weil aber ein langer Lauf ansteht, trabe ich mich mit einer 10km-Seerunde warm und bin rechtzeitig wieder da, habe dann aber doch eine Pause, weil der Start um 15 Minuten verschoben wird. So tun die Knie etwas weh, als es wieder losgeht, aber bald werden die Beine überraschend leicht, und das Tempo doch höher als geplant. Nicht schuldlos daran ist Frau N., die ich bald einhole. Spontan als Pacemaker annektiert, lasse ich mich ohne geheuchelten Widerstand auf das Tempo ein. Erstaunlicherweise wird der letzte Kilometer der schnellste. Dass dem Tag kein Muskelkater folgt, ist ein Zeichen für ansteigende Form.

Foto von Tobias Severin: Kein Wunder, dass der M70-Sieger nach meiner Altersklasse gefragt hat.

360

21.04.13  London, Marathon
42,2

Bildbericht

 

Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:58:11,
111. M60 von 477 (23%), 10472. gesamt von 34288 (31%)

Hinterher denken natürlich alle wieder, ich hätte nur geblufft. Doch es war wirklich so: Der Wochenschnitt 2013 betrug ganze 26km, der längste Lauf nur 24km, und dieser war schon 2 Monate her. War da eine solche Leistung zu erwarten? Was sagen die versammelten Trainingsplan-Experten dazu?

Eins steht fest: Es ist von Vorteil, ausgeruht an den Start zu gehen. Übertraining hatte ich jedenfalls erfolgreich vermieden. Außerdem bestätigt sich mal wieder die Regel, dass man die besten Läufe macht, wenn man nichts von sich erwartet und die Sache entspannt angeht.

Zwei gleich schnelle Hälften - endlich gelingt mir ein schulmäßiger London-Marathon. Bei einem Durchhänger nach 25km ahnte ich schon das ganz normale Böse und rechnete die Zielzeit für restliches Gehtempo hoch. Was dann kam, war ein Wunder. Schön, dass es solche Tage im Läuferleben gibt.

359

17.02.13  Herten-Bertlich, Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2

Es sind immer um die 1000 Läuferinnen und Läufer, die sich in Bertlich treffen, und es scheinen immer wieder dieselben zu sein. Man kennt sich und kennt sich aus. Routiniert wie immer sorgt der Veranstalter für einen ganz besonders geordneten Ablauf. Die Regeln werden stets so streng gewahrt, als ginge es hier um die Deutschen Meisterschaften. Offenbar hoch motiviert, denn Bertlich steht immer bereit für höhere Aufgaben.
 

Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:43:16,
2. M60 von 7, 42. gesamt von 144 (29%)

Zwei Monate sind vergangen, bis ich zu diesem Bericht die Lust finde. Zu frustrierend ist die Laufsaison seitdem verlaufen. Die sonst so unverdächtige Achillessehne nahm eine leichte Verschärfung des Trainingspensums übel und spielte fortan die Hauptrolle. Das Sechzigste sollte ein großes Lebenslaufjahr werden, doch es beginnt mit einem Fehlstart.

Bertlich sah mich noch solide laufen, wie so oft schon auf Platz 2. In M55 hätte ich übrigens mit dieser Zeit meinen Pokal-Läufer bekommen ... Wie alt muss ich noch werden, bis er in der Vitrine steht?
 

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12.01.13/19.01.13 Essen, Westdeutsche Waldlaufserie
850m/1,5/4,3/9,2

So sind die Läufe, die es zu erhalten gilt! Ausgerichtet von Läufern
eines traditionsreichen Vereins, wo man weiß, was Läufer wünschen. Konzentration aufs Laufen und nicht viel Schnickschnack drumherum. Weitgehender Ausschluss der Öffentlichkeit, schnelle Ergebnisse, fachgerechte Siegerehrung, und eine selektive Strecke zur Winterzeit. Hier verlaufen sich keine Jogger, und Walker stehen auch nicht im Weg. Zum 57. Mal (!) findet diese kleine Laufserie statt. Hoffentlich überlebt sie uns alle.
 

Zu meinen Läufen: 9,2km
1. Lauf  44:00, 2. M60 von 6, 77. von 113 (68%)
2. Lauf  44:52, 1. M60 von 4, 68. von 107 (64%)

Ein Wettkampf im Januar ist für mich alles andere als produktiv, das ist mir klar. Trotzdem lasse ich mich von der kleinen Wittener Gruppe animieren, die hier an den Start geht. Vorsichtshalber starte ich aus der letzten Reihe und lasse es auf den ersten drei Runden betont langsam angehen. Doch kommt es, wie es kommen muss. Die Muskelzerrung vom Silvesterlauf meldet sich wieder.

Siegeshungrig lasse ich mich auch vom 2. Lauf im Neuschnee nicht abhalten und kriege die Quittung: Ein Sixpack Bier für den ersten Sieg in der neuen Altersklasse und ein schmerzhafter Rückschlag, der sicher eine Woche Trainingspause bedeutet. Mein verrücktestes Laufjahr hat so den passenden Anfang gefunden. Bleibt zu hoffen, dass die Beine irgendwann wieder mitmachen. Und das Bier kriegt der Nachbar.

(Foto Wolfgang Steeg bei www.catfun-foto.de)

 

 

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