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Stadtanzeiger Hagen 2003: Wilfried Jeschke beim Rennsteiglauf
© von Anja Jungvogel
Supermarathon: Bis an die körperlichen
Grenzen
Wilfried Jeschke bewältigte 73,2 Kilometer in 7:08:02 Std.
Hagen. Unglaublich: Der Vorhaller
Elektromeister Wilfried Jeschke bewältigte beim Supermarathon in
Thüringen die Strecke von 73,2 Kilometer in nur 7:08:03 Stunden.
Wilfried Jeschke würde sich selbst nicht als Extremsportler
bezeichnen, obwohl er es liebt, an seine körperlichen Grenzen zu
gehen: „Ich brauche den Sport als Ausgleich zur Arbeit", erklärt
der selbstständige Elektromeister. Darum läuft er nach Feierabend,
so weit ihn die Füße tragen. Manchmal zwanzig, zu weilen dreißig
und auch schon mal vierzig Kilometer; meistens durch den Wald,
denn der 44-Jährige genießt im Frühling das Erwachen der Natur.
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Wilfried Jeschke schnallt sich die
Turnschuhe an
und läuft, soweit ihn die Füße tragen.
Foto: Anja Jungvogel |
Auch auf kurzen Strecken schnell unterwegs:
Wilfried beim Nikolauslauf in Herdecke.
Foto: Jörg Purat |
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Laufen, soweit die Füße tragen
Angefangen zu joggen hatte er vor 25 Jahren bei der Bundeswehr.
„Das war das Einzige, was mir während dieser Zeit richtig Spaß
gemacht hat", gesteht er. Seitdem ist Jeschke vom „Lauffieber"
gepackt. Allerdings ging er es damals langsam an: Nach der
5000-Meter-Marke wurde er vom Eifer gepackt, und so trainierte er
für seinen ersten 10-Kilometerlauf, dann folgte ein Marathon und
schließlich entwickelte er den Ehrgeiz, an einem Supermarathon
teilzunehmen. Mittlerweile kennt der Hagener seinen Körper ganz
genau und weiß, was er ihm zumuten kann.
Der drahtige Sportler wiegt bei einer Größe von 1,74 Meter gerade
mal 71 Kilo, und sein Körper hat einen Fettanteil von nur sechs
Prozent. Jeschke ernährt sich gesundheits-bewusst, mag vor allem
Obst und Gemüse, schöpft Kohlenhydrate aus Reis und Kartoffeln und
isst ganz selten Fleisch. Er raucht nicht, gönnt sich aber hin und
wieder einen guten Tropfen Wein.
„Ohne diese Konstitution wäre ein Supermarathon wahrscheinlich gar
nicht zu schaffen." Wilfried Jeschke sieht's trotz allem gelassen.
Er trainierte für die Mammutstrecke in Thüringen lediglich zwei
Monate. „Ich wusste, das ich diese Strecke bewältigen würde und
dachte in keiner Sekunde daran, mein Vorhaben aufzugeben."
Hunderttausend Emotionen
Doch während der 73 Kilometer durchlebte der Hagener Läufer eine
ganze Palette unterschiedlicher Emotionen: Am Start mit rund 1.300
Teilnehmern war er nervös. Die Aufregung legte sich nach zehn
Kilometern. Jetzt hatte er seinen Rhythmus gefunden und nahm
scheinbar schwerelos Meter für Meter. Dann kam eine Steilstrecke,
und Jeschke geriet ins Schwitzen. Doch auch nach dreißig
Kilometern fühlte er sich noch topfit. „Hunderttausend Gedanken
gehen einem beim Supermarathon durch den Kopf. Sieben Stunden
können eine Ewigkeit dauern."
Ganz genau erinnert er sich an die 63-Kilometer-Marke. „Plötzlich
ging es noch mal tausend Meter bergauf. Ich spürte, dass meine
Akkus leer wurden." Völlig erschöpft, aber glücklich kam er ins
Ziel. Noch am gleichen Abend fuhr Wilfried Jeschke von Thüringen
zurück nach Hagen. Schließlich war er auf auf einer Party
eingeladen. "Jetzt war endlich Zeit zum Feiern!"
Informationen
zum Rennsteiglauf
Anmerkung: Verglichen mit Wilfrieds nächstem großen Ziel war der
Rennsteiglauf ein Aufwärm-Programm:
Information
zum Grand Raid Reunion |
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