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Riesenbecker Six Days 2012 – oder
„Mein erstes Mal“

von Christopher Michael Krause (Triathlon-Team TG Witten)

Alles begann Ende 2011 mit einer E-Mail unseres Freundes Thomas Kühnen aus Rheinberg, in der er fragte, ob ich nicht für einen Freund von ihm bei den Riesenbecker Six Days Mitte Mai 2012 einspringen wollte. Dieser hätte eine Reise nach Marrakesch gewonnen und könne nicht laufen.

Nach kurzer Überlegung und Rücksprache mit meiner Familie habe ich mich dann entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen. Was auf mich zukommen würde, wusste ich nur damals nur bedingt. Thomas schrieb etwas von 140km in 6 Tagen durch die Ausläufer des Teutoburger Waldes bei Ibbenbüren. Wohnen wollten wir in Diekenberg, ein kleiner beschaulicher Ort etwa 10km vor Ibbenbüren, zusammen mit Thomas und Claudia in einem schönen Holzhaus mit Sauna.
 
Da ich bisher Laufen lediglich als Eintagesverantstaltungen bis max. 42,2km kannte, mit Ausnahme der Trailrun Wolrdmasters 2010 über 3 Tage, musste ich mir also jetzt im Vorfeld Gedanken machen, wie man für eine solche Herausforderung trainieren sollte. Unser bevorzugtes Trainingsrevier im Wittener Ardeygebirge war im Rückblick für die Strecken der Six Days die beste Wahl.

In Deutschland ist diese Etappenlauftour einzigartig – 140 km in 6 Tagen. Jeder Tag ein anderer Start, jeder Tag ein anderes Ziel. Eine verrückte, harte, aber laufenswerte und sehenswerte Tour durch die schönsten Winkel des Tecklenburger Landes. Jede Etappe war geprägt durch ihre Einmaligkeit der Strecke und der Landschaft. Immer wieder galt es einen Rhythmuswechsel zwischen flachen Streckenabschnitten, steilen bergauf Abschnitten und schnellen Bergabstücken zu meistern. Ca. 70% der gesamten Kilometer führten über Waldwege und Trails, nur ganz selten gab es längere Abschnitte auf Asphalt. Trailrunherz was willst du mehr!

So vielfältig wie die einzelnen Etappen, so vielfältig waren auch die einzelnen LäuferInnen. So waren vom absolutem Leistungsläufer, für den nur der Sieg zählt, über die ambitionierten Läufer, bis hin zum Genussläufer, für den es lediglich um „Genießen“ und Finishen geht, alle möglichen Facetten des Laufsports vertreten. Auffallend war jedoch der große Anteil an Ultraläufern im Starterfeld. Hier sah man alles, was in der Ultralaufszene an Läufen bekannt und gefürchtet ist. Ob nun UTMB oder 4 Trails Zugspitzultra, ob Rennsteig oder 100km von Biel, ob Swiss Alpine K78 oder Trans Alpin Ultralauf…jede erdenkliche Form des Finishershirts dieser berühmten Läufe konnte man im Starterfeld ausmachen. Auch dies zeigt a) die Wertschätzung für diesen Lauf und b) den Stellenwert innerhalb der Läufergemeinde.

Im Verlaufe der Sixdays konnte ich mich aufgrund einer, so wie ich finde, defensiven und gleichmäßigen Laufeinteilung in der Gesamtwertung immer weiter nach vorne laufen. Hier eine kurze Übersicht über die einzelnen Etappen:

1. Etappe -> Riesenbeck nach Ibbenbüren über ca. 19km -> Zeit: 1:30:59h Gesamtplatz: 215
a. Schöne zu Beginn flache Etappe mit einem kleinen Berg zum Ende der Etappe. Danach schön flacher Zieleinlauf.

2. Etappe -> Ibbenbüren nach Tecklenburg über ca. 20km -> Zeit: 1:52:07h Gesamtplatz: 233
a. Erstmals geht es in die Berge und die haben es in sich. Immer wieder geht es langgezogen stetig bergauf und bergab. Der letzte Anstieg des Tages über knapp 3km für hinauf nach Tecklenburg mit einem grandiosen Zieleinlauf in die Altstadt von Tecklenburg.

3. Etappe -> Tecklenburg nach Mettingen über ca. 20km -> Zeit: 1:34:20h Gesamtplatz: 226
a. Zu Beginn haben wir hier ein schönes Stück bergab…alles das, was wir gestern hinauf gelaufen sind. Danach geht es eigentlich bis ca. 4km vor dem Ziel nur noch bergauf. Die letzten 4km gehen stetig bergab bis nach Mettingen. Auch hier ein super Zieleinlauf auf dem Marktplatz direkt vor der Kirche.

4. Etappe -> Mettingen nach Dieckenberg über ca. 19km -> Zeit: 1:30:56h Gesamtplatz: 221
a. Dies ist die kürzeste Etappe der SixDays, aber deswegen nicht weniger anstrengend. Hier geht es stetig auf und ab. Man merkt schon die ersten drei Tage und die bereits gelaufenen Kilometer.
 
5. Etappe -> Dieckenberg nach Ibbenbüren über ca. 22km -> Zeit: 2:01:41h Gesamtplatz: 221
a. Diese Etappe ist eine der beiden längsten Etappen und das auch noch zum Ende der SixDays. Ziel ist in diesem Jahr der Aasee in Ibbenbüren und dort das örtliche Strandbad. Ein herrlicher Zieleinlauf auf wunderschönem Gelände. Vor diesem Erlebnis liegt allerdings eine Etappe die mehr rauf als runter geht (was mir hier zu Gute kommt). Die letzten Kilometer gehen allerdings auch hier wieder bergab und flach ins Ziel.

6. Etappe -> Ibbenbüren nach Riesenbeck über ca. 22km -> Zeit: 2:00:13h Gesamtplatz: 219
a. Die letzte Etappe ist dann auch gleich die längste der diesjährigen SixDays. Nochmals ca. 2km länger als gestern, dafür aber nicht mehr ganz so bergig, sondern mehr wellig. Die letzten Kilometer gehen schön am Kanal und später durch kleine beschauliche Dörfer entlang eines kleinen Flusses in Richtung Riesenbeck. Der letzte Kilometer wird zu einem Schaulaufen für die Zuschauer. Wer hier nicht mehr um Sekunden kämpfen muss, sollte hier den Zieleinlauf feiern. Die Straßen sind auf beiden Seiten mit Zuschauern flankiert und werden nach den Strapazen der letzten Tage zu einem hochemotionalen Erlebnis!

Alle Etappen führten die Läufer durch die schönsten Gegenden rund um Ibbenbüren. Vorbei an kleinen Seen, entlang an kleinen Bächen und hinauf und hinab auf die vielen Berge des Umlandes. Landschaftlich konnte ich hier sehr viele wunderschöne Eindrücke mitnehmen. Man sollte allerdings bedenken, dass die Anforderungen an sechs Tage laufen in hügeligem Terrain sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Vorsicht ist hier die sprichwörtliche Mutter der Porzellankiste. Zu empfehlen ist dieser Lauf zu 100%!

Was bleibt jetzt nach 6 Tagen und 140km? Als erstes einmal die Erkenntnis, dass diese Veranstaltung wohl mit zu dem Besten gehört, was man an Läufen finden kann. Eine super liebevolle Organisation über sechs Tage. Viele motivierte ehrenamtliche Helfer, die sich über die ganzen Tage bei Wind und Wetter den Läufern stellten und von Kleidertransport und Streckenabsperrung über Verpflegung bis hin zu Zieleinlauf alles perfekt im Griff hatten.

Zweitens ein super Organisator Michael Brinkmann, der es sich nicht nehmen lässt, alle Läufer im täglichen Ziel mit Namen und einer kleiner persönlichen Note anzusagen. Ihm nimmt man es sofort ab, dass für ihn nicht Nummern auf den Trikots zählen, sondern Namen, Geschichten und Persönlichkeiten…eben die Six Days Familie. So war es ihm ein Anliegen, am Abschlussabend darauf hinzuweisen, dass man auch in Zukunft nicht von der Höchstteilnehmerzahl von 550 +/- abweichen wird. Also wenn voll, dann voll…und davon ist immer sehr schnell auszugehen.
Drittens die Einsicht, dass das Laufniveau dort sehr hoch war, was sich dann auch in den Endzeiten wiederspiegelte. Eine 1:07h für 20km für einen Tagessieg auf bergiger Strecke sprechen Bände. Auf gleicher Strecke „musste“ ich mich mit einer 1:40h begnügen, was aber immer noch für die ersten 250 von über 500 Läufern reichen sollte.
Viertens und abschließend das Wissen, wo, wenn ich verletzungsfrei bleibe, meine läuferische Zukunft liegen wird und das ich zurückkommen werde in zwei Jahren zu den Riesenbecker Six Days 2014!

http://www.sv-teuto.de/index.php/sixdays 
(dort auch die Gesamtlisten und die Höhenprofile der einzelnen Etappen zum Nachlesen)

 



 

 

 

 

 

 


Die Freude muss sich noch durchsetzen:
Michael im Ziel
 




Michael lächelt im Finisher Shirt
der Sixdays 2012


 


Lohn der 6-Tage-Mühen: die Medaille

 

 

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