Laufschuhe
aus Witten und Bochum für Tansania
30 Paar Schuhe sind bei der Sammelaktion zusammen gekommen. Ich hab
sie alle in die Waschmaschine gesteckt. 7 Paar passten in jeden
Waschgang. Soll man ja eigentlich nicht machen. Aber sie sollten
schließlich schön sauber aussehen. Den Schuhen ist diese Maßnahme
jedenfalls besser bekommen als der Waschmaschine. Alle passten in eine
Tasche, die wohlbehalten den Flug überstanden hat.
Nicht erwartet hatte ich, dass die Tasche prompt bei der Einreise erst
einmal beschlagnahmt wurde. 120 Dollar Einfuhrzoll wurden verlangt.
Nach dem ersten Ärger darüber musste ich das wohl oder übel
akzeptieren. Sonst wäre alle Mühe umsonst gewesen und die Schuhe
vermutlich in dunklen Kanälen verschwunden. Das war die richtige
Entscheidung, wie wir bald sehen sollten.
Der Race Director des Kilimanjaro Marathon ist John Bayo, ein
ehemaliger Marathon-Profi, der nun in Moshi Nachwuchsläufer trainiert.
Er war genau die richtige Adresse, um die richtigen Empfänger für die
Wittener Schuhe auszuwählen.
John war übrigens früher im Detmolder Trainingscamp von Volker Wagner.
Er ist den Hamburg-Marathon gelaufen und kennt die Laufveranstaltungen
in Ostwestfalen, z.B. auch die Nacht von Borgholzhausen.
Diese
Jungs hier laufen die 10 km alle deutlich unter 35 Minuten. Und zwar bisher in
Sandalen! Man kann sich leicht vorstellen, wie groß die Freude über
die neue Ausstattung war.
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darauf beim Marathon konnte ich mich nochmal davon überzeugen, dass
Laufschuhe Mangelware sind.
Diese junge Frau lief die gesamten
42 km in Flipflops und Alltagskleidung. Und das auch ohne Startnummer,
denn das Geld für die Anmeldung hatte sie nicht.
Auch
diese 5 Jungs wollten unbedingt laufen und brauchten dafür einen
Sponsor. Die Startnummer kostet für Einheimische nur 4 Dollar. Keine
große Investition in ein fünffaches Strahlen.
Die
Laufbegeisterung der Kinder und Jugendlichen ist groß. Immer wieder
wurden die weißen Marathonläufer kilometerlang von einer
Kinderschar begleitet.
Der
Kilimanjaro-Marathon ist wegen des Streckenprofils und des Klimas eine
besondere Herausforderung. Belohnt wird man mit einem unvergesslichen
Erlebnis in einem wunderschönen Land mit aufgeschlossenen Bewohnern,
deren Fröhlichkeit nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass das Leben
in diesem armen Land unvorstellbar schwer ist.
Vielen Dank an alle Schuh-Spender!
Wer noch etwas für Tansania tun möchte, kann das beispielsweise
hier: Amani Children Home
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