Nürburgring, Run am Ring, 01.08.2009
Berichte der PV-Triathlon Laufgruppe
vollständige Ergebnisliste

1. August. 2009 - Run am Ring, 24,4 km, 500 Höhenmeter
19 Läufer/innen vom PV-Triathlon Witten hatten eine
Herausforderung nach dem Urlaub gesucht - und in der "grünen
Hölle", einem Lauf über dem Nürburgring, gefunden.
Spektakulär der Start: an gleicher Stelle, wo vor wenigen
Wochen noch die Rennboliden aus der Formel 1 das Rennen
aufgenommen hatten, traten 1200 Läufer/innen an, um eine
herausfordernde 24,4 km lange Strecke in Laufschuhen zu
bewältigen. "Boxenstopps und Reifenwechsel hatten wir nicht
eingeplant, aber angesichts der sommerlichen Temperaturen
mussten wir oft nachtanken", zieht Jürgen Grühn, Laufmentor
des PV-Triathlon, augenzwinkernd den Vergleich zur Formel 1.
Die ersten Kilometer bergab fielen leicht, aber was bergab
geht, geht irgendwann auch wieder hoch. Ab Kilometer 12 war
es dann so weit: die PV-Laufgruppe näherte sich der "Hohen
Acht" - die Rennstrecke wurde steiler, der Schwung nahm ab,
dafür stieg die Betriebstemperatur. "Nachdem wir die
Steilkurve des "Karussells" durchlaufen hatten, begann der
berüchtigte Anstieg zur Hohen Acht mit 18 % Steigung. Wir
mussten, um in der Rennfahrersprache zu bleiben, ein paar
Gänge rausnehmen. Da wir uns über mehrere Wochen in den
Wittener Bergen vorbereitet hatten, kamen wir aber relativ
gut durch. Dummerweise kamen anschließend zwar noch weitere
Berge, aber die Kraft reichte trotzdem. Ein toller Lauf und
eine schöne Abwechslung", so Jürgen Grühn, der das
Vorbereitungstraining geleitet hatte. Große Freude beim
Blick auf die Ergebnisliste: Marlies Steffen schaffte den
Sprung unter die Top-10 mit ihrem 7. Platz in der
Hauptklasse. Die Sportstudentin brauchte für die 24,4 km
lange Berg- und Talstrecke 2:23 Stunden. Schnellster der
PV-Laufgruppe war Stefan Reissland mit einer Zeit von 2:19
Stunden (102. M40), gefolgt von Wolfgang Brozio mit einer
Zeit von 2:23 Std. (59. M50), Lothar Niemann (2:28 Std./12.
M60), Elke Reiffert (2:29 Std./11. W50), Gabriele
Thiem-Müller (2:30 Std./18. W45) und Kerstin Schomers (2:31
Std./20. W30). Mit einer Zeit von 2:32 Std. überquerten Ute
Bahl, Yara Behrens (20. und 21. W45) sowie Christiane
Hellmonds (12. W40) die Ziellinie. Die weiteren Ergebnisse:
Marcus Limberg (2:35 Std.), Jürgen Grühn und Kerstin
Bertram-Schultz (2:42 Std.), Brigitte Voß-Olschewski (2:47
Std.), Gaby Schaefer und Andrea Scherer (2:53 Std.), Rolf
Steffen (2:55 Std.) und Uwe Behrens und Roland Hasselberg
(3:18 Std.).
von Matthias Dix
Bericht von Jürgen Grühn:
19 Läuferinnen/Läufer vom PVT waren angetreten die grüne
Hölle zu bezwingen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es
früh um 8:45h auf die Strecke, wir starteten genau da, wo
vor wenigen Wochen die Formel 1 Autos gestartet sind, zwar
mit etwas weniger Publikum, dafür aber mit viel Vorfreude
und voller Erwartung auf die Strecke.
Gleich vom Start weg, ging es erstmal bergab, was ja immer
dankend angenommen wird, wir hatten auch keine Probleme die
Ideallinie zu finden, Rangeleien am Start oder Rempelleien,
wie noch vor kurzem gesehen beim Start der Rennwagen, gab es
auch nicht, niemand musste deine Drive Through Strafe
antreten. Die ersten Kurven nahmen wir mit Schmackes, das
sonnige Wetter hatte uns die Wahl der Schuhe leicht gemacht,
wir brauchten auch keinen Boxenstop zum Reifenwechsel, nur
Nachtanken war angesagt.
Was bergab geht, geht irgendwann auch wieder hoch, kennen
wir ja, also stürmten wir die erste Steigung hoch, legten
uns geschmeidig in eine Linkskehre, zugegeben, wir waren mit
einem Bein auf der Randmarkierung, um direkt überzugehen in
die nächste Steigung. Endlich oben, jetzt ging es Vollgas,
spritsparend, bergab, nur die Bremsen wurden gefordert.
Der Fahrt- (Lauf) wind kühlte angenehm, die Sportbrille
schützte die Augen, nett war es hier. Zwar kamen immer
wieder mal kurze Berge, aber tendenziell lief es immer
bergab. Kurzer Boxenstopp um Wasser nachzufüllen, oder
Isogetränke (Superkraftstoff) und weiter ging es, die Km
flogen an uns vorbei, ist gar nicht so schwer hier zu
laufen, was kann uns schon passieren, “wir sind gut drauf“,
die Maschinen laufen gut, Gripp haben wir auch genug, die
“Reifen” werden halten.
Km 10, alles bestens, schöne Gegend rechts und links,
Landschaft haben sie hier ja in der Eifel. Ob die Jungs in
den Autos davon auch was mitbekommen" Wir genossen die
Aussicht. Unterwegs hörten wir immer wieder was von der
Hohen Acht, von der steilen Steigung, die vor uns liegt,
kann uns gar nicht erschüttern, wo ein Ferrari hochkommt,
kommen wir auch hoch.
Km 12, irgendwie wurde die Straße steiler, der Schwung ging
dahin, die Betriebstemperatur stieg, es musste öfters mal
nachgeschüttet werden.
Wir liefen durch das Karussell, im Vorfeld hatte ich
gedacht, dass mein Tempo ausreichend wird mindestens in der
Mitte der Steilkurve zu laufen, ging aber nicht, tat dem
Fahrwerk nicht gut, ich entschloss mich unten zu bleiben,
Material zu schonen.
Nach der Steilkurve konnten wir es wieder gemütlich rollen
lassen, es ging schön runter, aber nicht lange, denn der
berüchtigte Anstieg zur Hohen Acht kam näher und wenn man
schnell unterwegs ist, dann kommen solche Berge auch schnell
näher. Jetzt half nur noch runterschalten im kleinsten Gang,
die Motortemperatur im Auge behalten. Bedingt durch die
Außenwärme und der nun fehlenden Kühlung durch den Wind,
stieg die Betriebstemperatur immer weiter, wir mussten noch
ein paar Gänge rausnehmen und auf Bergbetriebsgang
umschalten.
Irgendwann waren wir oben, das soll 18% sein, pah, da sind
wir doch locker hochgegangen! Nachdem der Motor und das
Getriebe wieder abgekühlt waren, ließen wir uns
weitertreiben, immer schön auf der Ideallinie, so wie man es
auch mit der Play Station macht. Dummerweise kamen noch
weitere Berge und da unsere Getriebetemperatur noch hoch
war, mussten wir zwangsweise wieder in den Berggang
schalten, wir wollten ja schließlich irgendwann mit
Schmackes ins Ziel rauschen.
Km 17, alles Systeme im grünen Bereich, km 19, wir bekamen
“Go” für die letzten 5 km. Vor uns lag jetzt eine sehr lange
Gerade, ideal für absolute Höchstgeschwindigkeit. In weiter
Ferne sahen wir einen kleinen Anstieg, aber der ist
unbedeutend, ist ja noch weit weg.
Um jetzt auch die Reifen zu schonen, beließen wir es bei
unserm Tempo und näherten uns langsam dem Ziel. Noch eine
schöne Rechtskurve, sauber ausgesteuert, dann wieder links,
jetzt sahen wir das Dorint Hotel am Ring schon. Jetzt ist
die Strecke ganz flach, rechts und links müssten eigentlich
die tobenden Zuschauer zu sehen sein, wahrscheinlich sieht
man die nicht von der Strecke aus. Wir brausten dem Ziel
entgegen und überquerten wie immer in Jubelpose die Matte.
Alles hatte gut geklappt, Mensch und Maschine haben gut
gehalten. Unsere Mitläuferinnen haben uns wunderbar
empfangen, toll habt ihr das wieder gemacht, ihr habt recht,
wir sind wirklich gut.
Gemeinsam haben wir alle gewartet, bis auch die letzten von
uns das Rennen beendet hatten, wer wie Roland von hinten
starten musste, der hat halt keine Chance um den Sieg zu
laufen.
Run am Ring war klasse, gar nicht so anstrengend, wie
gedacht. Einem erneutem Start wären wir nicht abgeneigt.
Nachtrag: dieser Lauf war der erste, den ich mit der neuen
Schuhschnürrtechnik von Ian Fieggen absolviert habe, ich
muss sagen, keine Probleme, die Schleife hält, was sie
verspricht.
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