Bereits vor dem Start wurde mit Lockerungsübungen und Sprints ausgiebig trainiert, obwohl es sich "nur" um eine Spaßveranstaltung handelte. Dennoch - gewinnen wollte beim 26. Zwiebelsackträgerstaffellauf am Freitagabend auf der Ruhrstraße jedes Team. Das "Flutlicht" dazu lieferten die Stadtwerke Witten.
Nach dem Auftaktrennen mit zwei Behindertenstaffeln des Ruhrtaler Gehörlosenvereins Witten wurde es ernst für die mehr als 30 Staffeln, die in fünf unterschiedlichen Klassen um die Ehre kämpften. Es wurde in drei Gruppen gestartet. Fünf Teilnehmer pro Staffel mussten entlang der Ruhrstraße den 800 Meter langen Parcours zwischen Sparkasse und Bahnhofstraße absolvieren. Angefangen von Klasse 1 (männliche Leichtathleten, Ruderer, Kanuten), die mit 15 Kilogramm-Säcken beladen waren, bis zur Klasse 5 (weibliche Staffeln), die ein Gewicht von zehn Kilogramm schultern mussten, entwickelten sich spannende Rennen, die von Karsten Zierdt (Startpunkt) und Waldemar Lamozik (Wendepunkt) kommentiert wurden. Nach Polizeiangaben waren 2 000 bis 3 000 Zuschauer ander Strecke. Sie wurden auch unterhalten durch Lamoziks Sprüche wie "Der Läuferin fällt es schwer, hier diesen steilen Hügel hoch zu stapfen" oder "Die Athleten waren in der Sauna, in der Kühlkammer - man weiß ja nicht, mit welchen Witterungen man hier zu rechnen hat". Im Vordergrund der von Kirmesorganisatorin Gudrun Dönhoff-Aufermann betreuten Veranstaltung stand das olympische Motto "Dabei sein ist alles". Längst nicht immer waren es die Sieger, die den meisten Applaus der Zuschauer ernteten. Wie im Fall des Teams "Erst laufen, dann saufen" vom Wittener Kegelclub "Abräumen ist egal", das in seiner Klasse weit abgeschlagen als letztes das Ziel erreichte. "Unser Stammplatz ist eigentlich immer der dritte Platz, diesmal hat´s halt nicht gereicht", nahm Teammitglied Andreas Fey das Ergebnis von der lockeren Seite. Selbst kleinere Malheure, wie im Eifer des Gefechts aufgeplatzte Säcke, konnten die Stimmung nicht trüben. Ganz im Gegenteil: Zahlreiche Kinder entlang der Strecke nutzten die Gelegenheit, sich ein Souvenir in Form einer Zwiebel zu sichern. Manche von ihnen dachten dabei allerdings auch praktisch, wie die siebenjährige Sarah Wichert, die "ihre" Zwiebel nicht mehr hergeben mochte. Und das aus einem guten Grund, wie sie verriet. "Die kommt morgen ins Essen." Walter Demtröder WAZ Witten |
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RuhrNachrichten - 06.09.2004 Leuchtendes Läufer-Spektakel
Innenstadt - In völlig neuem Licht
erstrahlt der traditionelle Zwiebelsackträgerlauf auf der Wittener
Zwiebelkirmes seit Freitagabend. Er ist das neue Mega-Event der Ruhrstadt.
Zur Premiere zog das Ereignis rund 2000 Zuschauer an. Eingetaucht in
blauem und lilafarbenem Licht bot die Ruhrstraße zwischen
Sparkassen-Hauptstelle und der Einmündung zur Bahnhofstraße den
glanzvollen Rahmen für die 35 teilnehmenden Staffeln. Dietmar Bock - 05. September 2004 - RuhrNachrichten |