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Triathlon News

06.08.16
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PV: Anke Libuda lief 325 Kilometer in fünf Tagen von Berlin nach Usedom

Der Weg war das Ziel - angewendet auf Anke Libuda, Wittens aktuell beste Ultraläuferin, war es ein ausgesprochen weiter Weg. Die Athletin vom PV-Triathlon Witten erlebte ihr läuferisches Sommer-Highlight auf dem Weg von Berlin nach Usedom an der Ostsee - zu Fuß. Als Strecke diente der überwiegend gut zu belaufende Radfernweg, auf dem an fünf aufeinanderfolgenden Tagen insgesamt 325 Kilometer gelaufen wurden. Tagsüber laufen, übernachtet wurde in Turnhallen, was Erinnerungen an ein Sommerlager mit einer Großfamilie weckte. "Der Muskelkater wurde jeden Tag mehr, daher war es gut, dass nach fünf Tagen Schluss war, aber in dieser Zeit sind Läufer und Helfer zu einer Familie zusammengewachsen", beschreibt Anke Libuda ihre Laufwoche.

70 Teilnehmer machten sich am 24. Juli im Lustgarten in Berlin Mitte auf zum ersten Etappenziel, dem 62,6 Kilometer entfernten Hubertusstock am Werbellinsee. Für Anke Libuda war es erst die zweite Teilnahme an einem Mehrtageslauf, so dass sich die PVlerin entschied, sicherheitshalber am ersten Tag erst einmal in einer größeren Gruppe mitzulaufen, um sich mit der Wegmarkierung - kleine rote Pfeile an Laternenpfosten, rote Stoffbänder an Ästen und manchmal auch gelbe Sprühpfeile auf dem Boden - vertraut zu machen, die aufmerksam im Blick behalten werden mussten. Nach 20 Kilometern zog sich die Gruppe jedoch auseinander und Anke Libuda lief fortan ihr Tempo überwiegend alleine durch die schöne Landschaft. Nach 6:22:24 Stunden hatte Anke Libuda ihr Tagesziel erreicht und belegte den zweiten Platz bei den Damen.

Am nächsten Morgen ging es weiter ins 65,7 Kilometer entfernte Prenzlau. Die Hitze auf der Strecke machte allen Teilnehmern auf dem kilometerlangen Weg durch Felder und entlang von Landstraßen zu schaffen. Anke Libuda endete der Lauf-Tag nach 6:57:54 Stunden, womit sie auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung verteidigte.

Eggesin war das Ziel der 66,2 Kilometer langen dritten Etappe durch die nördliche Uckermark hinein nach Mecklenburg-Vorpommern. Es war etwas kühler als am Vortag, so dass Anke Libuda wieder ein bisschen Gas geben konnte und nach 6:55:42 Stunden erneut auf Platz zwei einlief. "Zudem hatte ich mir eine zweite Trinkflasche eingepackt - man lernt ja immer noch dazu - und goss mir, sobald die Sonne brannte, immer wieder Wasser über den Kopf", verriet die PVlerin ihre Vorgehensweise.

Am vierten Tag wurde endlich die Insel Usedom betreten, deren namensgebende Stadt auch das Ziel der mit 70,4 Kilometer längsten Etappe darstellte. Damit änderte sich auch das Wetter: 10 Kilometer, bevor die Brücke über den Peenestrom erreicht wurde, begann es stark zu regnen und die anfängliche Freude über die Abkühlung verflog schnell, als die Kleidung durchnässt war und die Füße aufweichten. Zu allem Überfluss wartete auf die Teilnehmer im Ziel eine nur lauwarme Dusche. Für Anke Libuda machte sich nun die Regenjacke bezahlt, die sie am Morgen noch schnell in den Laufrucksack gesteckt hatte. Bis auf ein Blase am Zeh kam sie gut auf die Insel und erreichte das Ziel nach 7:27:12 Stunden auf dem vertrauten zweiten Platz. Mittlerweile hatte die PVlerin über eine Stunde Vorsprung auf die dritte Läuferin herausgelaufen. Damit war auch klar, dass in der Gesamtwertung nichts mehr anbrennen würde.

Die Schlussetappe führte für die verbliebenen 55 Läufer über 59,3 Kilometer durch die Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin und durch den hügeligen und bewaldeten Norden der Insel bis in den Badeort Karlshagen. Hier blieb die Uhr für Anke Libuda nach 6:15:39 Stunden stehen. "Nach einem kurzen Verschnaufer im Ziel bin ich, wie die meisten Läufer auch, erstmal zu einem kurzen Bad in die Ostsee gesprungen - Handtuch und Schwimmbrille hatte ich dazu am letzten Verpflegungspunkt deponiert".

Während es im Verlauf der Renntage immer wieder Verschiebungen auf den Plätzen drei bis sechs gab, liefen die Siegerin Antje Müller aus Leipzig und Anke Libuda ein ziemlich konstantes Rennen und verteidigten ihre Platzierungen über alle Tage. Den dritten Rang sicherte sich schließlich die Lokalmatadorin Grit Seidel aus Berlin auf dem von vorne bis hinten perfekt organisierten Lauf. "Ein Paar Läufer treffe ich ja schon bald wieder bei der 100 km DM in Leipzig am 20. August. Jetzt aber erstmal kurz regenerieren", freut sich Anke Libuda über ihren Erfolg. MD
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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