TT-TGW: Mit Vollgas in die Saison – Mehr als 80 Ligastarter
WITTEN. Triathlon ist ein rasanter Sport, und auch für das gesamte
Triathlon-Team in der TG Witten geht es jetzt Schlag auf Schlag. Die
Liga-Saison hat begonnen, mehr als 80 Sportler starten von der Landes-
bis in die Bundesliga, viele weitere als „Hobby-Triathleten“. Ihnen
allen ist eines gemeinsam: Sie haben sich seit dem Winter gewissenhaft
vorbereitet.
Einen guten Auftakt machte die erste Frauen-Mannschaft in der 2.
Bundesliga mit Platz fünf, am Wochenende folgte in der
Herren-Regionalliga Platz sieben beim Auftakt-Wettkampf über die
Olympische Distanz in Gütersloh. „Wobei Platz fünf möglich gewesen
wäre“, sagte Teamchef Thomas Fehrs. Pechvogel Alexander Seuser
kassierte für Windschattenfahren eine Zeitstrafe und fiel auf Platz 48
zurück. Doch die starke Teamleistung mit Rang 7 durch Stephan Seidel,
Rang 20 durch Dustin Thra und Rang 38 durch Hardy Dinklage
kompensierte das allemal. Weiter geht es am 1. Juni in Harsewinkel.
Auch die Frauen-Regionalliga startete in Gütersloh. Sina Seubert,
Sabine Jörges und Carina Huhn vom Triathlon Team Witten II hatten eine
Sprintdistanz zu absolvieren und gingen mit Aufregung und Vorfreude in
ihr Debüt in dieser Klasse. Carina Huhn finishte dank ausgeglichener
Teildisziplinen auf einem starken 16. Platz, Sabine Jörges und Sina
Seubert liefen zusammen auf Platz 58 und 59. In der Teamwertung
bedeutete das einen 17. Platz von 22 Teams.
So gehen nun alle Mannschaften ihren Ambitionen nach. „Wir wollen in
der Spitze stark sein, und in der Breite vielen unserer Sportler die
Möglichkeit geben, sich leistungsmäßig auszuprobieren“, sagt TTW-Chef
Fehrs. Während die NRW-Liga-Männer den Aufstieg in die 2. Bundesliga
anpeilen, wäre für die Frauen in der immerhin dritthöchsten deutschen
Liga nach Platz sieben als Aufsteiger im Vorjahr eine kleine
Verbesserung schon ein tolles Ergebnis. Ein wichtiges Augenmerk liegt
auch auf der 2. Frauen-Bundesliga. Dort gehe es nicht ohne
Unterstützung aus dem Bundesliga-Kader, merkt Fehrs an.
Ein weniger sportlicher als vereinsinterner Höhepunkt steht bereits am
kommenden Wochenende an. Das Rennen über die Volksdistanz im Oelder
Vierjahreszeiten-Park ist so etwas wie die inoffizielle
Vereinsmeisterschaft, von den Schülern und Jugendlichen angefangen bis
hin zu den Hobby-Staffeln – mit dem Faktor Spaß im Vordergrund. Weil
gleichzeitig Ober- und Landesliga in Hagen in die Saison starten,
werden mehr als 100 TTWler in den Renn-Einteiler schlüpfen. Und dann
geht es Schlag auf Schlag.
3 Fragen an Thomas Fehrs, Abteilungsleiter
Wie lauten die Ziele des TTW für diese Saison?
Fehrs: Wir wollen natürlich überall gut aussehen bei den
Wettkämpfen. Grundsätzlich wären wir gerne in jeder Liga im vorderen
Drittel dabei. Und dann sind die exakten Zielsetzungen natürlich
unterschiedlich.
Wie lauten die Zielsetzungen?
Beispiel NRW-Liga: Da wollen wir mit der Männer-Mannschaft
aufsteigen in die 2. Bundesliga, und das mit eigenen Startern aus
unseren Reihen. Der Kontrastpunkt dazu: In der zweiten
Landesliga-Mannschaft können sich Liga-Neulinge ausprobieren,
Wettkampf-Luft mit der Mannschaft schnuppern. Bei der 2.
Frauen-Bundesliga wiederum wollen wir uns etablieren. Das ist
Herausforderung genug.
Was steckt an Aufwand dahinter?
Fehrs: Ein sehr großer. Bei zwölf Mannschaften im Ligabetrieb
kommen wir schnell auf mehr als 80 Starter. Das muss alles koordiniert
werden. Hinzu kommen die Trainer, vier im Leistungs- und vier im
Hobby-Bereich. Außerdem gibt es viele Triathleten bei uns, die für
sich selbst starten, vom Jedermann-Rennen bis zum
Langdistanz-Triathlon mit dem Ziel Hawaii-Qualifikation. Bei uns geht
es bunt und sehr abwechslungsreich zu.
Termine:
Männer
NRW-Liga: 1. Juni Gladbeck, 8. Juni Bonn, 22. Juni Steinbeck, 13. Juli
Verl, 31. August Krefeld
Regionalliga: 18. Mai Gütersloh, 1. Juni Harsewinkel, 15. Juni
Indeland, 16. August Hückeswagen, 7. September Xanten
Oberliga: 25. Mai Hagen, 22. Juni Steinbeck, 10. August Rheine, 30.
August Herscheid
Landesliga: 25. Mai Hagen, 15. Juni Kamen, 16. August Hückeswagen, 30.
August Herscheid
Senioren: 15. Juni Indeland, 29. Juni Hennef, 2. August Sassenberg,
16. August Hückeswagen
Frauen
2. Bundesliga: 11. Mai Buschhütten, 31. Mai Halle, 22. Juni Eutin, 29.
Juni Münster, 19. Juli Grimma
NRW-Liga: 1. Juni Gladbeck, 15. Juni Indeland, 13. Juli Verl, 2.
August Sassenberg, 31. August Krefeld
Regionalliga: 18. Mai Gütersloh, 1. Juni Harsewinkel, 15. Juni Kamen,
2. August Sassenberg, 30. August Herscheid
Seniorinnen: 15. Juni Indeland, 29. Juni Hennef, 2. August Sassenberg,
16. August Hückeswagen
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PV: Deutschland-Cup für Nachwuchstriathleten in Baden Württemberg
Siepmann in überragender Form
Der Deutschland-Cup in Forst in Baden Württemberg war am
vergangenen Wochenende das Ziel für viele hoffnungsvolle
Nachwuchs-Triathleten, um im ersten von vier Wettkämpfen die Besten
der Besten aus Deutschlands Triathlonnachwuchs zu ermitteln. Ebenfalls
am Start die Schweizer Nachwuchs-Nationalmannschaft, die mit ihrer
Teilnahme internationales Flair verbreitete. Die Wittener Farben waren
bei Kaiserwetter in allen drei Altersklassen vertreten.
Jan Stratmann vom PV-Triathlon Witten (PVT) startete in der
Altersklasse Junioren (Jhg 95/96) über die Distanz von 750 m
Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen. Sein ambitioniertes Ziel
war eine Top-10 Platzierung. Für Jan Stratmann wurde es eine
Punktlandung. Der junge PVler kam auf Platz 20 liegend aus dem Wasser
und ging damit mit der zweiten Gruppe auf die Radstrecke. "Die Jungs
gaben richtig Gas und mit der neuntbesten Radzeit gelang Jan der
Anschluss an die Führenden", berichtet sein Trainer Thorsten Frigge.
Mit der zehntbesten Laufzeit finshte Jan Stratmann auf Platz 10 - die
erste Top Ten-Platzierung in seiner noch jungen Triathlonkarriere war
perfekt. Das weckte auch bei den anderen Wittener Startern die
Hoffnungen auf ein ebenfalls gutes Wettkampfresultat.
Der zweite Wettbewerb des Tages gehörte den Nachwuchsathleten der
Altersklasse Jugend A (Jhg 97/98), die in einem Feld von 55
Teilnehmern an den Start gingen. Mit dabei: Tim Siepmann vom
PV-Triathlon Witten, Deutscher Vizemeister des vergangenen Jahres in
der Altersklasse Jugend B und Janosch Heldt vom Triathlon Team Witten.
Im letzten Jahr noch in der Altersklasse 'Jugend B' über die Strecken
400 m Schwimmen, 10 km Radfahren und 2,5 km Laufen versuchten sich die
Beiden nun erstmals an der für sie neuen und doppelt so langen
Wettkampfstrecke. "Top 15 war das Ziel", hatte Thorsten Frigge
ausgeben. Nach dem Schwimmen noch als Zwangzigster aus dem 18° C
warmen Wasser fuhr Tim Siepmann die zweitbeste Radzeit und schloss mit
seiner Gruppe auf die Führenden auf. Für einen schnellen Wechsel
bekannt, machte Tim Siepmann in der Wechselzone soviel Zeit gut, dass
der PVler als Erster auf die Laufrunde einbog. Trainer Thorsten Frigge
und Vater Werner Siepmann trauten beide ihren Augen nicht, als Tim
Siepmann die beiden als Führender nach der ersten von vier zu
durchlaufenden Laufrunden passierte. "Ob das gut geht", fragten sich
Trainer und Vater in dem Augenblick. Mit einer Laufzeit von 15:36 min
für die 4,7 km - in etwa einer Zeit von 16:30 min auf 5 km
entsprechend -, sicherte sich Tim Siepmann in überragender Manier den
Deutschland-Cup-Sieg in der neuen Altersklasse und hatte bei 20
Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten sogar noch ein wenig Zeit,
den Zieleinlauf zu genießen. Janosch Heldt kam als 36. aus dem Wasser
und verpasste damit den Anschluss an die Siepmann-Gruppe. 1 Minute 30
betrug der Rückstand auf die Führungsgruppe nach dem Radfahren. Mit
17:59 Minuten für die 4,7 km blieb die Nachwuchshoffnung vom TTW
deutlich unter der von ihm möglichen Laufleistung und finishte
schließlich als 32.
Bei den Mädchen der gleichen Altersklasse vertrat Lisa Rose vom PVT
die Wittener Farben. Nach einer längeren Verletzungsphase im Winter
strebte auch sie ebenfalls eine Top 15-Platzierung an. Als 16. aus dem
Wasser verpasste Lisa Rose jedoch leider den Anschluss an die zweite
Radgruppe. Schlimmer noch, ihre Gruppe 'lief' nicht richtig. Mit 40
Sekunden Rückstand auf die spätere Siegerin kam Lisa Rose schließlich
ins Radziel. Die 15. Laufzeit reichte dann noch, um sich bis auf Platz
16 nach vorn zu schieben. "Hier war jedoch die Verletzungsphase aus
dem Winter zu sehen, da die bekannt starke Läuferin sonst sicher noch
weiter nach vorn gelaufen wäre. Ziel also nur ganz knapp verpasst",
wertet Thorsten Frigge das Ergebnis.
Der Wettkampf der Altersklasse Jugend B über 400 m Schwimmen 10 km
Radfahren und 2,5 km Laufen bildete den Abschluss des
Deutschland-Cups. Lars Rose und Ben Grabow (beide PVT) gingen
gemeinsam in den Ländervergleichs-Wettkampf. Für Ben Grabow war es der
erste Einsatz auf der großen nationalen Bühne. Ziel war für beide auch
hier eine Top 15-Platzierung. Ben Grabow kam ebenfalls als 20. aus dem
Wasser und schaffte den Sprung in die große erste Radgruppe. Lars Rose
dagegen hatte am Schwimmstart richtig Pech. Ein anderer Sportler hatte
ihm im Startgewühl der 73 jungen Triathleten die Brille vom Kopf
gewischt, so dass er sich nicht mehr so richtig orientieren konnte.
Dementsprechend spät kam er aus dem Wasser. Platz 41 mit 30 Sekunden
Rückstand auf die Führenden – da war die Gruppe und eine gute
Platzierung erstmal weg. Der junge PVler kam mit ordentlich Wut im
Bauch vom Rad und lief mit der siebtbesten Laufzeit noch auf Platz 16
vor – genau wie seine Schwester. "Schade, da war mehr drin", resümiert
Thorsten Frigge. Pech aber auch für Ben Grabow: der junge PVler hielt
sich bis zum Schluss in der ersten Radgruppe und wurde dann bei der
Einfahrt in die Wechselzone in einen Sturz verwickelt. "Durch den
Sturz geriet der Ben so aus dem Konzept, dass er beim Laufen gar
nichts mehr zu Stande brachte. Platz 35 mit der 51. Laufzeit – das war
eine harte Schule beim ersten nationalen Start", meint Thorsten
Frigge. Die weiteren Termine des Deutschland-Cups: 31.05. München,
06.07. Düsseldorf, 19. - 20.07. Grimma.
Offene Baden-Württemberg-Meisterschaften im Para-Triathlon - Nora
Hansel auf Platz 1
Steinheim an der Murr war das Ziel von Nora Hansel für ihren ersten
Para-Triathlon. Die 28jährige studierte Sozialwissenschaftlerin
trainierte bis zu ihrem 18. Lebensjahr Biathlon in Altenberg/Sachsen,
bevor sie eine schwere Erkrankung mit teilweiser Lähmung und
Gleichgewichtsstörungen zwang, ihren Sport aufzugeben. Erst vor fünf
Jahren gaben ihre Ärzte das okay, wieder ambitioniert Sport zu
treiben. Nora Hansel bestritt danach erfolgreich viele Rennen im
Paracycling. Bei ihrem Triathlon-Debüt vor einem Jahr legte Nora
Hansel gleich die schnellste Zeit in ihrer Klasse vor und gewann
souverän die Handicap-Klasse. "Da war mir klar, ich hole mir einen
Startpass und starte ab sofort auch im Paratriathlon", berichtet die
Athletin, die sich dem PV-Triathlon Witten anschloß.
Der weite Weg nach Steinheim lohnte sich - bei der Siegerehrung der
Super-Sprint-Distanz (200m/10km/2,5km) stand die PVlerin erneut auf
Platz 1 der Klasse "Tri 3". "Die Strecke war sehr bergig und durch
zahlreiche Kurven sehr selektiv. Auch die Laufstrecke hatte es in
sich. Mein Ziel war es, unter 50 min zu bleiben. Am Ende waren es
50:19 Minuten", berichtet Nora Hansel. Eine Zeit unter 50 Minuten wäre
drin gewesen, hätte die PVlerin nicht die Abbiegung zum Ziel verpasst.
So kam noch mal eine Stadionrunde über 400 m hinzu. "Das war sehr
ärgerlich, gleich fünf Frauen zogen noch vorbei", so der
nachvollziehbare Kommentar von Nora Hansel, die aber insgesamt doch
zufrieden war. In der allgemeinen Damenwertung kam Nora Hansel auf
Platz 26 von 32 Starterinnen. Eine Überraschung hatte der Tag noch für
Nora Hansel bereit: "Ich habe heute erfahren, dass ich von der
Warteliste auf der Startliste für die Triathlon-EM in Kitzbühel
gestuft wurde. Das heißt, ich werde in etwa vier Wochen bei der EM
starten." MD
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Motivation für Tim Siepmann
Mit Pokal: Nora Hansel
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