PV: Oliver Schoiber gewinnt 200 km-Lauf am Niederrhein
"Zum Jahresabschluss noch mal einen langen Lauf" - diesen Wunsch
erfüllte sich Oliver Schoiber vom PV-Triathlon Witten. Wer Oliver
Schoiber kennt, weiß, dass ein langer Lauf bei dem Ausdauerwunder des
PV-Triathlon noch lange nicht da beginnt, wo Marathonläufer bereits
glücklich ihr Ziel nach 42,195 km erreicht haben, sondern gerne schon
mal dreistellig wird. Eine größere Gruppe Gleichgesinnter hat Oliver
Schoiber mit Conny Dauben, Wilfried Leonhard, Anke Libuda, Laura
Routaboul de Brüchert-Pastor und Peer Schmidt-Soltau, um nur einige zu
nennen, im PV-Triathlon gefunden, beim "Niederrhein Ultra Run" hielt
er jedoch als einziger die PV-Fahne hoch.
In Rheinberg gingen nur gut zu überschauende 41 Frauen und Männer an
den Start über 100 oder 200 Kilometer. Der Veranstalter warb ganz klar
mit "200 km Nonstop Lauf auf hartem, hässlichen Asphalt" und "100 km
Nachtlauf - Kein schöner Landschaftslauf!". Für den 200-km-Lauf waren
14 mutige Läufer gemeldet, von denen 13 an den Start gingen. Nur acht
von ihnen erreichten die Ziellinie nach den Strapazen, der Rest
kämpfte mit gesundheitlichen Problemen und musste aus dem Rennen
aussteigen. Die Strecke des Ultralaufs führte abwechslungsreich über
Straßen und Feldwege, durch Wälder und entlang des Rheindamms, wobei
auf den ersten 100 Kilometern harter Asphalt den Untergrund bildete.
Oliver Schoiber traf sich mit Stefan Beckmann morgens um 6 Uhr zum
Start, um einen weiteren gemeinsamen Lauf zu bestreiten. "Bei dem
Asphalttrail a la Niederrhein muss man mental schon gut gefestigt
sein, um da durchzukommen und auch die endlosen Wege durch die
Industrielandschaft von Krefeld und Duisburg sind nicht gerade ein
Fest für die Sinne", erzählt Stefan Beckmann und Oliver Schoiber
ergänzt: "Die ersten 80 km gingen wir locker an, dann hatte ich aber
einen kleinen Einbruch. In solchen Situationen spielen auch
Kleinigkeiten eine Rolle, so zum Beispiel, dass die für Kilometer 78
angekündigte Verpflegungsstation sich erst bei Kilometer 82 befand."
Um seinen Mineralienhaushalt wieder aufzubauen, nahm der Ultraläufer
reichlich gut gesalzenes Kartoffelpüree zu sich - leicht verdaulich.
Nach 100 km der nächste Stop - Oliver Schoiber und Stefan Beckmann
machten sich 'nachtfertig'. Während der Normalbürger dazu seinen
Schlafanzug herausgeholt, zogen die beiden Laufverrückten ihre
winddichte Wintertight an und setzten ihre Lauflampen auf. Mit der
untergehenden Sonne sanken auch die Temperaturen: "Die eiskalten
Getränke sorgten bei mir immer wieder für Magenprobleme. Die leichten
Schmerzen im Knie konnte ich wieder weglaufen, Oliver hat toll
Rücksicht genommen und mir sehr geholfen, so dass ich alle Krisen
überwinden konnte", lobt Stefan Beckmann seinen Laufpartner im Ziel.
Beide finishten nach 24 Stunden und 12 Minuten und legten damit
unangefochten einen Start/Ziel-Sieg hin. Bereits 36 Stunden später
traf sich Oliver Schoiber mit der Laufgruppe des PV-Triathlon um 18:45
Uhr auf dem Parkplatz Heveney, um sich mit einer Runde um den Kemnader
See über 10 km auszulaufen. Ultraläufer eben...
MD
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