TT-TGW: Russland-Premiere mit Umwegen
Es war sein Traum seit einem Auslandspraktikum in Moskau im Jahr 1997:
Marcus Klönne, der seit Anfang September in der russischen Hauptstadt
lebt, wollte einmal im Lushniki-Stadion ein Rennen laufen.
Klönne, der sich Ende Juli nach 16 Jahren vom Triathlonsport
verabschiedet hat und sich derzeit als "ambitionierter
Breitensportler" betätigt, nutzte die Chance auf ein laufendes
Sightseeing und ein Wiedersehen mit dem Stadion und startete beim
diesjährigen Moskau-Marathon über die 10km-Distanz.
Dass daraus 11,5km werden sollten, ahnte beim Start der 1.520 Starter
morgens um 8 Uhr noch niemand. Doch aufgrund einer fehlerhaften
Absperrung und Wegweisung wurde das gesamte Läuferfeld kurz vor dem
Ziel noch einmal ‘extra’ 1,5 Kilometer um das Stadion herumgeschickt.
Klönne, der seine Kräfte für einen Antritt am Ende der ursprünglich
beschilderten 10km eingeteilt hatte, durfte wie alle anderen spontan
noch "auf Reserve" schalten und durch die Auslauf- und
Verpflegungszone zum Stadion zurücklaufen, als der Fehler bemerkt
wurde.
Mit einem langgezogenen Sprint über 300m auf der blauen Tartanbahn
überholte er noch einige LäuferInnen und als 15. verwirklichte er nach
40:44min – und 16 Jahren – seinen Traum vom Rennen im
Lushniki-Stadion. JM
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Völlig integriert: Marcus Klönne in Moskau |