Stadtwerke Team: Vier Topleute am Start in Yokohama
Lisa Norden und Richard Murray wollen Basis für WM-Medaillen legen
Die ITU-Saison tritt in die entscheidende Phase. Die
Kurzdistanz-Triathleten schwimmen, radfahren und laufen in zwei noch
ausstehenden Rennen der Weltmeisterschaftsserie ihre globalen Champions
aus. Am Wochenende steht das Rennen im japanischen Yokohama an. Und das
Stadtwerke Team Witten hat mit Lisa Norden und Richard Murray zwei
Siegkandidaten an der Startlinie.
Vor allem die Schwedin hat nach ihrem Sieg beim Heim-Rennen in Stockholm
wieder Lunte gerochen. „Die Aussicht auf eine WM-Medaille motiviert mich
für das Saisonfinale.“ Da die Stadtwerke Witten-Athletin ohnehin in den
letzten Jahren mit starken Leistungen zum Jahresende überzeugen konnte,
ist davon auszugehen, dass sie zu ihren aktuellen 3011 Punkten (Platz
vier der Gesamtwertung) noch ein paar hinzufügen und sich im Ranking
noch nach vorn arbeiten kann.
Auf Platz sieben liegt bei den Herren im Moment Richard Murray. Aufgrund
des Wertungsmodi der WM-Serie, nach dem jedem Athleten fünf Rennen vor
dem Finalrennen angerechnet werden, kann der Südafrikaner aber einen
gehörigen Sprung nach vorn machen, weil er 2012 im Gegensatz zu den
meisten vor ihm Liegenden erst vier Mal gepunktet hat. „Das Training
lief gut, mein Körper ist auf jeden Fall bereit“, ist der Sieger des
Bundesliga-Rennens in Hannover optimistisch für Yokohama.
Mit großen Ambitionen gehen auch ihre Stadtwerke Teamkollegen Maaike
Caelers und Tony Moulai an den Start in der zweitgrößten japanischen
Stadt. Caelers hofft darauf, dass in Abwesenheit der Athletinnen, die
schon beim Schwimmen ihr Heil in der Flucht suchen, ihr Rückstand nach
der ersten Disziplin nicht zu groß ist, so dass sie sich in ihren
starken Disziplinen nach vorn arbeiten kann.
Und Moulai will sich noch unter die besten zehn im WM-Ranking schieben,
wozu er gut 300 Punkte auf die Konkurrenz gut machen muss. kub
Stadtwerke Team: Lisa Norden vor dem WM-Rennen in Yokohama
„Die Chance auf eine WM-Medaille motiviert mich für das Finale“
Sedona (Arizona) – Tokio/ Yokohama – Hawaii - Bahamas. Diese
durchaus attraktive Reiseroute ist die von Lisa Norden. Die beste
Triathletin im Dress des Stadtwerke Team Witten wird beim vorletzten
Rennen der ITU-Serie um die Triathlon-Weltmeisterschaft versuchen, ihren
vierten Platz im Gesamtranking noch zu verbessern und sich eine gute
Ausgangsposition für das Finale in Neuseeland zu schaffen. Über ihr
Training im Vor- und Nachfeld des Japanrennens gibt sie im Interview
Auskunft.
Hallo Lisa Norden, das Saisonfinale mit dem
WM-Ausgang steht an. Wie sah Ihre Vorbereitung nach dem Sieg beim Rennen
in Des Moines aus?
Mein Training lief wirklich gut, seit ich in Sedona
angekommen bin. Nach dem Wettkampf in Des Moines habe ich es aber
zunächst eine Woche etwas entspannter angehen lassen, um mich von den
anstrengenden und intensiven Wochen davor körperlich und mental zu
erholen. Dazu war ich zum Grand Canyon gereist, wo ich wirklich komplett
abschalten konnte.
Wie liefen denn die folgenden Einheiten?
Zurück im Trainingsalltag hat mich mein Körper wirklich
positiv überrascht, da er alle Anstrengungen anstandslos akzeptierte.
Als jemand, der in der Vergangenheit häufig mit Verletzungen zu kämpfen
hatte, muss ich sagen: Es fühlt sich toll an, wenn der Körper
reibungslos funktioniert. Das Höhentraining lief entsprechend gut und
ich mag es auch, wenn es etwas wärmer ist. Das bietet Sedona und zudem
kann ich da noch in netten Cafes sitzen. Kurz: Ich hatte eine gute Zeit.
Mit welchen Zielen gehen Sie in die letzte
Saisonphase?
Nach dem Heimrennen in Stockholm habe ich realisiert, dass
ich eine sehr gute Chance habe, mit einem starken Finish vielleicht noch
eine Medaille in der WM-Serie zu gewinnen. Das hat mich noch einmal
motiviert, so dass ich in Japan gerne ein paar Punkte zu meinem Namen
hinzufügen möchte. Und da ich schon in den letzten Jahren starke
Saisonendphasen hatte, hoffe ich, mich mit Blick auf das Finale in
Auckland noch weiter zu verbessern. Dazu werde ich auch noch ein
weiteres Trainingslager absolvieren.
Wo soll dieses Trainingslager denn stattfinden?
Und mit wem trainieren Sie dann zusammen?
Von Yokohama geht es nach Hawaii zum letzten Camp 2012. Meine
Partner dort werden vor allem Anne Haug und Vicky Holland sein, während
andere Athleten unseres Coaches Darren Smith beim Ironman starten
werden. Unsere Gruppe hat sich in den letzten Wochen etwas erweitert. In
Sedona waren zum Beispiel auch Chris McCormack, Ronnie Schildknecht,
Fraser Cartmell oder Sara Gross dabei. Da findet sich immer jemand zur
gemeinsamen Ausfahrt oder zum gemeinsamen Kaffee. Daher werde ich auch
den Hawaii-Ironman gespannt verfolgen.
Gibt es auch schon Pläne für das Saisonende?
Ja. Nach dem Ende der ITU-Saison werde ich in den USA noch
einen Termin bei meinem Radsponsor absolvieren und dann zu einem
Einladungstriathlon für einen guten Zweck auf die Bahamas fliegen.
Diesen Aufenthalt werde ich einige Tage verlängern und das Jahr 2012 auf
die karibische Weise ausklingen lassen. kub
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Lisa Norden für Schweden
(Foto Delly Carr)
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