Stadtwerke Team: Sebastian Rank zurück auf großer Triathlonbühne
„Schön wieder im Kreise der Athleten zu sein“
Es war bisher nicht wirklich das Jahr des Sebastian Rank. Der Triathlet
vom Stadtwerke Team Witten stieg zwar mit einem siebten Platz beim
Weltcup in Mooloolaba in die Saison ein, doch sein Traum von der
Teilnahme an den Olympischen Spielen scheiterte an einem hartnäckigen
Virus. Beim Bundesliga-Rennen in Düsseldorf gab er sein
Wettkampf-Comeback und in Hamburg kehrt er am Samstag auf die „große“
internationale Triathlonbühne zurück.
Hallo Sebastian Rank, Sie konnten am letzten
Wochenende nach längerer Krankheit wieder in das Renngeschehen
einsteigen…
Ja, bei mir läuft soweit alles wieder rund, das erste Rennen
seit einer gefühlten Ewigkeit ist vorbei und ich bin froh, dass es nun
sportlich wieder zur Sache geht für mich. Auch wenn ich im Vorfeld des
Bundesligarennens so aufgeregt war, wie schon lange nicht mehr, war es
ein schönes Gefühl, sich wieder mit den Jungs zu messen und zu sehen wo
man steht. Klar, ich wusste, dass ich keine Bäume ausreißen konnte,
dafür fehlen einfach noch der Punch und die Härte. Aber ein solides
Rennen war allemal drin und das habe ich mir auch vorgenommen. Deshalb
bin ich mit Platz zehn sehr zufrieden.
Wie lange mussten Sie pausieren und wie liefen die letzten
Trainingswochen?
Ich war fünf Wochen außer Gefecht und bin nun seit vier Wochen wieder im
Training. Das habe ich in Rostock absolviert und dabei gelegentlich mit
den Raelert-Brüdern trainiert. Das ging alles sehr problemfrei.
Wie geht es Ihnen aktuell und wie ordnen Sie
Ihre Form ein?
Es geht mir gut. Der Körper ist fit und auch der Kopf hat
sich wieder erholt. Der lange Ausfall und vor allem die dadurch
verpasste Chance, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren,
haben schon an mir gezehrt. Aber man findet sich damit Stück für Stück
ab und motiviert sich parallel so neu.
Da passt der Einstieg in der Bundesliga und nun
der Auftritt bei DEM deutschen Triathlon-Event in Hamburg sicher gut ins
Therapiekonzept…
Es war schön, wieder im Kreise der Bundesliga-Athleten zu
sein. Und auch ein gelungener Einstieg, bevor ich nun wieder ins
internationale Geschehen eingreifen kann.
Und wie sieht dafür die Zielsetzung aus?
Meine Form reicht noch nicht aus, bei einem so hochkarätig
besetzten Sprint eine gute Rolle zu spielen. Von
Platzierungsvorstellungen habe ich mich daher komplett verabschiedet.
Aber besser als meine Startnummer [47] sollte der Platz schon sein. kub
Stadtwerke Team: Kathrin Müllers letztes Elite-Rennen in Hamburg
„Ich versuche in Zukunft zweigleisig zu fahren“
Das Hamburger WM-Rennen ist immer ein besonderes Ereignis, speziell für
die deutschen Triathlonprofis. Für Kathrin Müller, die Kapitänin des
Stadtwerke Team Witten, wird es in diesem Jahr sogar noch ein bisschen
spezieller, denn sie wird zum letzten Mal als Leistungssportlerin zum
WM-Rennen in die Binnenalster springen. Im Gespräch beschreibt sie ihre
letzten Wochen und die weiteren Planungen für 2012.
Hallo Kathrin Müller, das WM-Rennen in Hamburg
steht an. Wie haben Sie sich darauf in den letzten Wochen vorbereitet?
Ich habe seit dem WM-Rennen in Madrid zu Hause in Freiburg
trainiert. Das lief sehr gut, so dass ich entspannt hier in Hamburg an
den Start gehen kann. Parallel habe ich weiter an meiner beruflichen
Zukunft gearbeitet.
Die sieht wie aus?
Ich bin für die Distribution von eigenen Neoprenanzügen und
Bademoden zuständig. Auf Initiative von Jessica Harrison, die ebenfalls
im Triathlonzirkus aktiv ist, habe ich die Vertriebsrechte in
Deutschland erworben und treibe dies neben dem Triathlon voran.
Das klingt nach einer ziemlichen
Herausforderung…
Das ist es, aber da ich von zu Hause arbeiten kann, wird mein
Training nicht beeinflusst. Das ist etwas stressig, ja. Daher spanne ich
mein Umfeld auch ab und an mit ein, denn eine meiner Vertriebswege sind
Sportmessen. Die finden aber meist parallel zu den Sportveranstaltungen
statt, und auf denen bin ich ja immer noch aktiv.
Und das am kommenden Wochenende beim WM-Rennen
in Hamburg…
Ja, darauf freue ich mich auch. Ich werde noch die WM-Rennen
in Hamburg und dann die Sprint-WM in Stockholm bestreiten und danach von
den großen internationalen Rennen Abstand nehmen und mich sportlich auf
die Bundesliga und die nationalen Rennen konzentrieren.
Das heißt, Hamburg ist Ihr deutsches
Abschiedsrennen der internationalen Tour?
Ja, das ist so. Ich möchte nicht mehr so viel reisen, sondern
eher einen fixen Punkt in meinem Leben haben und auch mehr Zeit mit
meinem Umfeld verbringen. Zudem gibt es ein Leben nach dem Triathlon,
und das gilt es auch voranzubringen.
Voranbringen bedeutet dann, dass Sie parallel
versuchen, Ihren Vertrieb voranzutreiben…
Ja, ich versuche zweigleisig zu fahren und Sport und Arbeiten
unter einen Hut zu bringen. Ich betreibe Triathlon ja auch, weil es mir
Spaß macht und trainiere nicht allein, weil ich es tun muss. Inwieweit
das gut funktionieren wird, wird sich zeigen. kub
Stadtwerke Team: Sieben Stadtwerke Team-Athleten in Hamburg
„Standortbestimmung in einem extrem gut besetzten Feld“
Das deutsche Triathlon-Highlight für die Kurzdistanzspezialisten steht
am kommenden Wochenende auf dem Terminkalender. In Hamburg trifft sich
die Elite zum fünften Rennen um die Weltmeisterschaftsserie der ITU und
zum letzten Formtest vor den Olympischen Spielen in London Anfang
August. Am Start an der Binnenalster mit dabei: sieben Athleten aus dem
Bundesliga-Kader des Stadtwerke Team Witten.
Die Farben der Ruhrstadt vertreten die Kapitänin Kathrin Müller und
Sarah Fladung bei den Frauen sowie das Herren-Quintett Tony Moulai,
Richard Murray, Sebastian Rank, Jarrod Shoemaker und Dan Wilson. Wie
schon am vergangenen Wochenende beim Weltcup in Ungarn steht den
Athleten eine Sprintdistanz bevor. Zu diesem Schritt sahen sich die
Organisatoren gezwungen, um auch die Olympiastarter in Hamburg
präsentieren zu können.
Zu diesen zählt aus Wittener Sicht der Südafrikaner Richard Murray, den
allerdings die letzten Tage ein Nerv in der Wade plagte. „Ich hoffe,
dass der bis zum Rennen keine Probleme mehr bereitet“, weiß Murray
aktuell nicht so ganz, wie sein Leistungsstand einzuordnen ist, nachdem
er im Frühjahr relativ lange krank war.
In einer guten Form ist dagegen Tony Moulai. Der Franzose, beim zweiten
Bundesliga-Rennen in Düsseldorf stärkster Wittener, hat vor allem an
seinem Lauftempo gearbeitet. „Zwischen Kitzbühel und der Sprint-WM in
Stockholm bestreite ich nur Rennen über die halbe Olympische Distanz“,
freut er sich auf Hamburg. „Das bedeutet aber auch ein anderes
Training.“ Da er dieses aber auch schon auf die Bundesliga ausgerichtet
hatte, will er in der Hansestadt unter die ersten Zehn kommen.
Das wäre für Dan Wilson eine Überraschung, alldieweil dem Australier
verletzungsbedingt Laufkilometer fehlen. US-Boy Jarrod Shoemaker könnte
dagegen ein weiterer Stadtwerke Team-Kandidat sein, der in den vorderen
Rängen eine Rolle spielt, zumal er an Hamburg auch gute Erinnerungen
hat. 2009 siegte er auf dem Rathausplatz. Und mit einem tollen Ergebnis
würde er sich selbst auch ein gelungenes Geburtstagsgeschenk machen: Am
Dienstag wurde er 30 Jahre alt.
Nach der Enttäuschung, durch einen Virus nicht an der
Olympiaqualifikation der Deutschen Triathlon Union teilnehmen zu können,
ist auch Sebastian Rank wieder guter Dinge und trainiert fleißig. „Ich
bin wieder voll motiviert und werde meine Chance in der zweiten
Saisonhälfte suchen. Hamburg wird dabei eine willkommene
Standortbestimmung in einem extrem gut besetzten Feld.“ kub
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Sebastian Rank im Vorjahr in Hamburg
(Stadtwerke Team Foto)
Kathrin Müller (re. Stadtwerke Team Foto)
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