PV: Ironman Arizona / Mark Köster unter 11 Stunden
Bei guten Wetterbedingungen ging am vergangenen Sonntag Mark Köster beim
Ironman Arizona an den Start - 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und
42,2 km Laufen erwarteten den 32-jährigen Wittener. Über 2500 Athleten
verwandelten zunächst den Tempe Town Lake in eine "Waschmaschine", wie
Mark Köster es treffend beschreibt. "Das Wasser war zwar etwas kühl, das
hat mich aber nicht all zu sehr gestört, da ich durch das
Freiwassertraining im Pazifik daran gewöhnt bin.", so Köster. Die fast
vollkommen flache Radstrecke führte anschließend über drei Runden durch
ein angrenzendes Indianerreservat. Bei Temperaturen um 17 Grad und
mäßigem Wind herrschten hier nahezu perfekte Bedingungen. Im Ganzen
zeigt sich Köster mit der Radzeit von 5:22 Stunden zufrieden, wenn es
auch nach hinten raus anstregend wurde: "Durch das lange Fahren in
geduckter Aero-Position bekam ich Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß
und die Beine wurden auch langsam schwer." Doch es waren noch genügend
Ausdauerreserven übrig, um den abschließenden Marathonlauf um den Tempe
Town Lake mit einer guten Zeit zu absolvieren. Zwar wurde es gegen Ende
richtig hart, wie Köster berichtet, doch gelang ihm eine Marathonzeit
von 3:57 Stunden. Er habe nochmal "alles gegeben" - dem entsprechend ist
er mit dem Gesamtergebnis von 10:53 Stunden und Platz 350 von 2500
Athleten sehr zufrieden. Die nächsten Wochen ist Erholung angesagt: "Nun
ist erstmal Saisonpause und bis Weihnachten kein richtiges Training." MD
PV: Stefan Send bezwingt Radmarathon Paris-Brest-Paris
Der Radmarathon-Klassiker Paris-Brest-Paris wird alle 4 Jahre
veranstaltet und zieht Radsportler aus der ganzen Welt in seinen Bann.
Nicht weniger als 1200 Kilometer und 10.000 Höhenmeter erwarten die
Teilnehmer auf dem Weg von Paris nach Brest am Atlantik und zurück -
hier heißt es: Dabei sein und miterleben ist alles!
Stefan Send vom PV-Triathlon Witten stellte sich im August der
Herausforderung Paris-Brest-Paris. Er ist seit 1994 Mitglied beim
PV-Triathlon - neben mehreren großen Radmarathons, u.A. Trondheim-Oslo
und Transalp, hat er auch schon an Marathon und Ironman-Wettkämpfen
teilgenommen. Für die Qualifikation an Paris-Brest-Paris ist die
erfolgreiche Teilnahme an Radmarathons (sog. Brevets) über 200km, 300km,
400km sowie 600km vorzuweisen. Die nötigen Brevets sammelte Stefan von
März bis Juni 2011 - neben der Qualifikation gleichzeitig ein
willkommenes Training. Des Weiteren gehörten regelmäßig lange
Radausfahrten und RTFs (Rad Touristik Fahrten) an den Wochenenden fest
zu seinem Trainingsprogramm.
Am Sonntag, dem 7. August war es soweit. Gestartet wurde im Pariser
Vorort Guyancourt um 22 Uhr abends bei Regen, der bis zum nächsten
Morgen andauern sollte. Dafür wurde der Tross in den darauf folgenden
Tagen mit reichlich Sonnenschein belohnt. Stefan hatte sich für die
Fahrt im geschlossenen Verband entschieden. "Das war schon eine
Herausforderung, da man sich nach der Gruppe richten muss. Man fährt
selten sein eigenes Tempo, macht erst Pause, wenn die Gruppe Pause
macht. Geschlafen wird zu vorgegebenen Zeiten. Spätestens am zweiten Tag
kämpft man gegen die Müdigkeit. Aber die Gruppe gibt auch Motivation und
Kraft, da man nicht allein fahren muss." Die erste Schlafpause gab es
nach 25 Stunden. Reichlich Kraft forderten auch die vielen Anstiege, für
die die Strecke bekannt ist. "Paris liegt 40m über NN und Brest liegt am
Atlantik, trotzdem kommen etwa 10.000 Höhenmeter zusammen, also ein
stetiges 'Auf und Ab'", berichtet Stefan Send. Neben der sportlichen
Herausforderung gab es aber auch viele schöne Augenblicke - besonders
hat Stefan die Begeisterung der Menschen für den Radsport beeindruckt.
"Bei Ortsdurchfahrten gab es immer viel Beifall der Anwohner. Überhaupt
hat Radfahren in Frankreich einen viel höheren Stellenwert als hier.
Wenn Autofahrer hupen, dann nur zum Gruß oder um den Radfahrern z.B. an
Stoppschildern Vorfahrt zu gewähren, das wäre hier undenkbar." Dann,
nach 85 Stunden der schönste Augenblick der Tour, die Zielankunft in
Paris. Der Moment in dem alle Strapazen vergessen sind und man einfach
nur Glücklich darüber ist, was man geschafft hat. Vorerst hat Stefan
nicht neues geplant: "Da ich in den letzten Jahren mehrfach große
Radmarathons und auch einen Ironman und den ein oder anderen Marathon
gelaufen bin, habe ich keine Pläne mehr." Bei der Bilanz wird es auch
schon schwierig, noch sportliche Herausforderungen zu finden.
MD
|
Kurz nach der Zieldurchfahrt:
li. der Schweizer Ulli Bächli, re. Stefan Send |