Stadtwerke Team: Wittener Damen mit verschiedenen Ausgangspositionen
„Nach dem Missgeschick von Sydney muss ich mal einen rausknallen“
Mit
unterschiedlichen Gemütslagen reisen Kathrin Müller und Lisa Norden vom
Stadtwerke Team Witten zum zweiten WM-Wettkampf des Jahres nach Madrid.
Während Müller optimistisch ist, ihr sturzbedingtes Ausscheiden beim
ersten Rennen in Sydney vergessen machen zu können, hat Norden noch
immer mit den Folgen ihrer Beinverletzung zu kämpfen.
„Ich bin ganz guter Dinge, die Form stimmt und Madrid liegt mir
eigentlich auch“, formuliert Müller angriffslustig. Konsequenz daraus
ist für sie, „alles auf Angriff“ zu setzen. „Die Top 15 ist daher mein
Ziel.“ Damit würde sie auch den Vorgaben von DTU-Sportdirektor Wolfgang
Thiel entsprechen. Diese lauten, dass für eine anhaltende finanzielle
Förderung nach dem Madrid-Wettkampf ein Platz unter den ersten 20 im
Gesamtklassement Voraussetzung ist. „Nach dem Missgeschick von Sydney
muss ich schon mal einen rausknallen.“
Mit komplett anderen Gedankenspielen setzt sich Mannschaftskameradin
Lisa Norden aktuell auseinander. Nach anhaltenden Problemen mit
Schienbein und Wade hinkt sie ihrer gewünschten Laufform weit hinterher.
„Für Madrid habe ich deshalb keine wirklich großen Erwartungen. Da mir
die Fitnessbasis fehlt, muss ich schauen, dass ich mein Rennen gut
einteile.“
Das ist in Madrid immer ratsam, denn die Radrunde beinhaltet einen
steilen Anstieg von 400 Metern Länge. „Mit guter Form ist der Kurs
reizvoll, aber bei schlechten Beinen ist kein Durchkommen“, umschreibt
Müller diese Konstellation.
Im Rennen könnten beide Stadtwerke-Athletinnen indes bei günstigem
Verlauf zusammen arbeiten. Da Norden das Lauftraining drosseln musste,
hat sie viel im Wasser und auf dem Rad gearbeitet. Und auch Müller will
möglichst schnell eine Spitzengruppe vom Hauptfeld abspalten, denn „für
eine Topplatzierung aus dem reinen Laufen heraus wird es schwer.“
Das wird es wohl ohnehin, denn für Madrid haben alle
Weltklasse-Triathletinnen gemeldet, weshalb Norden ein sehr
interessantes WM-Rennen erwartet. Favoritennamen nennt sie trotzdem.
„Paula Findlay wird wie immer stark sein. Vorn kann möglicherweise auch
meine Trainingskameradin Barbara Riveros Diaz landen und vielleicht auch
Sarah Jenkins, die in Sydney mit einem Sturz etwas Pech hatte.“
Das Frauenrennen in der spanischen Hauptstadt wird am Sonntag ab 14:36
Uhr unter www.zdf.de live zu verfolgen sein. kub
Stadtwerke Team: Wittener Herren-Duo im Kampf um WM-Punkte
„Der WM-Zirkus ist unberechenbar“
In Madrid versammelt sich die Welt-Elite der Kurzdistanz-Triathleten
am Wochenende zum zweiten Rennen der Weltmeisterschaftsserie. Im Kampf
um WM-Punkte stellen sich auch zwei Herren aus dem Bundesliga-Kader des
Stadtwerke Team Witten dem schweren Kurs in der spanischen Hauptstadt:
Christian Prochnow und Sebastian Rank.
Beide
peilen dabei eine Top-Platzierung unter den ersten zehn beziehungs-weise
unter den ersten 15 an. „Madrid ist überwie-gend mit guten Erfahrun-gen
meinerseits verbun-den“, sagt Prochnow, weiß aber nur zu gut, dass dies
grundsätzlich keinerlei Bedeutung hat. „Der WM-Zirkus ist jedoch
unberechenbar. So zählen alle Einzelheiten im Rennen, die mich
hoffentlich wieder unter die besten 15 kommen lassen.“
Noch etwas weiter nach vorne schielt Teamkollege Rank. „Ich bin ganz
guter Dinge. Das Bundesliga-Wochenende hat gezeigt, dass die Form nicht
schlecht ist. Über eine Top 10-Platzierung würde ich mich auf alle Fälle
freuen.“ Aber davor hat der Madrider Kurs einige Schwierigkeiten parat,
die einen interessanten Wettkampf erwarten lassen.
„Der Kurs in Madrid ist sehr anspruchsvoll, gerade die Radrunde“, blickt
Rank auf den Rennverlauf voraus. „Daher könnte sich ähnlich wie im
letzten Jahr eine Gruppe absetzen, und da wäre es wichtig, wenn ich
nicht einen solchen Minutenabstand wie 2010 hätte.“ Genau auf ein
solches Szenario hofft sein schwimmstarker Wittener Mannschaftskamerad.
„Optimal wäre, wenn im Schwimmen eine Gruppe weggeht, und ich in dieser
dann auch drinsitze“, so Prochnow.
Unabhängig von der tatsächlichen Rennentwicklung ist die Konkurrenz in
den Leistungshöhen, die beide anstreben, allerdings enorm hoch. „Von den
Deutschen sehe ich Jonathan Zipf ganz weit vorne, und auf Jan Frodeno
und Steffen Justus darf man ohnehin gespannt sein“, prophezeit Rank.
„Hinzu gesellen sich natürlich die international üblichen Verdächtigen
mit Gomez, den Brownlees, Hauss, Riederer und anderen.“ „Und einige
Topleute haben sich auch speziell auf die europäischen Rennen
vorbereitet“, ergänzt Prochnow.
Insofern wird es sich wirklich lohnen, am Samstag um 15:15 Uhr, den
Fernseher einzuschalten, wo das Madrider Rennen im ZDF zusammengefasst
wird. kub
TT-TGW: Pokale bei der Himmelfahrt
An Christi Himmelfahrt stand zum wiederholten Male die RTF des RSC
Witten auf dem Programm. Mit dabei auch zahlreiche Athletinnen und
Athleten des Triathlon TEAM TG Witten. So wurden vom Veranstalter
insgesamt 49 Teilnehmer gezählt, davon alleine schon 26 Teilnehmerinnen
(TTW-Frauenpower lässt grüssen). Dies brachte den Aktiven gleich zwei
Auszeichnungen vom Veranstalter ein, die dazugehörigen Pokale wurden den
beharrlich ausharrenden Athletinnen und Athleten am Ende vor dem Start-
und Zielpunkt an der Husemannhalle überreicht.
Stadtwerke Team: Lisa Norden mit anhaltenden Verletzungssorgen
„Mir fehlt die Basis von Anfang bis Ende Druck machen zu können“
Mit
Verletzungen zu Beginn der Saison kennt sich Lisa Norden aus. Die
Schwedin vom Stadtwerke Team Witten hatte auch in den letzten zwei
Jahren Probleme, in den ersten Wettkämpfen ihre Leistungsstärke zu
demonstrieren. Aber aktuell weiß sie nicht so genau, was ihrem
verletzten Bein die rechte Heilung verschaffen kann. Im Interview
spricht der Top-Star im Wittener Kader zudem über erfreuliche
Fortschritte und ihre Hoffnungen für 2011.
Hallo Lisa Norden, was macht ihre
Beinverletzung aktuell?
Der Zustand hat sich leider immer noch nicht sonderlich
verbessert. Aber immerhin kann ich bei konstantem Schmerzlevel längeres
Training absolvieren. Das sehe ich schon als Verbesserung an.
Was bedeutet das für Ihr Training?
Ich habe mein Training natürlich an die Verletzung angepasst.
Zwischen den Laufeinheiten nehme ich mir mehr Erholungszeit als üblich.
Das heißt vor allem auch weniger Lauftraining, das dafür aber qualitativ
besser sein muss. Folge daraus ist, dass ich meinen Fokus mehr auf das
Schwimmen und auf das Radfahren setzen musste. Da habe ich nun eine
Basis, die ich noch nie in meinem Sportlerleben hatte.
Sie waren extra nach Irland gereist, um mit dem
Physiotherapeuten Gerard Hartmann zusammen zu arbeiten. Was
hat das gebracht?
Mit Ger, wie ihn alle nennen, habe ich erstmals zusammen gearbeitet, so
dass ich nach meinem ersten Besuch bei ihm Rücksprache mit dem
schwedischen Medizinstab gehalten habe. Einig sind sich alle beteiligten
Fachleute darin, dass ich nicht operiert werden soll, sondern versuchen
soll, gemeinsam mit Ger die Probleme konservativ und mit manueller
Therapie in den Griff zu bekommen.
Gibt es denn eine nähere Diagnose?
Ja. Ich scheine ein so genanntes „Kompartmentsyndrom“ in der
rechten Wade zu haben. Das bedeutet vereinfacht, dass ein erhöhter
Gewebedruck zur Verminderung der Gewebedurchblutung führt. Daher werde
ich nach Madrid sofort wieder nach Irland reisen.
In Madrid treten Sie also ohne große Ambitionen
an?
Genau. Aufgrund meiner Verletzung geht das ja auch nicht
anders. Aber ich werde versuchen, über eine intelligente Renneinteilung
eine gute Leistung zu zeigen. Mir fehlt einfach die Basis von Beginn bis
Ende Druck machen zu können.
Ist es absehbar, wann Ihre Rehabilitation
abgeschlossen sein kann?
Ich hoffe, dass dies im Saisonverlauf geschehen kann und dass
ich jetzt ein paar Punkte sammeln kann, die mich am Ende noch in eine
erfolgreiche Position bringen können.
Wer sind denn Ihrer Ansicht die Favoritinnen in
Madrid und was verbinden Sie mit diesem Rennen?
Paula Findlay wird wie immer stark sein. Vorn kann
möglicherweise auch meine Trainingskameradin Barbara Riveros Diaz landen
und vielleicht auch Sarah Jenkins, die in Sydney mit einem Sturz etwas
Pech hatte. Aber auch das Damenfeld wird immer kompakter und
leistungsstärker jedes Jahr.
Mein letztes Rennen in Madrid war 2010 die Sprintentscheidung, die ich
gegen Andrea Hewitt verloren habe. Offiziell waren das 0,03 Sekunden,
aber gefühlt noch weniger. Ein tolles Rennen und schöne Erinnerungen.
kub
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