AsicsTeam TG Witten: Matthias Zölls zehnte Saison in Witten
„Das letzte Jahr war eines der schönsten in Witten“
2011
ist für Matthias Zöll ein Jahr der Jubiläen. Der Kapitän des AsicsTeam
TG Witten hat soeben seinen 30. Geburtstag gefeiert und in der Deutschen
Triathlon-Bundesliga kommt eine weitere runde Zahl hinzu: Zöll
bestreitet in diesem Jahr seine zehnte Bundesliga-Saison für das
AsicsTeam. Über seine Eindrücke des vergangenen Jahres, die Erwartungen
an die kommenden nationalen Rennen und den überraschenden
„Altersimpuls“, Anekdoten zu erzählen, hat er in einem zweiteiligen
Interview Rede und Antwort gestanden. Im ersten Part blickt er auf 2010
zurück.
Hallo Matthias Zöll, wie in den vergangenen
Jahren sind Sie wieder in der Vorbereitung auf eine Triathlon-saison,
das wird jetzt Ihre zehnte…
In der Tat lautet die aktuelle Devise bei mir: noch eine
Runde. Zehn Jahre Witten werden es für mich in 2011. Deshalb bin ich
auch zu meinem Geburtstag mal wieder in der Sonne und versuche, mich
noch ein weiteres Mal in Schuss zu bringen. Zwei Teamkollegen sind auch
mit dabei, nämlich Ranki [Sebastian Rank] und Nils [Frommhold]. Da zudem
Daniel Unger und Andreas Raelert, zwei langjährige sportliche
Wegbereiter, und meine Familie vor Ort sind, ist das dann trotzdem eine
runde Sache.
Hat auch die tolle letzte Saison dazu
beigetragen, dass Sie nicht wettkampfmüde werden?
Diese letzten Eindrücke sind sicherlich ein Faktor. Man soll
zwar schöne Erlebnisse nicht miteinander vergleichen, und deshalb möchte
ich das Jahr gar nicht über andere stellen, aber mit Sicherheit war es
eines der schönsten in Witten für mich.
Woran hat das gelegen?
Der Grund liegt ganz klar in dem unheimlich guten
Mannschaftsgefüge bei uns, wir sind nicht nur auf dem Papier ein Team.
Ich denke gerade am Umgang mit Thomas’ [Springer] Disqualifikation hat
man gesehen, dass der Satz, „Einer für alle und alle für einen“, bei uns
nicht nur eine Floskel ist, sondern auch so gelebt wird. Zumindest in
dem Rahmen, wie es eine Mannschaft in einer Individualsportart zulässt.
Deshalb sind wir auch glücklich und zufrieden mit dem, was wir letztes
Jahr erreicht haben.
Wobei noch gar nicht genau fest steht, was die
Mannschaft erreicht hat…
Das stimmt, diese Aussage gilt aber unabhängig vom Ausgang
des Verfahrens um die Deutsche Meisterschaft 2010. Und offiziell ist die
ja noch gar nicht vergeben, auch wenn andere sich schon lange dafür
feiern, denn bei der Siegerehrung hat die Präsidentin klar betont, dass
die Ergebnisse nur vorläufig sind...
Herr Zöll, schauen wir in die Zukunft. Das
AsicsTeam hat sich weiter verstärkt…
Ja, und ich bin mir sicher, dass unsere Neuzugänge, darunter
ja auch zwei junge deutsche Athleten unseren Mannschaftsgeist auf jeden
Fall auch so leben werden, wie es in der Vergangenheit geschehen ist.
Mit Dave Matthews kommt ein starker Bundesliga-Starter und Christopher
Hettich und Stefan Zachäus sind zwei Nachwuchskräfte, die für die
Zukunft sehr wertvoll sind. Denn gerade mit Blick auf die anstehende
Olympiaqualifikation werden die Nationalmannschaftsathleten nicht immer
zur Verfügung stehen.
Mit dem Team Schramberg hat sich eines der
Top-Teams aus der Bundesliga zurückgezogen. Was wird dies für 2011
bedeuten?
Wenn ich so auf das nächste Jahr schaue und in
Rückbetrachtung der letzen neun Jahre in der Bundesliga muss ich sagen,
dass die Duelle mit den „Duschköpfen“ wie wir die grünen Männchen aus
Schramberg immer genannt haben, mit am meisten fehlen werden. Es war
immer ein großer Kampf, aber eben sportlich und fair, und man konnte
nach dem Rennen auch gemeinsam feiern. Besonders Heinz Lieblein als
Person wird der Szene sicher fehlen, da er als Teamleiter sicher einen
großen Teil zum guten Verhältnis trotz aller Konkurrenz beigetragen hat.
Dafür kann ich nur sagen: „Danke Heinz!“
Dafür stehen der Liga aber gewisse Änderungen
bevor. Die Vereine haben eine GmbH gegründet und die Rennen sollen
vereinheitlicht werden…
Richtig, Zeiten ändern sich eben und vielleicht bringt die
neue GmbH ja wirklich die erhoffte Wende. Die Deutschen Meisterschaften
2011 in Grimma werden sicher eine Bereicherung werden. 2003 durfte ich
dort schon an der Deutschen U23-Meisterschaft teilnehmen. Ich glaube,
ich war am Ende Sechster. Damals war erst ein Jahr nach der Flut
vergangen, deren Spuren waren noch deutlich zu sehen. (Pause)
Huch, jetzt kann ich auch schon Geschichten von früher erzählen.
(lacht). Aber auf jeden Fall freue ich mich auf das neue Jahr und die
neuen Herausforderungen.
Und das konkrete Ziel für das AsicsTeam TG
Witten lautet?
Wie gesagt, ich gehe in die zehnte Bundesliga Saison mit
Witten und da werden sich die Ziele nicht ändern. Wir haben immer um den
Sieg gekämpft und das wird auch 2011 so sein. Ich glaube da kann ich
auch für die ganze Mannschaft sprechen. kub
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