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Triathlon News
 07.11.2010
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TT-TGW: Stephan Seidel knackt die 2:35h-Grenze

Stephan Seidel zählt zu den Leistungsträgern des Triathlon TEAM TG Witten. Doch nicht nur als Triathlet weiss der Ligastarter und Hawaii-Finisher zu überzeugen. Auch als Laufspezialist ist der 35-jährige eine Klasse für sich wie er erst kürzlich beim Frankfurt-Marathon eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. In 2:33:17h erreichte Stephan die Ziellinie und wurde damit Neunter seiner Altersklasse in dem hochkarätig besetzten Starterfeld, das nach Berlin derzeit als das stärkste Starterfeld in Deutschland gilt.








Hier ist Stephans Erlebnisbericht vom erfolgreichsten Lauf des Jahres:

Anfang August 2010 habe ich mich entschieden meine Wettkampfsaison über den August und damit die Triathlon-Wettkämpfe in der NRW-Liga hinaus zu verlängern und einen Marathon ohne Vorbelastung zu laufen. Das Ziel sollte anspruchsvoll aber auch machbar sein, weshalb ich mich im Vorfeld intensiv mit Trainingsmethoden und Leistungsansprüchen auseinandergesetzt habe. Erfahrungen zur Marathonvorbereitung hatte ich bis dato nur von meiner Ironman-Vorbereitung, wo das Training jedoch völlig anders aufgebaut wird. Mein persönliches Ziel für Frankfurt war eine Zielzeit von unter 2:35h, und auf dieser Basis habe ich mein Training aufgebaut.
Insbesondere die letzten acht Wochen vor dem Start waren für mich hart, körperlich aber auch mental. Sechs Tage pro Woche laufen, Wochenumfänge von 100 bis 140 km mit jeweils 2 Tempoeinheiten und einem 35km-Lauf mit Endbeschleunigung am Samstag waren für mich eine enorme Herausforderung. Aber der Trainingserfolg stellte sich ein! Bereits beim Halbmarathon-Testlauf in Köln vier Wochen vor dem Frankfurt-Marathon war die Zeit vielversprechend: 1:12:38h und damit neue persönliche Bestzeit, über eine Minute schneller als bislang!

Der Wettkampftag: die Bedingungen in Frankfurt waren für mich optimal, wenig Wind, kein Regen und 16°C da ich es am liebsten richtig warm mag, war ich mit den Bedingungen für Ende Oktober mehr als zufrieden. Um 10.00 Uhr war der Start des sehr gut besetzten Marathons. Rund 50 afrikanische Läuferinnen und Läufer und einige starke Europäer standen unmittelbar vor mir in einem separaten Block. Meine Taktik lautete, bis Kilometer 15 etwas langsamer als die Durchschnittszeit (3:40 min) anzugehen, dann das Tempo bis Kilometer 30 erhöhen und die letzten Kilometer wieder im 3:40min/km-Tempo durchzuhalten das würde am Ende eine Zeit von etwas 2:35 h ergeben.

Da ich mich bei Kilometer 30 noch richtig gut fühlte, habe ich auf Risko gesetzt und wollte möglichst lange im 3:35 min/km weiterlaufen. Natürlich war mir klar, dass ich dafür ggf. auch bei Kilometer 38 böse einbrechen konnte und dann ggf. sogar meine 2:35h Endzeit auf dem Spiel stehen konnte.

Ab Kilometer 37 wurde es richtig hart, und ich musste mich permanent antreiben, um nicht langsamer zu werden. Das Tempo konnte ich zum Glück immer noch hochhalten. Da ich dann merkte, dass eine Zeit von 2:33h möglich war, habe ich auf den letzten zwei Kilometer nochmal alles mobilisiert wer weiß, wann ich mal wieder einen reinen Marathon laufen werde, dachte ich.

Der letzte Kilometer zog sich wie Kaugummi - zumindest kommt einem das so vor, wenn man am Ende seiner Kräfte angelangt ist. Es geht dann nur noch um die Willenskraft, die einen ins Ziel treibt, ohne vorher zu gehen oder gar stehenzubleiben. Im Ziel kam dann die Bestätigung: 2:33:17h.

In dem kommenden Wochen wird jetzt das Training runtergefahren, um dann Anfang Dezember in die Vorbereitung auf die neue Triathlon-Saison einzusteigen.

 

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