TTW: Lars Wenzel mit tollem Ergebnis in Hamburg
2:15:31
Std benötigte Lars für die Olympische Distanz und wurde damit 47. von
2600 Finishern. Dies bedeutete gleichzeitig Platz 1 bei den Junioren.
Er ging als erster noch vor dem späteren Sieger auf die Radstrecke,
konnte aber mit dem ITU Langdistanzweltmeister des Jahres 2005 Oliver
Bergmann auf dem Rad nicht mehr mithalten.
Mi dieser überzeugenden Leistung konnte Lars wieder an seine alte Form
anknüpfen. MDC
TTW: Julia Mihajlovic debütiert als 3. bei den Dt.
Triathlon-Meisterschaften in Roth
"Um 3 Uhr Nachts hieß es am Sonntag Aufstehen. Um 6.25Uhr durfte ich
mich dann in die Fluten stürzen. Wasser war mit knapp 23°C angenehm
warm, viel wärmer als die Aussentemperatur. Ich habe mir einen
Startplatz in der ersten Reihe gesichert und konnte so gut mein Tempo
durchschwimmen. Ich musste nur aufpassen, dass ich die Athleten, aus der
5min vor mir gestarteten Gruppe nicht "über den Haufen" schwimme.
Nach exakt 60min war der Schwimmpart dann leider vorbei. Es hatte mir
echt Spaß gemacht; war so völlig stressfrei und ohne Schlägereien; ich
hätte die verbleibenden 222km gerne auch noch im Kanal absolviert.
Dann ins Wechselzelt gestürmt, Neo aus, Sonnencreme fett
draufgeschmiert, schnell noch einen Becher zu Trinken gegrapscht und ab
ging's aufs Rad. Auch hier habe ich mein Wohlfühltempo angeschlagen, ich
wollte ja nicht riskieren auf der Laufstrecke zusammenzubrechen. An der
ersten Verpflegungsstation hätte ich den Bundeswehrmann, der mir die
Trinkflasche reichen wollte, fast verpasst, weil ich vergaß, für die
Verpflegungsannahme das Tempo zu drosseln.
Naja,
die weiteren Annahmen klappten perfekt. Hab immer das bekommen, was ich
wollte. Und ich hab ordentlich gefuttert:-) Bloß eine Salzkartoffel
konnte ich beim besten Willen nicht mehr vertilgen. Ansonsten habe ich
meinen Mahlzeitenplan streng eingehalten. Nachher musste ich mir das
Essen (Riegel) allerdings im Mund mit Wasser aufweichen, sonst hätte ich
die Verpflegung auf Grund von nachlassendem Speichelfluss nicht mehr
runterbekommen. Nach 70km habe ich plötzlich gemerkt, dass im rechten
Oberschenkel ein Krampf droht, wenn ich im Wiegetritt fahre. Mein Rücken
fand die Aeroposition dann auch nicht mehr als angenehm; Schmerzen
strahlten stark in die Oberschenkel aus. Bin ab da dann viel aufrecht
gefahren. Die Radstrecke war recht abwechslungsreich. Immer wieder kamen
kleinere Anstiege und am Solarer Berg hatte ich echt Angst, dass die
ganzen Menschen keine Gasse bilden, so dicht an dicht stehen die dort
und erst kurz vorher machen sie den Fahrern Platz. Echt Wahnsinn! Ich
hatte Angst, dass ein schneller Fahrer hinter mir mich weg rammt, weil
ich an den Bergen immer locker hochpedaliert bin. Aber es passte zum
Glück immer.
Ich war dann froh, als die 180km vorbei waren und die Laufstrecke
anstand. Bis zum Halbmarathon ging es noch einigermaßen. Dann wurd es
zunehmend schwerer. Zum einen machte mir die Hitze mehr zu schaffen und
zum anderen rebellierte mein Magen. Verpflegungsaufnahme fand er nicht
mehr toll. Bis zum Wendepunkt bei km29 hatte ich mir geschworen, keinen
einzigen Schritt zu
gehen, selbst, wenn ein Anstieg kommt. Das habe ich auch geschafft, aber
danach habe ich mir im Wald erstmal eine Gehpause gegönnt. Hatte ein
wenig Angst, dass ich sonst kollabiere und wollte sicher gehen, dass ich
im Ziel ankomme. Die letzten 10km habe ich im Walkingtempo zurückgelegt.
Bei km39 kam noch mal ein übler Anstieg, bevor es durch die Rother
Innenstadt ging, wo einen die Leute noch mal wunderbar aufgemuntert
haben. Allerdings hatte ich da schon den Tunnelblick und war intensiv
mit dem Kopfsteinpflaster beschäftigt über das es zu laufen ging. Dann
noch durch die Zielgasse und schon war ich im Ziel meiner ersten
Langdistanz.
Mit meiner Zeit von 12:11:15 Std kann ich gut leben. Schwimm- und
Radzeit sind genau so ausgefallen, wie es meinen optimalen Vorstellungen
entsprach. Auch wenn ich mir das Radfahren angenehmer vorgestellt hatte.
Keine Ahnung, warum mein Rücken so anormal reagiert hat. Vielleicht vom
langen Sitzen auf der Autofahrt ;-) Ein besonderes Highlight ist mein
3.Platz bei der DM in der Alterklasse W20.
Irgendwann werd ich wohl noch mal über diese Distanz an den Start gehen,
dann aber mit einer besseren Vorbereitung, sofern es mein Knie zulässt.
Beim Laufen sehe ich noch Potential. Aber ansonsten ist mir eine
Langdistanz zu lang. E war eine gigantische Veranstaltung mit so vielen
(internationalen) Startern und Zuschauern und ein tolles Erlebnis sowas
mal durchgestanden zu haben. Nun freu' ich mich aber auch wieder auf
Veranstaltungen, die eine Nummer kleiner sind."
Julia's
Teamkollege Marcus Dick-Cortmann bestritt ebenfalls das Rennen in
Roth als Saisonhöhepunkt. Er erreichte mit 10:40:36 Stunden ein
ordentliches Ergebnis und verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr im
Schwimmen und Radfahren. Auf der Laufstrecke erreichte er ncht sein
Ziel, einen 3:40Std Marathon zu laufen und musste mit kreislaufproblemen
und Oberschenkelkrämpfen lange Gehstrecken zurücklegen, die ihn
letztlich zeitlich stark zurückwarfen. "Ich bin mit viel Übersicht
geschwommen und habe mir immer wieder Füsse gesucht, an die ich mich
dranhängen konnte. Die 1:08:18 Std sind vor allem meiner Taktik zu
verdanken. Auf dem Radkurs konnte ich mich um 6 Minuten zum Vorjahr
verbessern (5:16:01 Std über 180km), da ich die Strecke nun kannte und
die Anstiege aggressiver zu nehmen wusste. Leider brach ich bei km 33
auf der Marathonstrecke ein und musste gehen, sonst wäre mein Ziel, eine
Endzeit von 10:20Std zu erreichen, absolut schaffbar gewesen. Mit den
erreichten 10:40 Std bin ich aber auch zufrieden."
Als besonderes Highlight zum Abschluß einer erfolgreichen
Triathlonsaison nahmen Marcus und seine Frau sowie mitgereiste Freunde
noch an der Finishlineparty bis 22:30Uhr - dem Zieleinlauf des letzten
Teilnehmers- teil und erlebten ein grandioses Feuerwerk.
Auf dem Heimweg konnten sie erleben, dass auch Triathlonstars wie der
Sieger Rasmus Henning, der zweitplatzierte Sebastian Kienle und Belinda
Granger auch nur "Menschen" sind, als sie bei Mc Donald's in Roth am
Nachbartisch ihre Big Macs assen. MDC
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