TTW: Triathlon TEAM Witten hat den Titel im Visier
Der Triathlon in Hennef soll die Entscheidung bringen: Witten und
Bonn sind die beiden Aspiranten auf den Titel in der
Triathlon-Seniorenliga 2009, und am kommenden Sonntag ab 10 Uhr geht es
um die Entscheidung!
Im Allner See vor den Toren des Hennefer Zentrums wird die erste
Disziplin über 1500m absolviert, bevor es in die Wechselzone nur wenige
Meter vom Wasser entfernt geht.
Auf einer 19,5 km langen Runde, die zweimal zur durchfahren ist, geht es
anschließend auf die Radstrecke. Die Runde beginnt dabei jeweils mit
einem anspruchsvollen Anstieg nach Happerschoß. Danach geht es weiter
bis Neunkirchen und am Neunkirchener Kreisel in einer rasanten Abfahrt
in das Bröltal und von dort an der malerischen Bröl entlang zurück zum
Allner See.
Auf den abschließenden 10km müssen die Athleten über eine
Wendepunktstrecke auf befestigten Wegen entlang der Sieg laufen, bevor
sie in das Ziel auf dem Marktplatz im Herzen Hennefs etwa 800m von der
Wechselzone entfernt einbiegen.
Die acht Starter der zwei Mannschaften des Triathlon TEAM Witten hoffen
dabei auf die lautstarke Unterstützung aus ihrem Verein, der sie auch
bereits in den vergangenen Wettkämpfen nach vorne gebracht hat.
Ein Mannschaftssieg beim Auftaktwettkampf im Juni in Bonn hat gleich zu
Beginn der Saison Wittens Ambitionen untermauert, welche jedoch nach dem
fünften Platz beim Wettkampf in Saerbeck von einigen Skeptikern in
Zweifel gezogen wurden.
Mannschaftskapitän Holger Brandt ließ jedoch in der Mannschaft keine
Bedenken aufkommen, und vor zwei Wochen bestätigte der zweite
Mannschaftssieg beim Triathlon in Rheine die Erwartungen von Brandt und
Vorstandsmitglied Thomas Fehrs. ?Mit unseren Senioren haben wir eine
starke Mannschaft aus ehemaligen Leistungssportlern und Startern der
zweiten Bundes- und der Regionalliga. Die Jungs sind auch heute noch
topfit und werden ?das Kind schon schaukeln, so Fehrs. ?Der überzeugende
Sieg in Rheine hat gezeigt, dass wir mehr als nur ein Kandidat für den
Sieg in der Seniorenliga sind. Wir sind der Titelfavorit und wollen
diesen Erwartungen auch gerecht werden.
Unterstützung erhält Fehrs in seiner Einschätzung auch vom Wahlmünchner
Marcus Klönne: ?Ich setzte mich nicht Freitagabend ins Auto und fahre
600km, um am Sonntag mit einem zweiten Platz dieselbe Strecke
zurückzufahren. Knapp fünf Stunden Fahrt je Richtung da ist doch mein
erster ?Seniorentitel ein Muss, um für den Aufwand zu entschädigen, so
Klönne mit einem Augenzwinkern.
Mit einem Punkt Vorsprung in der Ligatabelle geht die erste Wittener
Mannschaft am kommenden Sonntag in Hennef in der Besetzung Marcus
Klönne, Michael Josch, Bernd Fahrenson und Holger Brandt an den Start,
um das Bronny.de Team PSV Bonn zu schlagen und zum ersten Mal den Titel
in der Seniorenliga nach Witten zu holen.
Die zweite Mannschaft mit Klaus Böde, Marcus Dick-Cortmann, Kai
Moldenhauer und Michael Gebauer wird sie dabei nach Kräften unterstützen
und den gegnerischen Teams die Punkte und Platzziffern streitig machen.
Das Team, das nach einem hervorragenden vierten Platz in Bonn, einem
ersatzgeschwächten 23. Rang in Saerbeck und einem achten Rang in Rheine
derzeit auf auf Platz 12 von 25 Mannschaften steht, peilt für sich
selber die Top Ten in der Liga an. MKl
PV: Nomen est Omen... für Nicole Schnelle vom PV-Triathlon Witten
beim IRONMAN 70.3 in Wiesbaden. Vereinskollege Oliver Strankmann noch
erfolgreicher.
Am Sontag fand in und um Wiesbaden der Wettkampf IRONMAN Germany
70.3 statt. Dieser inzwischen legendäre Triathlon-Mitteldistanzwettkampf
(1,9 - 90 -21,1 km) ist unter den Kennern als "härtester halber Tag"
bekannt. Warum? Nicole Tempel kennt die Antwort: "das legendäre Vorbild
ist DER IRONMAN auf Hawaii, welcher gern als /härtester Tag/ bezeichnet
wird. Als 70.3er wird vor allem im anglikanischen Sprachraum die halbe
Distanz, bei uns als Mitteldistanz bekannt, bezeichnet. 70,3 ist die
Gesamtstrecke dieser Distanz in Meilen. Wiesbaden gebührt die Ehre, als
knallharte Herausforderung zu gelten, da auf die Teilnehmer eine überaus
selektive Radstrecke wartet: 1.500 Höhenmeter. Kräftezehrende Aufstiege
bis über 10% Steigung und rasante Abfahrten, auf denen über 100
Stundenkilometer erreicht werden können."
2.500 Einzelstarter und 280 Staffeln stellten sich im hessischen
Rheingau-Taunus-Kreis bei sonnigem Wetter und Temperaturen bis 28 °C dem
härtesten halben Tag, unter ihnen 6 Athleten des PV- Triathlon Witten.
Nicole Tempel meisterte trotz erheblichem Respekt die Taunusstrecke in 3
Stunden, 32 Minuten und 15 Sekunden. Bei einer Schwimmzeit von unter 41
Minuten sowie 1:55:55 h über den Halbmarathon erreichte sie das Ziel in
insgesamt 6:15:48,9 Std. Somit belegte die in der Nähe von Lüdinghausen
lebende PV-Triathletin den respektablen 24. Platz in der Altersklasse
F35 (115. gesamt). Mit 5 Stunden, 33 Minuten und 20,9 Sekunden (Platz 48
in der AK M45, Platz 407 gesamt) erreichte kurz nach ihr auch Volker
Breiing das Ziel: "ich war eine Stunde nach Nicole gestartet. Mein
kurzer Trainingsaufenthalt auf Mallorca hat mich so bestärkt, dass ich
mir vorgenommen hatte, mit Nicole gemeinsam in den Zielkanal am Kurhaus
einzulaufen." Aha! Offensichtlich verleiht nicht nur der mit Taurin
versetzte Energy Drink des gleichnamigen österreichischen Herstellers
Flügel...
Ein wenig bestürzt erreichte Stefan Baumbach, der wie Volker Breiing in
der NRW-Seniorenliga für den PV-Triathlon Witten startet, das Ziel nach
5:30:29,3 Stunden: "Sonja und ich hatten Wiesbaden als gemeinsames
Highlight der Saison geplant. Das wäre für mich heute beinahe gehörig in
Hose gegangen." Auf einer der rasenden Abfahrten fehlte dem Olpener ein
wenig die Konzentration, sodass er an einer 90° -Kurve nicht mehr
bremsen konnte und geradeaus durch die Abgrenzung schoss. Kurz darauf
verlor er auch noch seine Trinkflaschen und die Luftpumpe, eine
Reifenpanne hätte folglich das Aus für ihn bedeutet.
Trotz dieser Unglücke bringt der 2m-Mann die Radstrecke in der
hervorragenden Zeit von 2:53 Std. hinter sich. Da seine Ehefrau
krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste, fällt die Freude über
seinen 337. Platz in der Gesamtwertung (Platz 60 in der AK M40) nun
gedämpft aus.
Einen hervorragenden Tag erwischte Nicole Schnelle. Die PV-Triathletin
gab schon am Schiersteiner Hafen ordentlich Gas. Mit einer Zeit von
28 Minuten und 55 Sekunden verliess sie als Zweite ihrer Altersklasse
(F30) die Schwimmstrecke. Diesen Platz konnte die Korschenbroicherin
zwar im weiteren Rennverlauf nicht halten, aber mit dem Resultat, 6.
Rang bei den 30-35jährigen, war sie sichtlich zufrieden. "Auf den
letzten 2 Laufrunden wurden meine Beine immer schwerer. Daher kann ich
mit dem Platz sechs überaus zufrieden sein. Im Vergleich zum Vorjahr
habe ich mich um einen Rang verbessert. Die Kurve geht also nach oben."
Etwas
weniger optimistisch fällt das Fazit von Oliver Strankmann aus: "Leider
habe ich das Treppchen verpasst. Mit meiner Schwimmleistung [ Platz 1 in
der AK M18 mit 24:28,8 min.] bin ich ja noch zufrieden, aber das
Radfahren war nicht der wie erwartet [5. AK-Radzeit mit 2:37:
34 Std.] und richtig eingebrochen bin ich dann in der dritten Laufrunde,
in der ich erste Probleme mit dem Zwerchfell bekommen habe [jeweils die
zweite Zeit in den Runden 1 und 2, dann die sechste in Runde 3 und
abschließend die zehnte in Runde 5, insgesamt 4. AK- Laufzeit]."
Insgesamt erreicht der Bonner Bundesligastarter aus dem Team AVU
PV-Triathlon Witten in seiner Altersklasse den 4. Platz.
Wenn man bedenkt, dass der Sprint- und Kurzstreckenspezialist in
Wiesbaden erst seine 2. Mitteldistanz absolvierte, könnte man denken, er
betreibe "Jammern auf hohem Niveau". Seine Teamkollege und "Betreuer" in
Wiesbaden, Christian Thomas, weiss es allerdings besser: "Oliver ist
enorm ehrgeizig, und niemals mit seiner Leistung zufrieden. Doch seine
mitunter recht harte Selbstkritik spornt ihn immer wieder an, noch
härter zu trainieren." So sollte es ja auch sein, sonst gewinnt man, bei
der Leistungsdichte in der Triathlonspitze , nicht einmal mehr einen
Blumentopf.
Die Zielsetzung in Wiesbaden sah für den PVler Edmund Surwehme ganz
anders aus, er wollte einfach nur ins Ziel kommen, ohne Pause und ohne
Verletzung. Das schaffte er auch und benötigte für den 70.3er insgesamt
7 Stunden, 10 Minuten und 53,9 Sekunden. Da hatten seine
Vereinskameraden längst geduscht. Aber mehr als 1000 weitere Teilnehmer
hatten noch gegen ihren inneren Schweinehund anzukämpfen, während der
Wittener überglücklich seinen persönlichen Erfolg genoss.
In der Zielgasse trugen ihn die Stimmen tausender Zuschauer auf einer
Welle der Begeisterung über die Ziellinie. Dem ist nichts hinzuzufügen.
MD
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