Asics TEAM Witten: Ab in den Süden
Tina Herklotz und Kathrin Müller in Brasilien
Was machen Triathleten, wenn Deutschland fest im Griff von Väterchen
Frost ist? In aller Regel nutzen sie die Loipen, um beim
Skilanglauftraining ihre Kraft- und Ausdauerwerte zu steigern. Manche
messen sich sogar im Wintertriathlon (Crosslauf, Mountainbike,
Skilanglauf). Die Wittener Bundesliga-Starterinnen Tina Herklotz und
Kathrin Müller schließen an ihre Ski-Einheiten dagegen am Sonntag, den
11. Januar, einen Triathlon-Triple-Super-Team-Sprint an.
So nennen die Organisatoren in Florianapolis, eine gute Flugstunde
südlich von Sao Paulo gelegen, ihren Wettkampf an der brasilianischen
Ostküste. Gemeinsam mit Rebecca Robisch vom TV Erlangen hat der
Veranstalter Herklotz und Müller zu diesem Event eingeladen.
„Trotz der Reisestrapazen haben wir nicht lange mit der Zusage
gezögert“, formuliert Kathrin Müller stellvertretend für das Trio die
Freude über dieses Event. „Besonders reizvoll erscheint natürlich die
Möglichkeit, sehr früh im Jahr bei sommerlichen Temperaturen Rennpraxis
zu sammeln und den Körper schon mal für die kommende Saison auf Touren
zu bringen.“
Bei einem Qualifikationsmodus mit Vorlauf, Halbfinale und Finale wird
beim Triple-Team-Sprint jeweils eine Distanz von 200 Meter Schwimmen,
fünf Kilometer Radfahren und zwei Kilometer Laufen zu dritt im Team zu
absolvieren sein. „Es wird also nicht nur auf unsere Sprintstärke,
sondern auch auf den Teamspirit ankommen“, beschreibt Tina Herklotz ihre
Wettkampferwartungen.
Somit beginnt für die Asics TEAM-Starterinnen nach der
Ausdauergrundlagen-schulung im Schnee die Phase der intensiveren
Einheiten und Lehrgänge, die oft auf dem südlichen Teil der Erde
stattfinden.
Los ging die Reise vergangenen Dienstag von Frankfurt. Somit haben die
Athletinnen auch genügend Spielraum für die Zeit- und Klimaumstellung.
„Lassen wir uns vom Triathlon auf Brasilianisch überraschen“, war Müller
voller Vorfreude. „Nicht allein die interessante Rennform des
Wettkampfes, sondern viel mehr der exotische Ort an der Sonne sollte uns
ein gutes neues Jahr und einen warmen Saisonauftakt bringen.“
kub
Asics Team Witten: Gutes Omen für Tina Herklotz
Deutsche Meisterschaften als Hauptziel 2009
Die Temperaturen waren zwar um den Gefrierpunkt, doch als Tina
Herklotz beim 23. Backnanger Silvesterlauf nach 37:32 Minuten über die
Ziellinie lief, wurde ihr schnell warm ums Herz. Die Triathletin vom
Asics TEAM Witten sicherte sich mit dieser Zeit den Sieg und verbesserte
so ihre Vorjahresleistung, als sie in 38:50 Minuten Zweite wurde.
Wenn man diese Entwicklung als Omen betrachtet, steht die 22-Jährige
wohl vor einer besseren Saison als 2008. „Mein körperliche Befinden ist
gut. Ich habe im Oktober wieder mit dem Training angefangen und tue dies
nun unter Wolfram Bott, der als Landestrainer im Saarbrücker
Leistungs-Stützpunkt tätig ist“, so Herklotz.
Erste Erfolge haben nicht lange auf sich warten lassen, was zeigt, dass
die Wittener Bundesligastarterin nicht lange über ihre Nichtnominierung
für den DTU-Kader nachgedacht hat, sondern den Blick in die Zukunft
richtet. „Wegen der verpatzten Deutschen Meisterschaften habe ich
diesmal eigentlich auch nicht mit der Kadernominierung gerechnet. Das
war letztes Jahr schon anders, aber auch da war ich nicht dabei.“
Dennoch ist die Bilanz von Herklotz für 2008 positiv. „Insgesamt lief es
ganz gut, wenn man mal von dem dummen Radunfall in der
EM-Qualifikationsphase absieht.“ Aber Platz drei bei der
Studenten-Weltmeisterschaft und der Mannschaftstitel mit Witten seien
schon vorzeigbare Trophäen.
Motivation, diesen weitere Siege hinzuzufügen, ist jedenfalls vorhanden.
„Ich schaue nach vorn. Bei den nationalen Titelkämpfen will ich bei der
U23 vorne dabei sein und mit dem Asics TEAM Witten die
Mannschaftsmeisterschaft verteidigen.“ Der ein oder andere Europacup
dürfe es ebenfalls sein 2009. „Wenn ich tatsächlich dabei bin, will ich
versuchen, bei diesen Chancen dann auch zu glänzen.“
Dabei ist Herklotz auf jeden Fall beim Triple-Super-Team-Sprint in
Florianapolis, südlich von Sao Paulo. Zusammen mit Teamkameradin Kathrin
Müller und Rebecca Robisch (Erlangen) wird sie am 12. Januar an der
Ostküste Brasiliens antreten. Und glänzen will sie dort natürlich auch.
Positiver Nebenaspekt der langen Reise: Im Gegensatz zu ihrem letzten
Rennen in Backnang dürften die Temperaturen deutlich über null Grad
sein. kub
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