PV: Birgit Schönherr-Hölscher wird überlegen Westdeutsche Meisterin
über die Mitteldistanz. Mutter und Tochter Mara auf dem Siegertreppchen
Balsam für die Seele - überlegen gewann Birgit Schönherr-Hölscher vom
PV-Triathlon Witten am Wochenende in Hückeswagen die Westdeutsche
Meisterschaft über die Mitteldistanz. Damit konnte die
Langstreckenspezialistin des PV ein Gegengewicht zum unglücklich
verlaufenen Ironman in Glücksburg am 03. August schaffen: "Der Ironman
in Glücksburg war nach längerer Wettkampfpause meine erste große
Herausforderung gewesen. Leider ließ mich bei einer größeren Radpanne
der Support des Veranstalters über eine Stunde hängen. Kein gutes
Gefühl, wenn alle an dir vorbeifahren und du kannst im Moment nichts tun
als auf den Support zu warten", erinnert sich die zweimalige Gewinnerin
des Ostseeman Glücksburg nur ungern an die diesjährige Veranstaltung.
"Entsprechend motiviert bin ich in Hückeswagen über die Mitteldistanz an
den Start gegangen!" Nachdem die Bundesliga-Starterin des PV-Triathlon
die nicht so sehr geliebte Schwimmstrecke von 2 km in 31:32 min.
absolviert hatte, stieg sie auf Platz 10 des Frauenfeldes liegend aufs
Rad um. 73 km waren auf einer mitunter sehr anspruchsvollen Strecke zu
fahren. "Ich habe mir meine Kräfte natürlich eingeteilt und aufs Laufen
gesetzt". Birgit Schönherr-Hölscher arbeitete sich dennoch mit der
siebtbesten Radzeit nach vorne und wechselte dann auf ihre
Paradedisziplin: "Irgendwie befreit, nachdem das Radfahren dieses Mal
gutgegangen war!" Die PVlerin rollte das Feld regelrecht von hinten auf,
'kassierte' eine Konkurrentin nach der anderen, brauchte für die 21 km
lange Strecke 1:35:12 Std. und lief nach genau 4:35:00 Std. als neue
Westdeutsche Meisterin über die Mitteldistanz ins Ziel. "Besonders freue
ich mich, dass unsere Tochter Mara parallel zu Hückeswagen beim Wittener
Kinder- und Schülerduathlon ebenfalls gewonnen hat!" Was Birgit
Schönherr-Hölscher nicht verriet, mit dem Titel machte sie sich selbst
einen Tag vor ihrem Geburtstag ein großes Geschenk. Zweite wurde
Dorothee Steinborn (TV Buschhütten/4:38 Std.) vor Kerstin Althoff (SSK
Kerpen/4:44 Std.)., die trotz der zweitbesten Laufzeit (1:40:24 Std.)
auf den dritten Platz zurückgefallen war.
PV: Erster Podestplatz für Brigitte Voß-Olschewski
Beim diesjährigen Sparkassenlauf des VfL Gladbeck waren im Rahmen ihrer
Berlinmarathon-Vorbereitung auch Doris Domin und Brigitte Voß-Olschewski
aus der Laufgruppe des PV-Triathlon Witten über die Halbmarathon-Distanz
am Start. Beide stießen auf gute Bedingungen: neben dem angenehmen
Laufwetter und einer flachen Strecke als Rundkurs über überwiegend
schattenreiche Waldwege hatte der Veranstalter auch ein ansprechendes
Programm im größten und schönsten Stadion der Stadt auf die Beine
gestellt. "Toll waren jeweils die Zwischendurchläufe und der Endeinlauf
im Stadion unter dem Beifall und den Anfeuerungsrufen der Zuschauer",
gibt Brigitte Voß-Olschewski ihren Eindruck wieder. "Ich war zwar etwas
enttäuscht, nach dem Wittener Uni-Run nicht erneut unter zwei Stunden zu
bleiben, durfte aber zum ersten Mal in meinem Läuferinnenleben als 3.
der Altersklasse W50 mit 2:02 aufs Siegerpodest. Ihre Laufkollegin Doris
Domin kam mit 2.07 Std. müde, aber zufrieden als 6. der AK 50 ins Ziel.
TTW: Asics-Team-Starterin Lisa Norden 18. bei Olympia
Schwedin verpasste beim Schwimmen den Anschluss
Nur bedingt geklappt hat die olympische Premiere von Lisa Norden. Die
Schwedin wurde 18., nachdem sie vor allem im Schwimmen Zeit auf die
Konkurrenz verloren hatte. Damit lief sie allerdings nur knapp hinter
der besten deutschen Starterin Ricarda Lisk (Waiblingen, 15.) über die
Ziellinie.
In ihrer schwächsten Disziplin, dem Schwimmen, hat Norden mit 20:56
Minuten die erste Gruppe verpasst und so etwas den Anschluss an die
19-köpfige Spitze verloren, die schließlich über eine Minute Vorsprung
hatte. Zu den Führenden zählte neben Lisk auch Christiane Pilz
(Rostock). Die dritte deutsche Triathletin, Anja Dittmer
(Neubrandenburg), kam ebenfalls mit Rückstand aus dem Wasser (20:16
Minuten).
Zwar zeigte Norden dann auf dem Rad die gewohnt starke Leistung, konnte
aber nicht zu den Führenden aufschließen, weil diese gute Arbeit
leisteten und sich im Wind abwechselten. So musste sie mit einer
Differenz von mehr als zwei Minuten auf die abschließende Laufstrecke
gehen. „Die zehn Kilometer waren dann super“, kommentierte ihr
Mannschaftskollege Matthias Zöll, der es sich nicht nehmen ließ, die
Wittener Starter vor Ort anzufeuern. "Sie ist bis zur letzten Runde mit
der Olympiasiegerin von 2004 Kate Allen mitgelaufen." Allen, nach wie
vor eine der stärksten Läuferinnen im Feld, setzte sich erst in der
letzten Runde von der Schwedin ab, deren 35:05 Minuten die insgesamt
fünftbeste Laufzeit bedeuteten. „Wenn sie besser aus dem Wasser gekommen
wäre, hätte ich ihr einiges zugetraut“, war Richard Gutt, Sportlicher
Leiter des Asics Team Witten, nach dem Rennen etwas zwiegespalten.
Allerdings kann Norden letztlich zufrieden sein mit dem Ergebnis. Denn
einige der Favoritinnen sind ihren Ansprüchen unter den schwierigen
klimatischen Bedingungen nicht gerecht geworden. Zudem muss man das
besondere Flair eines olympischen Rennens bedenken, das sie nun erstmals
kennengelernt und sich dabei durchaus achtbar aus der Affäre gezogen
hat. Und vermutlich wird dieser olympische Auftritt nicht der letzte der
Asics Team-Starterin sein.
Matthias Zöll/kub
Lisa Norden beim Nordstern-Triathlon (Foto: Sauer)
|