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Triathlon News 05.08.2008

 

PV: PV-Triathleten bei Ironman ganz weit vorne. Conny Dauben Siegerin beim Ostseeman in Glücksburg - Hannes Köppen gewinnt in Antwerpen

Der PV-Triathlon Witten schwimmt auch auf weiteren Wettkämpfen auf einer Erfolgswelle: Während die 'Erste' der Damen und Herren am Wochenende die Tabellenführung in der 2. Bundesliga übernahmen, kämpften ihre Vereinskollegen in Glücksstadt an der Ostsee und in Antwerpen über die Ultra-Distanz um Plätze und Zeiten. Die erfahrenen Ironman des PV hatten sich sowohl zu Einzelstarts wie zu einem Start in einer Staffel gemeldet, um die legendären Distanzen von 3,8 km Schwimmen, 180 km auf dem Rad und einem kompletten Marathon zum Schluß über 42,195 km zu bewältigen - und möglichst weit vorne zu finishen. Dabei hatte Petrus dieses Mal kein besonders großes Verständnis für die Ausdauersportler. Willi Wilner: "Das Wetter war recht frisch, so um 18 - 20 ° C, das Wasser war ähnlich erfrischend.... Gegen 4:30 wurden wir durch ein komisches Geräusch geweckt - Regen! Dieser ließ zum Start nach, aber meine Motivation war dadurch etwas geknickt. Pünktlich zum Start dann starker Wind, so dass das Wasser sehr unruhig und wellig war. Damit hatten alle zu kämpfen, entsprechend "schlecht" sind durch die Bank die Schwimmzeiten - im Mittel 6-8 Minuten hinter den sonst üblichen Zeiten. Hinzu kamen jede Menge Feuerquallen, die meine Frau Anne am Handgelenk und mich am Hals schmerzhaft berührten. Anne hatte am Freitag beim Einschwimmen schon einmal 'Feindkontakt mit dem Erfolg, dass ihr Fuß rund 12 Stunden lang dick geschwollen war. Samstag früh dann zum Glück Entwarnung, aber auch ein ungutes Gefühl vor dem Schwimmen."

Till Schäfer, gemeinsam mit Sven Bergner und Ulli Winkelmann in der Staffel "Sprockhövel I" unterwegs, übernahm nach dem Schwimmen im 'internen Vergleich' die Führung, nachdem er bereits nach 1:02:56 Std. aus dem Wasser der Ostsee geklettert war. Es folgte - ebenfalls aus Sprockhövel - Conny Dauben in 1:05:21 Std. vor Willi Wilner (1:09:39 Std.) und Birgit Schönherr-Hölscher (1:11.26 Std.).

Willi Wilner berichtet weiter: "Die Radstrecke war ebenfalls sehr windanfällig. So nach fünf Stunden Radzeit kam dann auch wieder Regen auf. Anne kam mit der Strecke dennoch super zurecht und hat eine reine Radzeit von unter 6 Stunden hingelegt, damit ihre persönliche Bestleistung dort deutlich gesteigert. Zum Laufen kehrte zum Glück die Sonne zurück." Relativ ausgeruht lieferte Sven Bergner die aus Wittener Sicht beste Radzeit ab. Der Leistungsträger aus der Bundesliga-Mannschaft des PV-Triathlon war unmittelbar nach seinem Bundesliga-Wettkampf am Samstag in Gelsenkirchen mit dem Flugzeug nach Hamburg geflogen und weiter zur Ostsee gereist, um die 180 km lange Radstrecke für seine Staffel zu absolvieren. Conny Dauben, sowieso gerne auf den ultralangen Strecken unterwegs, folgte in 5:25:42 Std. Dagegen fiel Birgit Schönherr-Hölscher mit einer Zeit von 6:57:55 Std. deutlich zurück. Unter sechs Stunden blieb ebenfalls Willi Wilner (5:44:17 Std.), Anne Wilner folgte mit 6:03:13 Std. knapp über der 6-Std.-Marke. "Anne ist mit ihrer Zeit super zufrieden, sie hat ihre Bestzeit von vor zwei Jahren trotz der widrigen Schwimmverhältnisse um 13 Minuten verbessert. Bei mir lief es von Anfang an nicht ganz so gut", gesteht Willi Wilner ein, nicht den besten Tag erwischt zu haben. Den abschließenden Marathon lief das "Urgestein" vom PV-Triathlon Witten aber immerhin in 3:47 Std. und mit einer Endzeit von 10:41:32 Std. platzierte sich Willi Wilner auf dem 10. Platz der M45. Den deutlich schnellsten Marathon lief wieder Birgit Schönherr-Hölscher in 3:15:56 Std. "Nach der schlechten Radzeit wollte ich beim Laufen nochwas gutmachen", so die erfolgreiche Ultraläuferin, die nach längerer Trainingspause wieder an alte Leistungen anknüpft. Mit einer Endzeit von 11:25:19 Std. kam die zweimalige Gewinnerin des Ostseeman in diesem Jahr als Sechste der W40 ins Ziel. Der Sieg bei den Frauen ging zum zweiten Mal in Folge an Conny Dauben. Nach dem abschließenden Marathon in 3:34 Std. lief sie als Erste mit einer Gesamtzeit von 10:05:28 Std. vor Nicole Woysch (VFR-Simmern/10:31:47 Std.) und Michaela Wageneder (Tri-Finisher-Berlin/10:50:15 Std.) über die Ziellinie. Es folgten Ute Logemann in 12:04:42 Std./4. W25, vor Anne Wilner in 12:15:32 Std./4. W40 und Nancy Wübbenhorst in 13:06:50 Std./5. W30 in einer Startgemeinschaft "PV-Triathlon Witten/Uni BW München". Die Herren-Staffel mit Till Schäfer/Sven Bergner/Uli Winkelmann erreichte nach 9:35:06 Std. auf Platz 22 das Ziel in Glücksburg.

Hannes Köppen Sieger in Antwerpen

Hannes Köppen, querschnittsgelähmter Triathlet vom PV-Triathlon Witten, startete am Wochenende in Antwerpen beim Ironman 70.3. Als Gewinner des letztjährigen Ironman auf Hawaii brauchte sich Hannes Köppen zwar nicht mehr qualifizieren, dennoch wollte er sich mit den anderen Rollstuhlathleten vor Hawaii zu einer kleinen Standortbestimmung treffen und messen. "Antwerpen als der eine von weltweit zwei Qualifizierungsveranstaltungen in der Handbike-Division für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii eignet sich hierfür aus meiner Sicht besonders gut", erklärt Hannes Köppen seine Wahl für den Wettkampf. Die Standortbestimmung gelang vorzüglich: Wieder einmal mit der besten Radzeit konnte sich das langjährige Mitglied des PV-Triathlon mit dem Rennrollstuhl den bis dato erarbeiteten Vorsprung noch ein wenig ausbauen und gewann das Rennen über die halbe Ironman-Distanz, wie auch schon zuvor im letzten Jahr, mit einer Zeit von 5:03 Std. Zweiter wurde, ebenfalls wie im Vorjahr, der Tscheche Svehla mit einem Abstand von 10 min. "Aufgrund meines Weltmeistertitels aus dem letzten Jahr bin ich automatisch für Hawaii qualifiziert, so dass der Slot nun an Svehla ging. Schön, auch ihn auf Hawaii wiederzusehen, denn für mich wird es wohl eine Abschiedsveranstaltung werden. Die Zeit, die ich mittlerweile für das Training aufwenden muss, um in der Weltspitze dabei zu sein und mit den jungen Burschen noch Schritt halten zu können, wird größer und grösser" bereitet der erfolgreichste deutsche Rollstuhlathlet trotz des Erfolges schon seinen Abschied vor: "Ich denke, es wird Zeit auf Wiedersehen zu sagen. So werde ich die Veranstaltung auf Hawaii nutzen, um mich von lieb gewordenen Freunden und Bekannten zu verabschieden und noch einmal die grossartige Rennatmosphäre zu geniessen." Zurückblicken kann Hannes Köppen schon jetzt auf eine lange Erfolgsliste:

Erster deutscher Rollstuhlathlet auf der Langdistanz (Ostseeman 2005), Hawaii-Quali und erster und bislang einziger deutscher Hawaii-Finisher in der Handbike-Klasse (2006), Ironman-Weltmeister in der Handbike-Klasse (2007), Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Witten, Ironman Malaysia 2008 auf Einladung und Sieg mit persönlicher Bestzeit von 11:14 Std. (2008).