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Triathlon News

25.09.2017
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TT-TGW: Bericht von Marius Güths. Erste Langdistanz beim Ironman Emilia-Romana, Italien

Anreise am Donnerstag. Wir suchen die Startnummernausgabe und finden irgendwann heraus, dass man dafür durchs Merchandisezelt muss – wirklich clever. Abends zum „Welcome Banquet“. Erstes Ärgernis sind die 22 € Eintritt für Begleiter. Im Gegenzug gibt es Wasser aus der Plastikflasche und ein Stück kalte Lasagne.

Den nächsten Tag verbringe ich dann mit Materialeinchecken und Ausruhen, während um einen herum gefühlt ein Trainingslager stattfindet. Bis spät abends sieht man Athleten beim Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Ich gehe um 21:30 ins Bett und schlafe – zur eigenen Verwunderung - direkt ein. Beim Aufstehen frage ich mich noch, wann ich mich das letzte Mal um 5:00 morgens (nach dem Schlafen) zu gut gefühlt habe und stehe um 7:45 nach einem Kleinkrieg mit den gestellten Fahrradpumpen motiviert und relativ entspannt am Start.

Beim Schwimmen lasse ich es ganz entspannt angehen - und werde trotz Rolling Start gefühlt durchgehend überholt. Nach 56:20 bei ruhiger See (eigentlich doch ganz ok?!) bin ich wieder an Land ohne mich nennenswert verausgabt zu haben. In der ellenlangen Wechselzone (etwas mehr als 1km) läuft alles wunderbar. Nach 1h02‘ sitze ich auf dem Rad. Alles im Plan.

Die Radstrecke ist übersichtlich. Es gibt zwei Runden, die bis auf einen 3km lagen Anstieg völlig flach sind. Es bilden sich anfangs natürlich immer wieder Gruppen. Ich habe mir vorgenommen stumpf den eigenen Rhythmus zu fahren und lasse sie ziehen. Bei km 30 orientiere ich mich das erste Mal an anderen und fahre mit denen mit – ist ja schließlich noch gar nicht anstrengend.
Von jetzt an bin ich etwas schneller unterwegs. Allerdings leidet der Rhythmus. Kommt man zu nah, muss man rausnehmen, ist man zu weit weg, muss man investieren um wieder ranzukommen. So richtig hilfreich scheint es nur zu sein, wenn man, wie einige Kollegen, einfach direkt am Hinterrad des Vordermanns klebt. Am Berg nach ca. 50km fällt die Gruppe dann auseinander. Der Rhythmus passt wieder. Nach der ersten Radrunde bin ich genau beim angepeilten 36er Schnitt – alles gut.

Bei km 100 werde ich von 30 Mann überholt und das Spielchen fängt wieder an – selber schuld, wenn man mitspielt - aber man ist ja schon so weit gefahren, fühlt sich noch bestens und ist folglich unbesiegbar. Bei km 120 greifen die Schiris bei den Hinterradfahrern durch, sprengen das Grüppchen und einige biegen ins nächste Penaltyzelt ab. Ich bin wieder alleine unterwegs und bei 140 km wird’s dann doch etwas zäh – vielleicht bin ich doch nicht unzerstörbar?!

Ich zwinge mich locker zu fahren und lande irgendwann im Autopilotmodus. Mal überhole ich jemanden, häufiger werde ich überholt. Die rausgefahrenen 2-3 Minuten sind natürlich längst weg. Es geht noch voran – aber es zieht sich irgendwie. Beim 180km-Schild, das irgendwo mitten in der Pampa steht, realisiere ich, dass die beim Briefing angekündigten „etwas mehr als 180km“ kein Witz waren. Nach 186km und 5h16‘ ist die Wechselzone in Cervia erreicht. Wie der Sieger Andi Dreitz die Radstrecke genau 1 Std. schneller zurücklegt hat (>43er Schnitt), ist mir ein absolutes Rätsel.

Rad schieben, Rad weg, Laufen, umziehen weiter.
Loslaufen geht so einigermaßen, aber gefühlt ist es mehr Joggen als zügiges Laufen. Einen Mann mit Hammer treffe ich nirgends, so richtig schnell geht’s aber auch nicht. An den Verpflegungsstellen investiere ich ab der zweiten von vier Runden ein paar Sekunden mehr und komme ohne größere Katastrophen durch. Die Laufzeit von 3h32' ist nicht hitverdächtig, aber mit den kleinen Experimenten auf dem Rad schon ok.

Nach 9h56' bin ich im Ziel. Langsamer als angepeilt, aber nicht unzufrieden.

Eigentlich nur weich und leer im Kopf. Die weiße Zeltplane ist anscheinend recht interessant. Die nächsten 15min gucke ich auf jeden Fall nichts anderes an. Wieder Aufstehen fällt dann doch schwer.

Die 15 € für die Gravur auf meiner Finishermedallie schenke ich mir und bin froh, als ich im Hotel auf dem Bett liege. Erst am nächsten Morgen gucke ich nach, wo ich eigentlich gelandet bin. Die Leistung hat für einen 177. Gesamtplatz (bzw. wen es interessiert 24. Platz in der AK 25) gereicht – es herrscht anscheinend ein recht ordentliches Niveau bei diesen Ironmans.

Die 22 € Eintritt, die für Nicht-Teilnehmer für die Siegerehrung(!) verlangt werden, sparen wir uns, mangels eigener Ehrung. Ich habe noch nirgends erlebt, dass ein Veranstalter so offensichtlich und übertrieben hinter dem Geld der Leute her ist und aus jeder Kleinigkeit nochmal Profit schlagen will. Das trübt den Spaß an der Sache leider.

Im Großen und Ganzen ist so ein Langstreckentriathlon, unabhängig vom Markennamen, ein sehr eindrückliches Event, das irgendwann wiederholt werden sollte – die Schmerzen sind, rein subjektiv, an den Tagen danach allerdings schlimmer als im Rennen selbst. MG

 








 



 

TT-TGW: Wittener Abendlauf am 20.10.2017

Am 20.10.2017 findet auch in diesem Herbst der Wittener Abendlauf entlang des Kemnader Sees auf der beleuchteten und flachen Inlinerstrecke über verschiedene Distanzen statt. Hier erwarten die Ausrichter vom Triathlon TEAM TG Witten viele eifrige Läufer und Läuferinnen, die sich auf der entweder 5 oder 10 km langen Strecke bei guter Stimmung messen wollen. Die kürzere Distanz startet um 19 Uhr, für die Starter des 10km-Laufes wird der Startschuss um 20 Uhr erklingen. Des Weiteren gibt es auch für Walker das Angebot, um 19 Uhr in eigener Wertung über die 5km lange Strecke zu starten.

Die Anmeldung ist noch bis zum 15.10.2017 möglich unter www.t-t-w.de . Natürlich sind auch für Kurzentschlossene Nachmeldungen noch am Wettkampftag geöffnet. AM



TT-TGW: Erfolgreiche Altersklassenweltmeisterschaften in Rotterdam

Am letzten Sonntag fanden in Rotterdam die Altersklassen Weltmeisterschaften in Rotterdam statt. Mit Tatjana Kortmann und Jony Heerink gingen gleich zwei TTW-Athletinnen auf der Sprintdistanz an den Start. Vor dem Start standen allerdings erst einmal das Wetter und vor allem der Kurs im Mittelpunkt. 17 Grad Wassertemperatur im Hafenbecken von Rotterdam, eine 1 km lange Wechselzone zum Rad und eine kurvige Laufstrecke blieben dabei ziemliche Nebensache. Die Radstrecke und das schlechte Wetter der vorherigen Tage bereiteten da schon viel mehr Kopfzerbrechen. Der Radkurs sollte besonders „holländisch“ werden. Bei Windschattenfreigabe wurde ein kurvenreicher Kurs inklusive klassischer enger holländischer Radwege, Kopfsteinpflaster und der einen oder anderen Bodenschwelle gefahren, was die Gespräche der Altersklassenathleten im Vorhinein vollständig bestimmte. Im Vergleich zu den Vortagen, in denen es vor allem bei der Elite aus Kübeln regnete, blieb es am Wettkampftag glücklicherweise trocken.

Tatjana Kortmann ging in der AK 25-29 an den Start und konnte bei 60 Starterinnen als 7. aus dem Wasser steigen. Mit dem schnellsten Wechsel ihrer AK fand sie sich bereits nach der Wechselzone in einer Gruppe mit den Plätzen 2 bis 8 ihrer AK wieder. Zwei Damen aus Australien und eine Engländerin nutzen den engen Radkurs, um mit einem waghalsigen Manöver der Gruppe davonzufahren. Diese drei machten am Ende den Sieg auch unter sich aus. Kortmann kam in einer größeren Gruppe vom Rad und führte von da an mit einer Neuseeländerin einen Schlagabtausch um Platz 5, bei dem sie sich schließlich geschlagen geben musste. Mit dem 6. Platz bei ihrer ersten WM ist sie mehr als zufrieden und konnte die Stärke der Konkurrenz neidlos anerkennen. „Eine Super-Erfahrung mit so vielen starken Athleten aus der ganzen Welt zu starten.“

5 Minuten nach Kortmann ging die Holländerin Jony Heerink in der AK 30-34 an den Start. Jony, die in dieser Saison in der NRW Liga und in den letzten Jahren in der 1. und 2. Bundesliga für das TTW an den Start ging, konnte einen Start-Ziel Sieg einfahren und ist somit Weltmeisterin ihrer AK. Nachdem sie bereits als 1. aus dem Wasser kam, konnte sie ihren Vorsprung auf dem Rad ausbauen und gewann schließlich mit einer Minute Vorsprung das Rennen. Heerink und Kortmann, die die abschließende Trainingseinheit noch zusammen absolviert hatten, freuten sich hinterher gemeinsam über ihr erfolgreiches Abschneiden. TF
 


 


 

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